Gegen Lernschwächen setzt Andrea Wedenig unkonventionelle Methoden ein. Um den Spass am Lernen wiederzugewinnen bietet die Trainerin naturbezogenes Lernen mit Pferden an.
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Lernen auf dem Rücken der Pferde

Gegen Lernschwächen setzt Andrea Wedenig unkonventionelle Methoden ein. Um den Spass am Lernen wiederzugewinnen bietet die Trainerin naturbezogenes Lernen mit Pferden an. So lernen die Kinder, mit der Herausforderung umzugehen und den schulischen Alltag besser zu meistern.

Lesedauer: 3 Minuten

19.05.2023

Lernen ist ein Wort, das die meisten Kinder nicht gerne hören, vor allem dann nicht, wenn sie eine Lernschwäche wie Legasthenie oder Dyskalkulie haben. Um diesen Schülern den Alltag zu erleichtern und sie vom Lernen am Schreibtisch zu befreien, bietet Andrea Wedenig gemeinsam mit ihrer Kollegin Susanne Schützinger eine haarige Alternative in der "Energiewerkstatt – Lernen mit Pferden".

1. Beschreiben Sie Ihr Unternehmen in 3-4 Sätzen!
Unser Unternehmen ist ein zertifizierter Bildungsträger, der sich mit Lerntraining und -coaching beschäftigt. Egal ob Legasthenie, Dyskalkulie oder andere Lernschwächen, für jedes Kind wird ein individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Trainingsprogramm mit viel Spaß und Bewegung und der Unterstützung unserer vierbeinigen Co-Trainer erstellt, bei dem auch das Schreiben, Lesen und Rechnen nicht zu kurz kommen. Die Übungen und Bewegungen auf und mit den Pferden verhelfen zu mehr Lernerfolg und machen noch dazu Spaß. Mittlerweile gibt es im gesamten deutschsprachigen Raum Trainer, die nach unserem  Konzept arbeiten, da wir auch Lehrgänge anbieten.

2. Aus welchem Grund haben Sie sich gerade für diesen Beruf entschieden?

Ich bin eigentlich eine Quereinsteigerin, ursprünglich bin ich Betriebswirtin. Die Entscheidung für das Legasthenietraining fiel aus familiären Gründen. Meine Schwester hatte in ihrer Kindheit große Schwierigkeiten mit Legasthenie, was oft auch das Familienleben beeinträchtig hat. Als ich meine eigenen Kinder bekommen habe, habe ich die Ausbildung zur Legathenietrainerin entdeckt und mich sofort dafür entschieden. Ich wollte aber immer weg vom Schreibtisch und als ich eines Tages meine jetzige Geschäftspartnerin und Miniaturpferdezüchterin Susanne Schützinger kennen gelernt habe, wurde die Idee zu dieser Art des Trainings geboren.

3. Was macht es für Sie einzigartig, selbstständig zu sein?

Es gefällt mir, dass ich die Kontrolle über das habe, was ich mache. Ich kann das umsetzen, wofür mein Herz schlägt, das Steuer selbst in die Hand nehmen und mir meine Partner selbst aussuchen. Man kann sagen, mir gefällt die berufliche Freiheit.

4. Wie haben sich Ihre Produkte/Dienstleistungen von denen der Konkurrenz ab?

Wir haben ein europaweit einzigartiges Konzept entwickelt, mit dem wir das Lernen und die Natur mit Bewegung am Pferd verbinden und dadurch für einen größeren Lernerfolg sorgen.

5. Was würden Sie als größten Erfolg Ihrer Unternehmerlaufbahn bezeichnen?

Ich würde sagen, dass wir uns gerade auf einer Erfolgswelle befinden. Der größte Erfolg ist aber die positive Anerkennung der Kinder, Eltern, Lehrgangsteilnehmer und Trainer, die unsere Arbeit bestätigen.

6. Und was als größte Niederlage?

Es gab nur anfangs einige Schwierigkeiten, bis wir die richtigen Partner für das notwendige  Rechnungswesen gefunden haben. Aber das kann man nicht als Niederlage bezeichnen. Es haben sich daraus jetzt die richtigen Seilschaften ergeben, die uns ganz toll unterstützen.

7. Welchen Ratschlag würden Sie Menschen geben, die jetzt in die Selbstständigkeit starten?

Es ist wichtig, von Anfang an zu netzwerken. Man muss die richtigen Partner finden und deren Kompetenzen auch anerkennen und nutzen, anstatt stur zu versuchen, alles alleine zu schaffen.

8. Würden Sie heute etwas anders/besser machen als zur Zeit der Unternehmensgründung?

Ja, ich würde mich viel früher um Partner für steuerliche Gegebenheiten wie die Buchhaltung kümmern, da es viel Zeit und Nerven gekostet hat, die ich in andere Angelegenheiten hätte investieren können.

9. Was zeichnet einen guten Unternehmer aus?

Dass er kompetent ist und sein Handwerk versteht, doch ich denke, das ist klar. Man muss offen gegenüber Neuem sein, sollte Partner finden und direkt ansprechen, denn Kooperationen sind wichtig. Der Blick über den Tellerrand sollte natürlich auch nicht vergessen werden.

10. Was sind Ihre Pläne/Wünsche für die Zukunft?

Wir arbeiten an einer stetigen Verbesserung der Qualität unserer Lehrgänge. Es werden auch einige neue dazukommen und wir wollen damit unsere Kompetenz untermauern. Gemeinsam mit unseren Partnern, die wir hoffentlich weiterhin behalten werden, wollen wir am Puls der Zeit bleiben. Ich hoffe allerdings, dass die Work-Life-Balance bald etwas ausgeglichener sein wird, da wir im Moment sehr eingespannt sind.