Sabine Arztmann
© Nimaro

Der Mappen- und Hüllenprofi aus dem Rosental

Seit mehr als 75 Jahren produziert die Firma Nimaro aus Köttmannsdorf in bereits dritter Generation Mappen und Hüllen in top Qualität.

Lesedauer: 3 Minuten

19.05.2023

Ob aufblasbare Mappen, trendige Stanzartikel, kreative oder sicherheitstechnische Hüllen - Nimaro beeindruckt durch Innovation und Pionierarbeit. Gegründet 1946 von Nikolaus Marosek in Wien, wurde der Firmensitz in den 60iger Jahren an den heutigen Standort verlegt. Seit 2006 wird das mittelständische Familienunternehmen von Sabine Arztmann, der Enkelin des Gründers, geführt. Große Unterstützung erhält sie von ihrem Ehemann Renè, der die Produktion leitet.

Die Entwicklung der Produktpalette geht seit dem Bestehen mit der technischen Weiterentwicklung und den Bedürfnissen der Kunden Hand in Hand. Arztmanns Mutter, Margarete Arztmann, übernahm nach dem plötzlichen Tod des Vaters den Betrieb. Ihr Mann Franz Arztmann unterstützte sie dabei mit Rat und Tat bei technischen Fragen. Vor rund 15 Jahren gab es österreichweit noch in etwa zehn Firmen, die ähnliche Produkte produzierten, in der Zwischenzeit sind es nur mehr drei. Aktuell beschäftigt Nimaro zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Beschreiben Sie Ihr Unternehmen.

Wir sind ein familiär geführtes Unternehmen und legen großen Wert auf Service, Ehrlichkeit, Qualität, persönliche Kontakte und Handschlagqualität. Unser hauseigener Werkzeugbau macht die Produktion nach individuellen Vorgaben möglich. So können wir höchste Flexibilität in der Ausführung bieten. Individuelle Designs samt Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch sind unsere Kernkompetenz. Meine Mutter war sehr innovativ und begann früh, sich mit neuen Medien auseinanderzusetzen. Sie hat eine Website implementiert und war die erste, die in Österreich eine Folie ohne PVC verarbeitete. Wichtig ist mir, ein faires Verhältnis zu den Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Wir sind dank der unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle und der 4.5 Tagewoche ein attraktiver Arbeitgeber für Frauen in unserer Region. Auch wenn wir ein kunststoffverarbeitender Betrieb sind, im Sortiment gibt es vorwiegend langlebige Artikel, aber auch viele aus Karton. Der Umweltgedanke wird großgeschrieben, Produktionsabfälle werden recycelt. Wir agieren nachhaltig und produzieren mittlerweile 70 Prozent unseres Stroms selbst. 

Aus welchem Grund haben Sie sich gerade für diesen Beruf entschieden?

Mein großer Traum war es, als Sportjournalistin aus den Formel-1-Rennställen zu berichten. Es war nicht geplant, dass ich Teil der Firma werde. Meine Mutter hat uns immer freie Hand gelassen. Aber wie es im Leben oft so ist, kommt alles anders. Eine Mitarbeiterin in der Buchhaltung wurde schwanger, ich schnupperte und blieb. Das war 1993. Einige Jahre danach ist mein Mann in den Betrieb eingestiegen. Ich habe einen sehr großen Respekt was meine Mutter, mit Unterstützung meines Vaters, geleistet und aufgebaut hat.

Renè und Sabine Arztmann
© Nimaro René und Sabine Arztmann sind ein eingespieltes Team.

Was macht es für Sie einzigartig, selbstständig zu sein?

Auch wenn ich das Lebenswerk meiner Familie bestmöglich weiterführen möchte, nach Büroschluss ist Schluss mit Firma. Ich genieße es, meine eigene Chefin zu sein und auch die Möglichkeit, selbst zu bestimmen. Aber die Arbeit darf nicht das ganze Leben einnehmen. 

Wie heben sich Ihre Produkte/Dienstleistungen von denen der Konkurrenz ab?

Wir punkten mit Qualität, Verlässlichkeit und persönlicher Beratung. Unsere Kunden schätzen unser Service. Wenn etwas einmal nicht klappt, suchen wir gemeinsam nach einer Lösung. 

Was würden Sie als größten Erfolg Ihrer Unternehmerlaufbahn bezeichnen?

Ein Erfolg ist es, dass ich die großen Fußstapfen meiner Mutter gut ausgefüllt habe. Wir sind stolz auf unseren guten Ruf und stolz, Big Player als Stammkunden, etliche davon auch außerhalb Kärntens, zu haben. Die Standbeine einer jeden Firma sind stabile Partnerschaften zu Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Schwierige Aufgaben meistern wir gemeinsam im Team. 

Und was als größte Niederlage?

Natürlich macht man manchmal auch Fehler, aber das Wichtigste ist, daraus zu lernen.

Welchen Ratschlag würden Sie Menschen geben, die jetzt in die Selbstständigkeit starten?

Man muss sich im Leben selbst treu bleiben. Fehlen Kenntnisse, sollte man sich nicht davor scheuen, Unterstützung zu holen. Ich frage gerne bei erfahrenen Menschen um Rat, ihre Lebensweisheiten sind Goldes wert. Wichtig ist es, am Ball zu bleiben, sich weiter zu entwickeln und weiterzubilden. Mit der Zeit lernt man, über bestimmte Sachen hinwegzusehen. Es ist nicht immer alles so schlimm, auch wenn es auf den ersten Blick manchmal so aussieht. In so einer Situation versuche ich es mit „Mut zur Gelassenheit“.

Würden Sie heute etwas anders machen als zur Zeit der Unternehmensübernahme?

In meinem nächsten Leben würde ich wieder den Weg in die Selbstständigkeit einschlagen und alles so machen wie ich es bisher gemacht habe.

Was zeichnet eine gute Unternehmerin aus?

Das Um und Auf einer funktionierenden Firma ist die Mitarbeiterführung. Mitarbeiter sind eine wichtige Stütze und die Visitenkarte eines jeden Betriebes. Man sollte auch die kaufmännische Realität stets im Blick haben, sich bei Investitionen nicht übernehmen und Rücklagen bilden.

Was sind Ihre Pläne/Wünsche für die Zukunft?

Ich möchte weiterhin so gut mit meinen Mitarbeitern wie bisher zusammenarbeiten und wünsche mir auch künftig eine gute Auftragslage. Was ich mir im Besonderen wünsche ist, dass die Bevölkerung den Wert von heimischen Unternehmen noch besser erkennt und schätzt.

Rückfragen:
Nimaro Arztmann GmbH
Sabine Arztmann
Geschäftsführerin
Am Platz 8-9
9071 Köttmannsdorf
T +43 4220 2231 
E s.arztmann@nimaro.at 
W www.nimaro.at 

Weitere interessante Artikel