Blick von oben auf junges Kreativteam, das Ideen bespricht
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Jüngste Firmengründer: Treberei aus der Steiermark ist die beste Junior Company 2024

Rekordbeteiligung: Das Team des BG/BRG Stainach gewinnt mit Nudeln aus Biertreber. Zweiter wird markess (Ferrarischule Tirol), gefolgt von G!NIAL (HBLA Ursprung, Salzburg).

Lesedauer: 4 Minuten

Aktualisiert am 29.05.2024

Rekordbeteiligung am Junior-Company-Programm: In diesem Schuljahr gründeten 5.000 Schülerinnen und Schüler insgesamt 470 Junior Companys und konnten so aus erster Hand erfahren, was es heißt, ein Produkt zu entwickeln und ein eigenes Unternehmen zu führen. 

Am Dienstag, 28. Mai 2024, galt es im Beisein von Bildungsminister Martin Polaschek Österreichs beste Junior Company 2024 zu küren: Die neun Landessieger stellten sich in der Wirtschaftskammer Österreich dem Finalwettbewerb.

Und jetzt steht fest: Die beste Junior Company 2024 ist Treberei vom BG/BRG Stainach aus der Steiermark. Aus Biertreber, einem Restprodukt des Brauprozesses, stellt das Team biozertifizierte Trebernudeln her. Neben der nachhaltigen Produktidee überzeugten die Fachjury auch das ausgefeilte Marketingkonzept mit Rezepten von Haubenköchen, der liebevoll gestaltete Messestand und eine perfekte Pitch-Präsentation.

Der zweite Platz ging an markess von der Ferrarischule Tirol, das aus aussortierten Markisenstoffen multifunktionales Reisegepäck – vom Kleidersack bis zum Rucksack und Beutel - erzeugt. Dritter wurde G!NIAL von der HBLA Ursprung in Salzburg: Die Junior Company entwickelte einen alkoholfreien Gin und konnte diesen nicht nur via Webshop schon von Burgenland bis Vorarlberg verkaufen, sondern auch mehrere Gastronomiebetriebe von ihrem Produkt überzeugen. 

Das siegreiche Team der Treberei darf nun für Österreich von 2. bis 4. Juli in Catania/Sizilien beim Europawettbewerb "Gen-E 2024" antreten. Über den Sonderaward für die Lehrkraft des Jahres durfte sich Mag. Georg Frauscher-Emler vom BG/BRG Stainach freuen. "Keine andere Person konnte mich je so motivieren", lautete eine der Nominierungen aus seinem Team – ob im Urlaub oder beim Laufen, die Gedanken an das Junior-Projekt Treberei waren immer im Gepäck.

Learning business by doing business 

"Alle Teams im Finale haben sich durch unglaublichen Mut, Kreativität und hohe Professionalität ausgezeichnet. Ich bewundere euch junge Gründer:innen – genau dieses Mindset macht euch zu absoluten Highpotentials", sagte Carmen Goby, Vizepräsidentin der WKÖ und von Junior Achievement (JA) Austria: "Nichts ist damit vergleichbar, möglichst früh eigene Erfahrungen mit dem Unternehmertum sammeln zu können. Hinzufallen und wieder Aufzustehen gehört nämlich ebenso dazu, wie Erfolge gebührend zu feiern."

Bildungsminister Martin Polaschek: "Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind bereits als Siegerinnen und Sieger in dieses Österreich-Finale gekommen. Sie haben Zeit und Energie investiert und in ihren jungen Jahren kreative Ideen auf großartige Art und Weise umgesetzt. Es sind Initiativen wie diese, bei denen junge Menschen lernen, ihre Stärken im Team einzubringen und Projekte gemeinsam in die Praxis umzusetzen. Mein großer Dank dabei gilt den engagierten Lehrerinnen und Lehrern unseres Landes, die diese aufstrebende Generation von Schülerinnen und Schülern mit viel Geduld, Verständnis und Engagement betreuen." 

Jürgen Roth, Präsident von Junior Achievement Austria und der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft Österreich: "Vom Aspekt der Nachhaltigkeit über die Finanzplanung bis hin zu den innovativen Marketingkonzepten und den Pitches als besonderes Highlight - das Niveau der Junior Companys steigt von Jahr zu Jahr weiter an: Das lässt mein Unternehmerherz aufblühen. Learning by doing ist einer der wichtigsten Faktoren überhaupt: Danke an die vielen Schulen und das großartige Lehrpersonal, das es den Schüler:innen ermöglicht, Unternehmertum schon in jungen Jahren erleben zu dürfen."

Im Rahmen des Junior Company Programms gründen Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren für die Dauer eines Schuljahres reale Unternehmen. Seit 1995 konnten so mehr als 60.000 Schülerinnen und Schüler in Österreich das Junior Company-Programm durchlaufen und mit 5.000 Unternehmensgründungen wertvolle Erfahrungen sammeln. Seit 2022 wurde das Programm von Junior Achievement Austria um Volksschüler:innen erweitert. 

Die Hauptpreise 2024 wurden gesponsert von der UniCredit Foundation, Accenture und Nestlé Österreich. Den Sonderpreis für Nachhaltigkeit, gesponsert von Social Impact Award, erhielt Bier++ von der HTL Braunau (Oberösterreich), den Sonderpreis von EIT Manufacturing holte ecoLUTION von der HTL Mödling (Niederösterreich) und ein Sonderpreis Essen und Trinken, gesponsert von Coca-Cola, ging ebenfalls an Treberei. 

Fotos vom Bundesfinale Junior Company 2024 (Alle © Sergio Veros):

Foto 1: Die Junior Company 2024 ist Treberei vom BG/BRG Stainach in der Steiermark

Foto 2: Bildungsminister Martin Polaschek eröffnete das Österreich-Finale des Junior-Company-Wettbewerbs 2024 (v.l. JA- und WKÖ-Vizepräsidentin Carmen Goby, das Team von ReBloom, BM Martin Polaschek, JA-Präsident Jürgen Roth)

Foto 3: Wirtschaftsminister Martin Kocher stattete den Messeständen der Junior Companys in der WKÖ ebenfalls einen Besuch ab

Foto 4: Zur Junior-Company-Lehrkraft 2024 wurde Georg Frauscher-Emler vom BG/BRG Stainach gewählt

Weitere Fotos (© Sergio Veros) finden Sie hier.

Weitere Informationen: www.junior.cc 

Die Sieger der Landeswettbewerbe und Finalisten 2024 im Überblick: 

BURGENLAND

Die Junior Company Kuddl Nudl (Ecole Güssing) produziert nachhaltige Pasta - Nudeln & Pesto. https://www.instagram.com/kuddlnudl_jc/ 

NIEDERÖSTERREICH

Die Einwegbecher von Ecolution (HTL Mödling) sind aus einem selbst entwickelten Material aus Kartoffelstärke, Glycerin und eventuell Pflanzensamen produziert. https://www.instagram.com/ecolution.jc 

SALZBURG

Der alkoholfreie Gin von G!nial (HBLA Ursprung) bietet die gleiche Geschmacksqualität und das Aroma wie herkömmlicher Gin, jedoch ohne Alkohol. https://www.instagram.com/ginial_23 

TIROL

Der multifunktionale Kleidersack von Markess (Ferarrischule Innsbruck) im Reisegepäck kann zum Rucksack und Beutel umfunktioniert werden und ermöglicht platzsparendes Einpacken. https://www.instagram.com/markess.jc 

WIEN

Die Blumensträuße von ReBloom (Wiener Lernzentrum Walz) entstehen aus

geretteten Blumen, die getrocknet und gebunden werden anstatt im Müll zu landen. Instagram: https://www.instagram.com/rebloom.jc 

KÄRNTEN

Die Junior Company Vi Plant (Kärntner Tourismusschule) verkauft ein All-inclusive-Set, womit man raumluftverbessernde Pflanzen welche beispielsweise Schadstoffe filtern und die Schädlichkeit der UV-Strahlen minimieren. https://www.instagram.com/vi.plant_jc 

OBERÖSTERREICH

Das Team von Bier ++ (HTL Braunau) stellt in einer zertifizierten regionalen Brauerei ein eigenes Pale Ale her. https://www.instagram.com/bier.plusplus 

STEIERMARK

Die Treberei (BG/BRG Stainach) veredelt Biertreber, ein Restprodukt der Bierherstellung, zu biozertifizierten, nachhaltigen und gesunden Trebernudeln. https://www.instagram.com/treberei.jc 

VORARLBERG

Glückwunschkarten landen oft rasch im Müll. Unikarte (HAK Feldkirch) erstellt auf selbstgeschöpftem Papier Unikate, die den Beschenkten länger erfreuen. https://www.instagram.com/_unikarte_

(PWK204/HSP)