Barrierefreies Bezahlen und Zahlungslösungen für blinde und sehbehinderte Menschen

In Österreich sind rund 300.000 Menschen von Blindheit oder Sehbehinderung betroffen. Das sind 300.000 potentielle Kund:innen, die ihre Zahlungsprozesse nicht selbstständig durchführen können, auf die Hilfe anderer angewiesen sind und infolgedessen womöglich auf Kaufvorgänge verzichten. Betroffen sind aber auch Diabetikere:innen aller Altersstufen sowie Senior:innen, die durch altersbedingte Makuladegeneration eine Sehbehinderung bekommen.

Was barrierefrei bedeutet 

Barrierefreiheit beim Bezahlen bedeutet, dass die Bezahllösung so gestaltet ist, dass sie auch von blinden oder sehbehinderten Menschen sicher und eigenständig genutzt werden kann. Dazu zählen:

• Taktile Tastenfelder: Ertastbare Felder, die eine präzise Eingabe ermöglichen.
• Sprachausgabe: Mit Kopfhöreranschluss und einem Bildschirm, der bei Aktivierung der Sprachausgabe schwarz wird, um Diskretion zu gewährleisten.

Sind keine taktilen (also ertastbaren) Felder zur Eingabe vorhanden und fehlen auch Audio-Signale, ist das Gerät nicht barrierefrei.

Status quo

Mobile Zahlungsterminals und Kartenlesegeräte, die ein bargeldloses Bezahlen ermöglichen sollen, sind oft nicht so ausgeführt, dass blinde und sehbehinderte Personen sie selbstständig bedienen können.

Touchscreens machen die selbstständige Eingabe und Kontrolle von hochsensiblen Informationen wie dem PIN-Code für Menschen, die nicht oder nur eingeschränkt sehen, unmöglich.

Gemeinsam Barrierefreiheit stärken

Händler:innen können eine entscheidende Rolle dabei spielen, Barrierefreiheit im Zahlungsverkehr zu fördern. Durch die bewusste Auswahl von Zahlungsterminals, die für alle Kund:innen selbstständig bedienbar sind, tragen sie dazu bei, Inklusion im Handel zu stärken.

Barrierefreie Zahlungslösungen ermöglichen allen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe am Zahlungsverkehr – und machen den Handel zugänglicher für alle.