Sparte Industrie

Industrie: Produktions- und Auftragsrückgänge

Informationen der Bundessparte Industrie

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25.10.2024

Bereits im Jahr 2023 hatten sich Einbrüche und eine negative Dynamik gezeigt. Dieser Trend hat sich im ersten Halbjahr 2024 weiter fortgesetzt. 

 Im Vergleich zur Vorjahresperiode verzeichnet die Industrie Österreichs im ersten Halbjahr 2024 einen signifikanten Rückgang der abgesetzten Produktion um 9,8 %. Die abgesetzte Produktion brach im 2. Quartal 2024 erneut ein und folgte damit dem Trend aus dem Vorquartal bzw. den Quartalen des Jahres 2023. Bedenklich ist, dass die abgesetzte Produktion in jedem Monat des Jahres 2024 niedriger war als im jeweiligen Vorjahresmonat.

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© Statistik Austria Quelle: Statistik Austria; Konjunkturstatistik Produzierender Bereich, Sonderauswertung nach der Kammersystematik, ab 2023 vorläufige Werte

Auf der Ebene der Fachverbände zeigen sich, was die generelle Dynamik betrifft, kaum Unterschiede. Während 14 der 16 Fachverbände der Industrie einen wertmäßigen Rückgang der abgesetzten Produktion im ersten Halbjahr 2024 verzeichneten, konnten zwei Fachverbände, die Papierindustrie und die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, ihre Produktion nahezu auf dem Niveau des Vorjahreshalbjahr halten. Allerdings ist das Produktionsniveau gerade in der Papierindustrie deutlich niedriger, als es etwa im ersten Halbjahr 2022 war. Neben den Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen war die abgesetzte Produktion wertmäßig insbesondere in der Metalltechnischen Industrie, der Elektro- und Elektronikindustrie, der Fahrzeugindustrie, der Bergwerke und Stahlindustrie, der Holzindustrie oder der Chemischen Industrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufig.

Die Auftragseingänge waren erneut rückläufig und lagen in der Industrie insgesamt im ersten Halbjahr 2024 um 2,8 % unter dem Wert der Vorjahresperiode. Besonders die für die Industrie so wichtigen Auftragseingänge aus dem Ausland waren um 2,5 % niedriger. Analog zur Quartalsdynamik der Produktion zeigten sich auch bei den Auftragseingängen in den vorangegangenen fünf Quartalen keinerlei positive Entwicklungen. Im ersten Halbjahr 2024 waren vor allem die Auftragseingänge in der Elektro- und Elektronikindustrie, der Bergwerke und Stahlindustrie, der Bauindustrie oder der Metalltechnischen Industrie im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr rückläufig.

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete die Industrie in Österreich einen Rückgang des Gesamtpersonals um 2,1 % im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr. Dabei sank das Eigenpersonal um 1,2 %, während das Fremdpersonal einen Rückgang von 15,3 % aufwies. Seit dem vierten Quartal 2023 wächst das Eigenpersonal nicht mehr. Bereits im ersten Quartal 2024 zeigt sich ein Abwärtstrend, der sich im 2. Quartal fortführt. Das Fremdpersonal setzte seinen rückläufigen Trend auch im zweiten Quartal 2024 fort, ähnlich wie in den vier Quartalen des Jahres 2023.

Auf Ebene der Fachverbände war die Beschäftigung insgesamt im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr rückläufig, insbesondere in der Metalltechnischen Industrie, der Holzindustrie, der Fahrzeugindustrie sowie der Elektro- und Elektronikindustrie. Während in der Holzindustrie das Eigenpersonal abnahm, verzeichnete die Metalltechnische Industrie sowohl beim Eigen- als auch beim Fremdpersonal Rückgänge. In der Fahrzeugindustrie und der Elektro- und Elektronikindustrie wurde überwiegend Fremdpersonal abgebaut.

Rückläufige Produktion, sinkende Auftragseingänge und abnehmende Beschäftigung prägten somit die österreichische Industrie im ersten Halbjahr 2024. Die Prognosen sind alles andere als rosig und die Stimmung in der Industrie ist schlecht, wenn man den Blick auf die Erwartungen für die nächsten Monate wirft. Die Industrie steht schon seit längerer Zeit enormen Herausforderungen gegenüber. Die anhaltenden Rückgänge deuten auf strukturelle Probleme hin, die gezielte Maßnahmen erfordern, um die Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz der heimischen Industrie verbessern.

Autorin:

Mag. Sandra Lengauer
E-Mail: sandra.lengauer@wko.at