Chemische Gewerbe

Bettwanzen bekämpfen

Vorbeugemaßnahmen und Bekämpfungstechniken

Lesedauer: 2 Minuten

Vorbeugemaßnahmen

Häufiges Staubsaugen aller Bett- und Matratzenteile.

Matratzen mit Überzügen verwenden, und die Überzüge regelmäßig waschen.

Nahe zu den Schlafstellen möglichst wenig Möbel, Bücherregale oder Bilder platzieren, da diese zusätzliche Versteckmöglichkeiten bieten.

Regelmäßige Kontrolle des Lattenrostes auf Kotspuren.

Wenn möglich kein Verstauen von Koffern und Taschen etc. unter dem Bett.

Für die rechtzeitige Erkennung können auch Wanzenmonitorfallen eingesetzt werden.

Vorbereitungen

Betten werden nach Möglichkeit zerlegt: die Matratzen werden abgehoben, der Lattenrost und wenn möglich auch das Bettgestell hochkant aufgestellt. Fix montierte Kopfteile werden abgeschraubt. Das Bettzeug wird abgezogen und bei 60°C gewaschen.

Schlafcouches werden auseinander genommen, und die Bespannungen an der Unterseite geöffnet.

Bettzeugladen werden ausgeräumt. 

Spielzeug/Kuscheltiere werden mindestens 1 Woche lang eingefroren.

Bilder und Poster von der Wand nehmen.

Von den Steckdosen werden die Abdeckungen abgenommen.

Elektrische Geräte wie TV und Radio werden abgesteckt, und je nach Bekämpfungstechnik  aus dem Raum entfernt.

Sesselleisten werden demontiert.

Kästen, Nachtkästchen und andere Möbel werden von der Wand gerückt.

Schlafplätze (Körbchen, Käfig) von Haustieren werden mitbehandelt und bleiben an Ort und Stelle.

Aber: alle Dinge verbleiben im zu bearbeitenden Raum. Sollen Gegenstände entsorgt werden, müssen sie entweder in dichte Säcke verpackt oder ohne Zwischenlagerung direkt entfernt werden.   

Außer: Haustiere und Blumen aus dem zu bearbeitenden Bereich entfernen.

Sonderfälle, wie empfindliche Gegenstände, Antiquitäten, echte Teppiche etc. werden mit dem Auftraggeber und dem Schädlingsbekämpfungsunternehmen besprochen.

Feuermeldeanlagen werden je nach gewählter Technik für die Dauer der Bearbeitung deaktiviert.

Häufigste Bekämpfungstechniken

Technik 1 – Aufbringen von flüssigen Kontaktinsektiziden. Flüssige Produkte lassen sich gut großflächig aufbringen, ohne Spuren zu hinterlassen. Gut geeignet für:

  • das Bettgestell samt Lattenrost, die Sesselleisten, die Tür- und Fensterstöcke, die Tapetenoberkanten, die Innenseiten der Kleiderkästen, (Teppich-)Böden, Matratzen

Technik 2 – Aufbringen von Stäuben. Stäube haften gut auf unterschiedlichen Materialien, aber  lassen sich bei Bedarf  auch leicht wieder entfernen.

a) Zur Anwendung kommt ein wirkstofffreier Staub. Dieser Staub wirkt nur auf Grund seiner kristallinen Eigenschaften und ist unbegrenzt wirksam. Insekten, die damit in Berührung kommen, können ihn nicht mehr abstreifen und trocknen langsam aus.

b) Es wird ein Wirkstoff-angereicherter Staub verwendet. Der Wirkstoff dringt über die Nervenbahnen in das Insekt ein. Dieser Staub besitzt eine schnellere Wirkung.

Technik 3 – Ausbringen von flüssigen Kontaktinsektiziden als Nebel. Die so ausgebrachten Produkte setzen sich als feiner Film auf allen Oberflächen ab.

Technik 4 – die Anwendung von speziellen Insektensprays. Wanzen-Sprays haben eine gute Durchdringungskraft gerade bei Stoffen.  Die versteppten Kanten bei Matratzen und gepolsterten Kopfteile der Betten werden damit besprüht. Bei einigen Sprays werden auch die Eistadien abgetötet.

Technik 5 – das Erhitzen des Raumes mit eigenen Heizgeräten. Der Raum muss so lange erhitzt werden, bis auch hinter den Verkleidungen und in den letzten Fugen eine Temperatur von ca.60°C über einen Zeitraum von mindestens 1 Stunde erreicht wird. Eiweiße stocken bei diesen Temperaturen, und alle Stadien der Insekten sterben ab. 

Technik 6 – die Verwendung von Trockendampf. Trockendampf dringt gut in Fugen und Ritzen ein. Die Hitze des Dampfes tötet alle Stadien der so erreichten Insekten ab.

Je nach Ausgangssituation werden die Techniken eingesetzt und gerne kombiniert. Gerade bei dem Heißluftverfahren wird eine zusätzliche Technik angewandt, um eine anhaltende Wirkung zu erzielen.

Stand: 22.08.2019