Generalsekretär Karlheinz Kopf
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WKÖ-Kopf: Müssen rasch Spielraum für Investitionen schaffen

WKÖ fordert Senkung der Lohnnebenkosten, der Energiekosten und Optimierung des Investitionsfreibetrags

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Aktualisiert am 08.02.2024

Der heute vom WIFO veröffentlichte Konjunkturbericht stellt keine rasche wirtschaftliche Erholung in Aussicht, im Gegenteil: Der Abschwung ist auf breiter Basis spürbar. "Die österreichische Wirtschaft befindet sich weiterhin in der Rezession. Besserung ist nicht in Sicht. Es ist höchste Zeit, jetzt endlich rasch die notwendigen Schritte zu setzen und Spielraum für Investitionen zu schaffen. Damit stoßen wir das Wachstum der Wirtschaft an und stärken den Wirtschaftsstandort Österreich", sagt Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Die seit Monaten anhaltend schwache Industriekonjunktur schlägt sich mittlerweile auf andere Wirtschaftsbereiche nieder. Laut Wifo sind nun die Transportwirtschaft, unternehmensnahe Dienstleistungen und der Handel beeinträchtigt.

Besonders betroffen ist die Bauwirtschaft. Dort dürfte laut Wifo der Tiefpunkt erst im Laufe des Jahres 2024 erreicht werden. "Wir brauchen vor allem Investitionsanreize für den Privatbau, also zum Beispiel den privaten Wohnungsbau. Denn dieser liegt aufgrund der Zins- und Preissituation völlig darnieder", sagt Kopf. Der starke Anstieg der Kreditzinsen und Baukosten führte 2023 zu einem Rückgang der Bruttowertschöpfung im Bausektor, der auch 2024 stark ausfallen wir (Rückgang um 3,5 % laut WIFO-Dezember-Prognose). Besonders betroffen sind auch die Bauinvestitionen, für die mit minus 4 % ein ähnlich starker Einbruch wie 2023 erwartet wird.

Maßnahmenbündel zur Stärkung des Industriestandorts

Der WKÖ-Generalsekretär fordert ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur Stärkung des Standorts: "Unsere Betriebe brauchen rasch eine spürbare Entlastung, vor allem bei Bürokratie und den Arbeitskosten. Vor allem müssen wir die Lohnnebenkosten reduzieren", so Kopf. Österreich liegt beim Lohnnebenkostenanteil im EU-Vergleich auf Platz 5 und damit im traurigen europäischen Spitzenfeld. Damit könne unsere stark exportorientierte Wirtschaft kostenmäßig nicht mit den Mitbewerbern mithalten und verliere an Wettbewerbsfähigkeit, so Kopf.

Weiters fordert Kopf eine Entlastung der Betriebe im Zusammenhang mit den anhaltend hohen Energiepreisen. "Die Betriebe stehen in diesem Bereich vor großen Herausforderungen. Es braucht Planungssicherheit und rasche Antworten auf offene Fragen zu Netzausbau, Energiespeicherung und einer künftigen Wasserstoffstrategie", sagt Kopf.

Optimiert gehört zudem der Investitionsfreibetrag. Er soll ähnlich ausgestaltet werden, wie die ausgelaufene Investitionsprämie und höhere Freibetragssätze ausweisen sowie Digitalinvestitionen begünstigen. "Gerade in der jetzigen, wirtschaftlich herausfordernden Situation müssen wir es den Betrieben so einfach wie möglich machen, Investitionen zu tätigen, denn das gesündeste Wachstum ist immer noch das investitionsgetriebene. Der Fokus liegt dabei auf der Bewerkstelligung des ökologischen und digitalen Wandels. Die Betriebe brauchen dazu die Unterstützung der Politik", so Kopf.

(PWK052/PAT)