Soziale Töpfe: Österreichs Unternehmen sind tragende Säule des Sozialsystems – insgesamt leisten Arbeitgeber rund 63% der Beiträge

Argumente der WKÖ

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Aktualisiert am 22.08.2024

Dienstgeber und Dienstnehmer haben 2023 laut Zahlen des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger rund 71 Mrd. Euro an Lohnnebenkosten (ohne Kommunalsteuer, Kammerumlagen und Gemeindeabgaben) aufgewendet. Davon entfielen rund 44,6 Mrd. Euro und damit fast zwei Drittel der Abgaben auf die Wirtschaft.

Einbringlichkeitsquote vorbildlich

Die Arbeitgeber heben die Sozialversicherungsbeiträge auch ein und leiten diese ohne jegliche Abgeltung an die Gebietskrankenkassen weiter.

Die Zahlungsmoral der Unternehmen bei der Abfuhr der Beiträge ist dabei traditionell sehr gut: Die Einbringungsquote, also der Anteil der eingezahlten Beiträge an den vorgeschriebenen Beiträgen, betrug trotz Covid-19-Pandemie 99,79% im Jahr 2020 bzw. 99,81% im Jahr 2021 sowie 99,80% in den Jahren 2022 und 2023.

Beiträge der Dienstgeber und Dienstnehmer
© WKÖ

Anm.: In der Darstellung sind zu den DG-Beiträgen für unselbständig Erwerbstätige auch jene der selbständig Erwerbstätigen sowie der Bauern hinzugerechnet. 

Quelle: Dachverband der SV-Träger

DG-Beitragsleistungen gesamt im Zeitverlauf

In dieser Grafik ist ausschließlich die DG-Beitragsentwicklung in den vergangenen Jahren abgebildet (ohne Eigenbeiträge von Selbständigen und Bauern für ihre Sozialversicherung). Neben den SV-Beiträgen sind auch weitere Lohnnebenkosten wie beispielsweise der DG-FLAF-Beitrag oder jener zur Arbeitslosenversicherung umfasst.

Soziale Töpfe, Beiträge Dienstgeber
© WKÖ

Beitragsleistung 2023 nach Zweigen der Sozialversicherung

  • Beitragsleistungen in der Krankenversicherung
    DG: 6,5 Mrd. Euro
    DN: 5,6 Mrd. Euro
  • In der Pensionsversicherung tragen die DG aufgrund des höheren Beitragssatzes (Anm.: 12,55% versus 10,25% der DN) mit rund 23,3 Mrd. Euro wesentlich mehr zur Finanzierung bei als DN mit rund 16,5 Mrd. Euro.
  • Die Unfallversicherung wird bekanntermaßen ausschließlich durch DG-Beiträge in der Höhe von rund 1,7 Mrd. Euro finanziert. 

Paritätische Besetzung der Selbstverwaltungsgremien gerechtfertigt

Die Zahlen zeigen, dass die ASVG-Krankenversicherung zu fast gleichen Teilen von DN wie DG finanziert wird. Die paritätische Finanzierung rechtfertigt die paritätische Besetzung in den Selbstverwaltungskörpern der Sozialversicherung, die durch die Reform der Sozialversicherung verankert wurde und die eine Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe schafft.

Fazit

Österreichs Unternehmer tragen wesentlich zur Finanzierung des äußerst gut ausgebauten heimischen Sozialstaates bei. Wer so viel für die soziale Versorgung der Bevölkerung leistet, darf einen effizienten Einsatz der Mittel im Bereich der Sozialversicherung fordern.

          

Autorin: Mag. Christina Marx
Stand: August 2024