Frontalaufnahme einer auf einem Sofa sitzenden Person in hellem Oberteil und grauer Weste, die auf dem Schoß einen kleinen, geöffneten Karton hat, in dem ihre beiden Hände verschwinden.  Die Person blickt auf den geöffneten Karton
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CSR (Corporate Social Responsibility)

Nachhaltige Lieferketten machen Sinn – für alle

Stärker auf Regionalisierung und ökologische Faktoren setzen

Lesedauer: 2 Minuten

29.11.2024

Die Corona-Krise hat uns klargemacht, wie abhängig wir voneinander sind. Als Menschen, die andere Menschen zum Überleben brauchen. Und als Unternehmen, die in oftmals weltweit verzweigten Netzwerken zusammenarbeiten, um am Markt erfolgreich sein zu können. Die Nachwirkungen gestörter Lieferketten können schnell drastisch werden, wie es die schon recht lange anhaltende sogenannte „Chip-Krise“ in der Industrie oder die Panne der Ever Given im Suez Kanal aufzeigen. Anders gesagt: ein Unternehmen ist keine Insel, ein Unternehmen ist ein Netzwerk. 

Was versteht man unter dem Begriff Lieferkette bzw. Supply Chain?

Mit zunehmender Spezialisierung haben sich arbeitsteilige Lieferketten entwickelt, die aus vielen Unternehmen bestehen. Um im Wettbewerb bestehen zu können, müssen alle Rädchen dieser komplexen Netzwerke gut und dauerhaft funktionieren. Neben ökonomischen Faktoren wie Kosten, Zeit, und Effizienz gewinnen auch ökologische und soziale Faktoren für das einwandfreie Funktionieren zunehmend an Bedeutung. Deutlich sichtbar wird dies etwa an der Diskussion für ein umfassendes Lieferkettengesetz in Deutschland, welches Unternehmen verpflichtet, gegen mögliche Menschenrechtsverletzungen bei ihren Lieferant*innen vorzugehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die EU bzw. andere Länder mit eigenen Gesetzen nachziehen. Auch beim kommenden österreichischen CSR-Tag, der größten nationalen Veranstaltung für nachhaltige Unternehmensentwicklung, wird es einen eigenen Schwerpunkt zu nachhaltigem Lieferkettenmanagement geben. 

Wo kaufen Sie ein, wer kauft bei Ihnen ein?

Unternehmen sind zweifach gefordert, sich mit ihren Lieferketten ganzheitlich, das heißt ökonomisch, ökologisch und sozial, auseinanderzusetzen. Nachhaltigkeit endet nicht am eigenen Werkstor, an der  Shop- oder der Bürotür. Die eigenen Einkaufsentscheidungen wirken über das eigene Unternehmen hinaus: werden Ihre Rohstoffe von Kindern abgebaut, wird die Umwelt zerstört? Welche Transportwege und damit Energieverbrauch und CO2-Ausstoß sind damit verbunden? Anders gesagt: Welchen wahren, langfristigen Preis zahlen Sie für Ihre Einkaufentscheidungen und wie viel geht zu Lasten der Gesellschaft?

Darüber hinaus stellen auch immer mehr Unternehmen im B2B-Geschäft ihren Lieferant*innen genau dieselben Fragen. Wenn Sie dann keine belegbaren Antworten und entsprechende Daten vorweisen können, riskieren Sie, als Lieferant*in schnell mal ausgelistet zu werden. 

Welchen Nutzen ziehen Unternehmen aus einer nachhaltigen Lieferkette?

Verantwortungsvolle und zukunftsfitte Unternehmen beziehen ihre Lieferketten schon heute in die Organisationsentwicklung mit ein. Nachhaltiges Lieferkettenmanagement ist dabei keine Frage der Unternehmensgröße. Alle Unternehmen, egal ob groß oder klein, können beitragen und profitieren. In einem ersten Schritt geht es zunächst darum, sich einen Überblick zu verschaffen und die Lieferkette abzubilden: welche Unternehmen befinden sich im eigenen Netzwerk, wo gibt es Alternativen? Als nächstes werden die Auswirkungen entlang der Lieferkette erfasst und bewertet: Rohstoff-, Energie- und Transportkosten werden transparent und steuerbar. So können effizient Maßnahmen gesetzt werden, die schnell erste Erfolge bringen. Eine Regionalisierung der Netzwerke kann dabei helfen, Risiken globaler Lieferketten zu reduzieren und durch kurze Transportwege gleichzeitig Ressourcen und Energie zu sparen. Regionale Zusammenarbeit lässt persönliche Kontakte entstehen, die vertrauensstärkend wirken. Gleichzeitig gewinnt die eigene Region an Attraktivität für Arbeitnehmer*innen, Kaufkraft bleibt vor Ort. Zu guter Letzt kann diese Form des Engagements auch für die Unternehmenskommunikation eingesetzt werden und zu ihrem guten Ruf beitragen. 

Neugierig geworden?

Die Expert*innen der CSR Experts Group der UBIT beraten und unterstützen Sie gerne. Michael Bauer-Leeb, zertifizierter CSR Experte und Regionalsprecher der CSR Experts Group Wien 

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