Lehrlingsausbildung: Zentrales Element zur Fachkräftesicherung
Informationen der Bundessparte Industrie
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Unternehmen halten auch in wirtschaftlichen schwierigen Zeiten an dualer Ausbildung fest.
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Zum Stichtag 28. Februar 2025 wurden in der österreichischen Industrie 16.163 Lehrlinge ausgebildet. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 161 Lehrlingen bzw. 1,0 %. Damit steht die Industrie gegenüber den anderen großen Ausbildern Gewerbe (-2,4 %) und Handel (-6,3 %) vergleichsweise gut da. Dennoch darf die Gesamtzahl nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl der Lehranfänger:innen einmal mehr rückläufig ist: 4.407 Lehrlinge im 1. Ausbildungsjahr bedeutet ein Minus von 359 Lehrlingen (-7,5 %) gegenüber Februar 2024. Das Minus bei den Lehranfänger:innen zieht sich in unterschiedlichem Ausmaß quer durch alle Branchen; ein positiver Trend ist nur in den Fachverbänden PROPAK (+38,6 %) und Lebensmittelindustrie (+32,5 %) zu verzeichnen. Aufgrund der im Branchenvergleich geringen Gesamtzahl der Lehrlinge wirken sich diese Steigerungen in der Gesamtstatistik jedoch kaum aus.
In Summe sind derzeit wohl weder Euphorie noch Katastrophenstimmung angebracht. Insgesamt hat sich die Industrielehre in den letzten zehn Jahren konsolidiert und konnte nach dem zahlenmäßigen Tiefststand 2015/16 wieder auf ein achtbares Niveau angehoben werden. Trotzdem gilt es die derzeitige negative Entwicklung aufmerksam zu verfolgen und verstärkt auf die Wichtigkeit der Berufsausbildung für den Fachkräftenachwuchs hinzuweisen. Anerkennung gebührt auf jeden Fall jenen Industrie-Ausbildungsbetrieben, die ihre Lehrlingszahl - der zum Teil katastrophalen Auftragslage zum Trotz - gehalten oder nur geringfügig reduziert haben.
Autor:
Mag. Johannes Fraiss
E-Mail: johannes.fraiss@wko.at