Iran: Wirtschaftslage

Aktuelle Lage: Wirtschaftsbericht 

Die iranische Wirtschaft trotzt mit positiven Wachstumsraten weiterhin allen Herausforderungen. Gemäß der Weltbank wuchs sie im Jahr 2023 um insgesamt +4,2 %. Ähnliche Wachstumsraten vermelden IWF und die Economist Intelligence Unit (+4,7 %). Das anhaltend positive Wachstum wurde 2023 vorwiegend durch eine Steigerung der iranischen Ölförderung auf insgesamt 3,1 Mio. bpd angetrieben. Für die kommenden Jahre erwarten alle Analysten allerdings ein Abflachen der iranischen Wachstumskurve. Dieses Abflachen wird gewiss durch den aktuellen Konflikt mit Israel beschleunigt. Der iranische Rial verliert gegenüber anderen Währungen weiterhin an Wert. Ein Tag vor dem Angriff der Hamas auf Israel betrug der Wechselkurs zum US-Dollar 498.000 Rial auf dem freien Markt. Am 29. Jänner (ein Tag nach einer Attacke vom Iran unterstützter Milizen auf einen US-Stützpunkt in Jordanien) betrug dieser IRR 582.500 – ein Einbruch von -17 % innerhalb weniger Monate. Einen Tag nach dem iranischen Raketen- und Drohnenangriff auf Israel betrug der Wechselkurs bereits IRR 660.000 (IRR 704.500 zu Euro 1,0). Zwischenzeitlich hat sich der Kurs wieder leicht erholt und lag Anfang Mai 2024 bei IRR 609.500 zu USD 1,0 (IRR 656.500 zu Euro 1,0).

Besondere Entwicklungen 

Bei der Rückreise von einem Staatsbesuch im Nachbarland Aserbaidschan wurden am 19. Mai der iranische Präsident Ebrahim Raisi (63), sowie der amtierende Außenminister Hossein Amir Abdollahian (60) und alle weiteren Passagiere bei einem Helikopterabsturz im Norden des Irans getötet. Ein vorläufiger Bericht der iranischen Streitkräfte erklärte, dass der Absturz ohne Fremdverschulden zu Stande kam. Die Amtsgeschäfte des verstorbenen iranischen Präsidenten wurden interimistisch durch Vizepräsident Mohammed Mokhber übernommen. Gemäß der iranischen Verfassung haben Präsidentschaftswahlen innerhalb von 50 Tagen stattzufinden. Der Wahltermin wurde auf den 28. Juni festgelegt. Ende Mai 2024 brachten sich bereits mehrere Kandidaten für diese Wahl in Stellung.

Der Iran antwortete auf die Tötung von zwei IRGC-Generälen in Damaskus durch Israel am 13. April mit einem Drohnen- und Raketenangriff auf israelisches Staatsgebiet. Bei diesem Angriff wurden mehr als 330 Flugkörper in Richtung Israel abgefeuert. Hauptziel war ein israelischer Luftwaffenstützpunkt in der Wüste Negev. Ein Großteil der Drohnen wurde durch die israelische Luftabwehr und die Luftwaffen benachbarter Länder abgefangen. Trotzdem kam es zu Sachschäden. Nur kurze Zeit nach dem iranischen Drohnen- und Raketenangriff auf Israel kündigten die Europäische Union und die USA eine Erweiterung der aktuell bestehenden Iransanktionen an. Die neuen Maßnahmen richten sich vor allem gegen das iranische Raketen- und Drohnenprogramm.

Wirtschaftsbeziehungen zu Österreich 

Im Jahr 2023 exportierten österreichische Unternehmen Waren im Wert von Euro 158,9 Mio. in den Iran. Das ist ein leichter Zuwachs von insgesamt +2,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Zu den drei wichtigsten österreichischen Exportgütern zählten Maschinen mit insgesamt Euro 56,3 Mio. (-21,5 %), pharmazeutische Erzeugnisse (Euro 43,5 Mio.) und Messgeräte (Euro 9,4 Mio.). 2023 hat Österreich iranische Waren im Wert von Euro 15,1 Mio. importiert (-41,1 % im Vergleich zur Vorjahresperiode). Zu den wichtigsten iranischen Importwaren zählten in diesem Zeitraum Kunststoffe, organische Verbindungen und genießbare Früchte.

Statistik: Länderprofil 

Einen kurzen Überblick über die wichtigsten statistischen Daten zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bietet das Länderprofil Iran der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der Stabsabteilung Statistik. 

Wichtige Wirtschafts- und Basisdaten und Informationen für eine Vielzahl weiterer Länder finden Sie auf den jeweiligen Länderseiten sowie in der Übersicht Länderprofile weltweit.

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Stand: 12.06.2024