WKÖ-Kopf: Arbeitsmarkt steht vor Herausforderungen, Zeit für Gegensteuern ist gekommen

Auch wenn sich der Arbeitsmarkt insgesamt noch als relativ robust erweist, steigt die Arbeitslosigkeit in einigen Bereichen deutlich stärker als zuletzt. Vor allem für Industriebetriebe wird es immer schwerer, ihre Beschäftigten trotz geringer Auslastung und sinkender Produktivität zu halten. "Mit dem Horten der Arbeitskräfte könnte es bald vorbei sein. Die leeren Auftragsbücher in Kombination mit den im EU-Vergleich weit überdurchschnittlichen Lohnabschlüssen und den hohen Energiekosten können die Unternehmen nicht länger stemmen", kommentiert WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf die aktuellen Arbeitsmarktdaten.

Schon jetzt weist Oberösterreich, das Industriebundesland Nummer 1, mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 15,1 % im Vorjahresvergleich die schlechtesten Werte auf. Ebenso ist nach Branchen betrachtet die Herstellung von Waren (+16 % im Vorjahresvergleich) jener Bereich, der die höchste Steigerung in der Arbeitslosigkeit verzeichnet. "Diese Daten zeigen, dass der Industriestandort Österreich massiv unter Druck steht", warnt Kopf.

Zwar sei der Arbeitskräftemangel nach wie vor groß und viele freiwerdende Fachkräfte könnten rasch wieder Jobs finden. Dennoch gelte es, einen weiteren Stellenabbau zu verhindern. Kopf fordert daher eine Senkung der Lohnnebenkosten – "und zwar in einem spürbaren Ausmaß, denn im internationalen Vergleich sind die Lohnnebenkosten viel zu hoch", so Kopf. Zusätzlich brauche es Maßnahmen, um den drohenden Verlust weiterer Arbeitsplätze zu verhindern. "Als Soforthilfe muss der Zugang zur Kurzarbeit für Unternehmen, die in vorübergehende wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, wieder geöffnet werden. Nur so kann die Sicherung von Arbeitsplätzen und damit des Wirtschaftsstandorts Österreich nachhaltig gelingen", betont der WKÖ-Generalsekretär.

(PWK043/DFS)