Detailansicht liegend aufeinandergestapelter blauer Plastikflaschen mit roten Schraubverschlüssen
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PET

Infopoint der Nachhaltigkeitsagenda für Getränkeverpackungen

Lesedauer: 5 Minuten

02.11.2024

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Fragen und Antworten

Wofür wird PET verwendet?

Polyethylenterephthalat – kurz PET – gehört zu den hochwertigsten Verpackungsstoffen in der Lebensmittelindustrie. Die Markteinführung von PET als Getränkeverpackung erfolgte 1978 in den USA mit der Zwei-Liter-Flasche. Inzwischen sind die Flaschen qualitativ hochwertiger, undurchlässiger und geschmacksneutraler. Außerdem haben sie wesentlich an Gewicht verloren – von ursprünglich bis zu 80 Gramm auf nunmehr 12 bis 35 Gramm.

Außer für Getränkeverpackungen spielt PET auch bei Sport- und Outdoor-Kleidung eine große Rolle. Das Material wird etwa für Kino- und Fotofilme, Magnetbänder sowie für Verpackungs- und Lichtschutzfolien eingesetzt. Im medizinischen Bereich kommt PET wegen seiner besonders guten Gewebeverträglichkeit als Gefäßprothese zur Anwendung.

Welche Vorteile bringt die PET-Flasche?

Für Konsumentinnen und Konsumenten ist Gewicht beim Einkauf entscheidend, und PET-Flaschen sind um bis zu 90 Prozent leichter als jene aus Glas, und zudem auch bruchsicher.

Wie werden Kunststoffverpackungen gesammelt?

Im Haushaltsbereich sind zwei Modelle im Einsatz: In 60 Prozent des Bundesgebiets werden Verpackungen aus Kunststoffen und Materialverbunden – gemeinsam mit Holz-, Textil- und Keramikverpackungen sowie Verpackungen auf biologischer Basis – im Gelben Sack und in der Gelben Tonne gesammelt.

In Wien, Niederösterreich, Salzburg und Kärnten erfolgt die gezielte Sammlung von Plastikflaschen und Kunststoffverpackungen, teilweise auch in Kombination mit Metallverpackungen.

Was passiert mit den gesammelten Kunststoffverpackungen?

Die gesammelten Kunststoffverpackungen werden überwiegend nach Kunststoffarten getrennt und sortenrein zur stofflichen Verwertung übergeben. Die genaue Sortierung der Verpackungen ist eine entscheidende Voraussetzung für erfolgreiches Recycling: Der sortenreine Kunststoff wird dann zerkleinert, gewaschen, getrocknet, geschmolzen. Schließlich wird daraus Granulat, der Rohstoff für die Herstellung neuer Produkte.

Nur für bestimmte, einfach geformte Produkte wie Platten, Rinnen oder Dacheindeckungen können auch unsortierte Verpackungen verarbeitet werden.

Als Erdölprodukte sind Kunststoffe wertvolle Energieträger – der Heizwert von einem Kilogramm Kunststoff entspricht in etwa dem von einem Liter Heizöl. Vermengte und verunreinigte Kunststoffverpackungen, die nicht in den Stoffkreislauf rückführbar sind, werden aufbereitet und zur Energieerzeugung in Müllverbrennungs- und industriellen Anlagen genutzt.

Wie funktioniert das PET-to-PET-Recycling?

Die Sammelsysteme sortieren PET-Flaschen aus und trennen sie nach Farben. Für den Transport zu den PET-Recyclinganlagen werden sie zu großen Ballen gepresst. Vor Ort wird das Material nach präziser Begutachtung und Sortierung in einer Mühle zu Flakes zerkleinert und gewaschen. Eine weitere Form von rezykliertem Rohstoff ist kugeliges PET-Granulat, das in einer zweiten Verarbeitungslinie aus den gewaschenen Flakes hergestellt wird. Beide Verfahren garantieren Lebensmitteltauglichkeit für die Weiterverarbeitung zu neuen PET-Getränkeflaschen.

Von der Anlieferung des gesammelten Materials bis zur Auslieferung des fertig aufgearbeiteten PET-Rezyklats vergehen lediglich acht bis zehn Stunden.

Was sind Herausforderungen für PET-to-PET-Recycling?

Beim Bottle-to-Bottle-Recycling soll ein möglichst hoher Anteil des gesammelten Materials wieder zu hochwertigen PET-Flaschen verarbeitet werden. Dabei gilt es, sehr hohe hygienische Standards für Lebensmittelverpackungen einzuhalten. Gleichzeitig sind Energie und Wasser möglichst sparsam einzusetzen, und beim gesammelten Material soll möglichst wenig Materialausschuss anfallen.

Für die Erzeugung der Flakes wird das besonders energie- und materialschonende URRC-Verfahren eingesetzt, das sehr sparsam mit Wasser umgeht und zudem ein energieintensives Aufschmelzen des Materials überflüssig macht. Lediglich für die Erzeugung von PET-Granulatkörnern werden die gewaschenen Flakes so weit erhitzt, dass sie flüssig. In beiden Fällen unterscheidet sich das recycelte Material nicht von neu gewonnenem PET.

Was passiert mit dem „Ausschuss“?

Dank ständiger Optimierungen wurde nicht nur die Qualität des Rezyklats erhöht, auch die Ausbeute für die Bottle-to-Bottle-Produktion konnte über die Jahre kontinuierlich gesteigert werden.

Jener Materialanteil, der nicht den höchsten Lebensmittelstandards entspricht, wird nicht einfach entsorgt, sondern dient als Rohstoff für eine Reihe anderweitiger Verpackungsmaterialien – etwa für Eier. Ebenso werden daraus Dämmstoffe oder Umreifungsbänder für Pakete erzeugt.


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Bilder und Grafiken

Bottle to Bottle-Recycling

Kreislauf-Grafik
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Bottle to Bottle-Recycling erfordert einen gut ineinandergreifenden Kreislauf aller Beteiligten – von der Produktion über den Handel, die Konsumentinnen und Konsumenten bis hin zur Sammlung und Wiederaufbereitung.

Gesammelte PET-Flaschen

Gabelstapler mit PET-Ballen
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Gesammelte PET-Flaschenkommen vorsortiert zur PET to PET-Recyclinganlage, und zwar zu 250 kg schweren Ballen gepresst, die an die 10.000 PET-Flaschen enthalten.

Ausgangsmaterial für neue PET-Flaschen

Flakes

Flakes
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Granulat

 Granulat
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Glossar

Bottle-to-Bottle

Recycling bedeutet, im Sinne der Kreislaufwirtschaft einen möglichst hohen Anteil der gesammelten PET-Flaschen wieder zu PET- Flaschen zu verarbeiten. Im Gegensatz dazu wird beim Downcycling der Rohstoff für weniger hochwertige Produkte eingesetzt.

Durchschnittlich enthalten neue PET-Flaschen heute schon 30 bis 40 Prozent Rezyklat. Dieser Wert erhöht sich ständig, und bei Römerquelle bestehen sämtliche PET-Flaschen seit Frühjahr 2019 zu 100 Prozent aus recyceltem Material. Im Vergleich zu PET-Flaschen der ersten Generation, die kein Rezyklat enthielten, verringert sich der CO2-Ausstoß um 70 Prozent. Je öfter Kunststoff wiederverwendet wird, desto besser die Klimabilanz.

Einweg / Mehrweg

Mehrwegflaschen aus PET erfordern einen weit höheren Materialeinsatz, eine 1,5-Liter-Flasche kommt beispielsweise auf 112 Gramm, und sie muss bereits nach maximal 25 Rückläufen aus dem Mehrweg-Kreislauf genommen werden. Allgemein konnten sich die PET-Mehrweggebinde bei Konsumentinnen und Konsumenten nicht durchsetzen.

Daher hat man in Österreich im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda für Getränkeverpackungen den pragmatischen Weg gewählt, den Materialkreislauf von Einweg-Gebinden zu optimieren: 2007 ging die PET to PET-Recyclinganlage im Burgenländischen Müllendorf in Betrieb, dank kontinuierlicher Neuerungen bis heute eine der modernsten Anlagen, in der aus gesammelten PET-Flaschen hochqualitatives, lebensmitteltaugliches Rezyklat für neue Flaschen gewonnen wird. Zwei weitere Anlagen in Österreich für das Recycling von PET befinden sich in Völkermarkt (Kruschitz GmbH) und im niederösterreichischen Wöllersdorf (PET Recycling Team GmbH).

Rohling

Um nicht unnötig viel Volumen transportieren zu müssen, werden PET-Flaschen meist erst im Zuge der Abfüllung zu ihrer endgültigen Form „aufgeblasen“. Angeliefert werden die Flaschen als platzsparender PET-Rohling (auch PET-Preform); diese werden erhitzt und in einer Hohlform per Druckluft auf das endgültige Volumen gebracht.

Sammlung und Sortierung

Voraussetzung für ein erfolgreiches PET-to-PET-Recycling ist eine hohe Sammelquote. Hier liegt Österreich im weltweiten Spitzenfeld: Die Verwertungsquote liegt bei rund 75 Prozent – das heißt, dass 3 von 4 Flaschen fachgerecht entsorgt werden.

2018 konnten so 25.400 Tonnen PET der Wiederverwertung zugeführt werden, das ist mehr als eine Milliarde Flaschen. Die Steigerung gegenüber 2017 betrug 9 Prozent.


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