Kommentar Wirtschaftspolitik: Ein Großteil der KMU ist erfolgreich
Ausgabe 6/2017
Lesedauer: 2 Minuten
In Kürze
- Ein Großteil der KMU kommt mit den vielfältigen Herausforderungen des Wirtschaftens gut zu Recht und ist erfolgreich.
- Die Heterogenität der betriebswirtschaftlichen Situation der KMU verdeutlicht jedoch, dass es einer Kombination aus verschiedenen Instrumenten bedarf, um die Rahmenbedingungen für alle Unternehmen zu verbessern.
- Eine erhöhte Resilienz von Unternehmen ist die beste soziale Absicherung, da Unternehmen – u.a. als Arbeitgeber - eine hohe gesellschaftliche Verantwortung für alle übernehmen.
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- Die betriebswirtschaftliche Situation von KMU
- Fazit: Zukunftsorientierte Rahmenbedingungen für resilientere Unternehmen
Die betriebswirtschaftliche Situation von KMU
Ziel der unternehmerischen Tätigkeit ist rentables Wirtschaften. Wie die im Dezember 2016 erschienene Broschüre „Wirtschaftskraft KMU 2016“ zeigt, wirtschaftet ein Großteil der KMU trotz zahlreicher Herausforderungen, wie z.B. die hohe Steuer- und Abgabenlast sowie komplizierte Regularien, erfolgreich. Die wichtige Kennzahl ‚Umsatzrentabilität‘ misst, wie viel Prozent des Umsatzes als Gewinn vor Abzug der Steuern bestehen bleiben. Die Eigenkapitalquote gibt den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital des Unternehmens an. Neben der positiven Entwicklung dieser beiden Kennzahlen im Vergleich zu Vorjahren, haben sich ebenso die Anzahl der Unternehmen, die Beschäftigten, die Umsätze und die Bruttowertschöpfung seit 2010 fast durchwegs positiv entwickelt.
Jedoch verdeutlicht die Analyse, dass die betriebswirtschaftliche Situation unter den KMU sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Nicht alle Unternehmen bilanzieren positiv und/oder verfügen über positives Eigenkapital (rund 14 % der KMU sind im Bilanzjahr 2014/2015 in der Verlustzone und waren verschuldet).
Fazit: Zukunftsorientierte Rahmenbedingungen für resilientere Unternehmen
Die Heterogenität der betriebswirtschaftlichen Situation der KMU verdeutlicht, dass es einer Kombination aus verschiedenen Instrumenten bedarf, um die Rahmenbedingungen für alle Unternehmen zu verbessern. Eine erhöhte Resilienz von Unternehmen ist auch die beste soziale Absicherung, da Unternehmen - als Quelle der Beschäftigung - eine hohe gesellschaftliche Verantwortung für alle übernehmen. Somit sind Unternehmerinnen und Unternehmer die wichtigste Stütze sozialer Absicherung.
Eine weitere Senkung der Lohnnebenkosten, eine Senkung der Unternehmens-steuern sowie eine Verwaltungsvereinfachung und –beschleunigung könnten Impulse für Investitionsanreize setzen. Investitionen, die die Basis für Innovationen, technischen Fortschritt und Wettbewerbsfähigkeit bilden, könnten ebenso durch zusätzliche steuerliche Anreize wie die Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter oder die Einführung eines Investitionsfreibetrags gefördert werden. Wichtig wäre ebenfalls eine Modernisierung des Arbeitsrechts hin zu flexibleren und dem gesellschaftlichen Trend der Vielfalt entsprechenden Modellen. Diese Maßnahmen stärken den Wirtschaftsstandort Österreich und schaffen ein für alle Unternehmen positives Umfeld – unabhängig von ihrer betriebswirtschaftlichen Situation und Größenklasse.
Ansprechpartner
Devin Bicer, MA
Wirtschaftskammer Österreich
Stabsabteilung Wirtschaftspolitik
+43 (0)5 90 900-4280
devin.bicer@wko.at