Blauer Boden mit im Kreis verlaufenden gelben Sterne, die Flagge der Europäischen Union symbolisierend, Schattenumrisse von vier Personen erkennbar
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Entsorgungs- und Ressourcenmanagement, Fachverband

Der EU Wettbewerbs-Kompass: Ein strategischer Plan für Wachstum und Innovation

Information für die  Entsorgungs-und Ressourcenwirtschaft

Lesedauer: 2 Minuten

04.02.2025


Am 29.01.2025 hat die Europäische Kommission ihren Wettbewerbs-Kompass (EU Competitiveness Compass) veröffentlicht, der eine strategische Roadmap für die kommenden fünf Jahre zur Förderung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit und des nachhaltigen Wachstums in der Europäischen Union darstellt. Dieser Kompass hebt zentrale Initiativen hervor, um Innovation, Dekarbonisierung und Resilienz in der europäischen Industrie voranzutreiben. Er baut auf den Empfehlungen des Draghi-Berichts auf und verfolgt eine klare Strategie, um Europa als globalen Wettbewerber zu positionieren.

Die EU steht vor einer Reihe wachsender Herausforderungen – von den Auswirkungen des Klimawandels über die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) bis hin zu geopolitischen Spannungen. Um in diesem Umfeld erfolgreich zu bleiben, setzt die Europäische Kommission Wettbewerbsfähigkeit ins Zentrum ihrer Wirtschaftsagenda. Der Wettbewerbs-Kompass stellt dabei ein wesentliches Instrument dar, um Europas Wirtschaft zu stärken und das wirtschaftliche Wachstum zu fördern.

Die drei zentralen Handlungsfelder, auf denen der Kompass aufbaut, lauten:

  1. Schließung der Innovationslücke
  2. Etablierung einer gemeinsamen Strategie für Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit
  3. Erhöhung der Sicherheit und Reduktion von Abhängigkeiten

Der Wettbewerbs-Kompass übersetzt diese Handlungsfelder in konkrete Maßnahmen, die Innovationen vorantreiben, die Energiewende beschleunigen und die EU unabhängiger sowie widerstandsfähiger machen sollen. Damit bietet der Kompass eine ganzheitliche Vision für eine zukunftsfähige und wettbewerbsfähige europäische Wirtschaft, die Innovation, Nachhaltigkeit und Resilienz vereint.

Wichtige Initiativen im Bereich des Recyclings umfassen

  • Circular Economy Act (Q4 2026) – Zielt darauf ab, einen einheitlichen Markt für Abfall und Sekundärrohstoffe zu schaffen, die Abhängigkeit von Primärrohstoffen zu verringern, die Recyclingkapazitäten zu erhöhen und neue Ökodesign-Anforderungen für wichtige Produktgruppen festzulegen.
  • Steel & Metals Action Plan (Spring 2025) – Konzentriert sich auf die Dekarbonisierung energieintensiver Industrien, gewährleistet fairen Wettbewerb, verbessert den Zugang zu primären und sekundären Rohstoffen und geht globale Überkapazitätsprobleme an.
  • Clean Industrial Deal (Q1 2025) – Zielt darauf ab, die Dekarbonisierung mit der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Einklang zu bringen, einschließlich vereinfachter Genehmigungen, gezielter Staatsbeihilfen, Anreizen für kohlenstoffarme Produkte und Unterstützung für saubere Technologien.
  • Chemicals Package (Q4 2025) – Wird den Zugang zu kritischen Chemikalien sichern, regulatorische Rahmenbedingungen vereinfachen und ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen industrieller Wettbewerbsfähigkeit und Umweltschutz gewährleisten.

Der Circular Economy Act im Kontext des EU Wettbewerbs-Kompasses

Ein zentraler Bestandteil des Maßnahmenpakets des EU Wettbewerbs-Kompasses ist der Circular Economy Act, der nicht nur die Kreislaufwirtschaft fördert, sondern auch maßgeblich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Europäischen Union beiträgt. Die Kreislaufwirtschaft stellt eine Schlüsselstrategie dar, um den wachsenden Bedarf an Rohstoffen zu decken und gleichzeitig die Abhängigkeit von Importen zu verringern. Die politischen Leitlinien zielen auf eine zirkuläre und resilientere Wirtschaft ab, in der der Circular Economy Act eine Marktnachfrage für Sekundärrohstoffe schafft und einen einheitlichen Markt für Abfälle fördert.

Der Circular Economy Act soll klare Rahmenbedingungen setzen, die Unternehmen dazu anregen, Ressourcen effizienter zu nutzen, Abfälle zu minimieren und Produkte so zu gestalten, dass sie langlebiger und leichter recycelbar sind. Diese Maßnahmen bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern verschaffen Unternehmen zudem Wettbewerbsvorteile durch ressourcenschonendere und innovativere Produktionsmethoden.

Ziel des Acts ist es, den Übergang zu einem kreislauforientierten Markt zu beschleunigen und ressourceneffiziente Prozesse in der Produktion zu fördern. Der Markt für Wiederaufbereitung und Sekundärrohstoffe wird bis 2030 voraussichtlich auf 100 Milliarden Euro anwachsen und rund 500.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Zudem wird der Act gezielt Investitionen in Recyclingkapazitäten und die Einführung von Ökodesign-Vorgaben vorantreiben, was nicht nur die Kreislaufwirtschaft stärkt, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit Europas im globalen Kontext sichert.

Der Circular Economy Act ist für das vierte Quartal 2026 geplant.

Weitere Informationen zum EU Wettbewerbs-Kompass sowie zu geplanten Maßnahmen finden Sie auch auf der Seite der Europäischen Kommission: Competitiveness - European Commission

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