BSBV-Bundesspartenobmann Michael Höllerer
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Michael Höllerer neuer Obmann der WKÖ-Bundessparte Bank und Versicherung

Nachfolger von Willi Cernko als oberster Interessenvertreter der Banken, Versicherungen, Fonds, Pensions- und Vorsorgekassen – Schwerpunkte: Wettbewerbsfähigkeit und Leistung

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Aktualisiert am 18.09.2024

Michael Höllerer hat mit Wirkung vom 15. September 2024 die Funktion des Obmanns der Bundessparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) übernommen. In dieser Funktion tritt er die Nachfolge von Willi Cernko an, der dieses Amt seit August 2022 innehatte. Höllerer dankt seinem Vorgänger für dessen Engagement und die Arbeit, die er für die Branche geleistet hat und freut sich auf dieser starken Basis weiter aufbauen zu können. Als zentrale Themen in der Vertretung der Branche gegenüber Politik und Regulator sieht Höllerer die Themen Wettbewerbsfähigkeit und Leistung. 

„Die heimische Banken- und Versicherungsbranche stellt die finanzielle Infrastruktur unseres Landes dar. Sie ist stark kundenorientiert und im gesamten Bundesgebiet  entsprechend fest verankert“, erklärte der neue Bundesspartenobmann Michael Höllerer zum Antritt dieser Funktion. Dennoch sei die Finanzbranche gefordert: Einerseits verlangen Digitalisierung, Klimatransformation und globaler Wettbewerb den Unternehmen noch mehr Dynamik und Flexibilität ab, andererseits wächst der Regulationsdruck. Höllerer: „Meine zentrale Aufgabe als Spartenobmann ist es, die Interessen der Branche gemeinsam mit dem Team der Spartenkonferenz entschlossen zu vertreten. Mehr Bürokratie für Banken, Versicherungen und Fonds bedeutet immer auch mehr Kosten und viel mehr Kleingedrucktes für die Kunden. Das muss nicht sein.“ 

Österreichs Versicherungswirtschaft und Banken bewährte Partner 

„Österreichs Versicherungswirtschaft und Banken sind bewährte Partner für alle: Sie unterstützen Private ebenso wie Unternehmerinnen und Unternehmer. Auch angesichts der Ereignisse am Wochenende und der Zuspitzung der Hochwassersituation mit enormen Schäden werden Österreichs Versicherungen und Banken alles daran setzen, bei der Schadensbehebung und der Linderung von menschlichem Leid bestmöglich zu unterstützen“, hält Höllerer fest. 

Zudem ist die Versicherungswirtschaft ein wichtiger Akteur bei Pensionsvorsorge und Vorsorge im Allgemeinen. Pensions- und Vorsorgekassen spielen eine wichtige Rolle in der Altersvorsorge – eine zentrale Aufgabe, wenn man bedenkt, dass sechs von zehn Menschen in Österreich um ihren Lebensstandard im Alter fürchten. 

Gemeinsames Ziel sollte sein, Österreich wieder in die wirtschaftliche Offensive zu führen, so Höllerer. Der Weg dorthin werde nur über Leistung und Wettbewerb führen. Entsprechend fordert Höllerer auch ein Umdenken in der politischen Diskussion: „Wenn wir Österreich und Europa voranbringen wollen, müssen die Rahmenbedingungen angepasst und Bürokratie auf das Notwendige reduziert werden. Das Prinzip „Leistung“ soll dabei eine starke Rolle spielen. Wir brauchen Leistung, nicht Lähmung.“ 

Regulatorik soll Markt und Wettbewerb ermöglichen, nicht verhindern 

Regulierung müsse sich wieder stärker am Prinzip der Leistung orientieren: Es gelte, Leistungsfähigkeit, Markt- und Kundenorientierung zu ermöglichen, lähmende Bürokratie gleichzeitig aber abzubauen. Höllerer: „Ein leistungsfähiger Finanzsektor und Kapitalmarkt braucht klare, praxisnahe Regelungen, die staatliche Kontrolle,

Konsumentenschutz und Stabilität in einem ausgewogenen Ausmaß gewährleisten. Unternehmerisches Risiko und Produktivität dürfen dabei nicht erstickt werden.“ Regulierung und Bürokratie sollen sich nicht zum Selbstzweck entwickeln. Proportionalität, also Verhältnismäßigkeit der Finanzmarktregulierung, bleibe daher ein wichtiger Schwerpunkt der Sparte. Entscheidend sei zudem, dass EU-Vorgaben nicht überinterpretiert und bürokratisch übererfüllt werden. Dieses sogenannte „Gold Plating“ schwäche die Wettbewerbsfähigkeit der Branche erheblich. Höllerer: „Musterschüler sind wir, wenn die Wirtschaft boomt und die Menschen Arbeit, Einkommen und Wohlstand haben, und nicht, wenn wir die strengsten Vorschriften haben.“ Ein neues Anti-Gold-Plating-Gesetz sei dringend notwendig. 

„Diverse Themen verlangen uns allen ab, neu zu denken und auch unkonventionelle Wege zu beschreiten“ 

„Themen wie künstliche Intelligenz, Cybersicherheit sowie die Zukunft des Bezahlens verlangen uns allen ab, neu zu denken und auch unkonventionelle Wege zu beschreiten. Sie sind gleichsam Chance und Herausforderung“, so Michael Höllerer weiter. „Und auch unsere volkswirtschaftliche Verantwortung nehmen wir sehr ernst und wollen gemeinsam mit den europäischen und nationalen Entscheidungsträgern Österreich weiter voranbringen. Klimawandel, wirtschaftlicher Wandel, Vorsorge für das Alter oder auch die Erfüllung des Traums von den eigenen vier Wänden brauchen vor allem auch wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen in Österreich und Europa. Dazu gehört jedenfalls ein leistungsfähiger Kapitalmarkt, nur so können die enormen Investitionen etwa in die Klimawende bewältigt werden. Darüber hinaus wollen auch wir als Branche unseren Beitrag zur Sicherung des Wohlstands und der dafür notwendigen Wettbewerbsfähigkeit leisten.“ 

Michael Höllerer, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank (RLB) Niederösterreich- Wien, wurde 1978 geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien war er unter anderem als Abteilungsleiter in der Finanzmarktaufsicht, als Leiter des Vorstandssekretariats der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB), im Kabinett des Vizekanzlers im Bundesministerium für Finanzen, als Generalsekretär der RZB, als Geschäftsführer der Raiffeisen Capital Management (RCM) sowie als Chief Financial Officer der Raiffeisen Bank International AG (RBI) tätig. Seit März 2022 ist er Generaldirektor (CEO) der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien sowie der RLB NÖ-Wien.  

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