Sparte Industrie

Herstellung von Waren als Kernakteur in der Umweltwirtschaft

Maschinenbau-Unternehmen und Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten sind besonders stark im Umweltexport tätig

Lesedauer: 2 Minuten

24.06.2024

Die Statistik zur umweltorientierten Produktion und Dienstleistung denkt die Umweltwirtschaft in einer breiten Form. Sie beinhaltet Aktivitäten, die darauf abzielen, Umweltschäden zu messen, zu vermeiden, zu reduzieren und zu beheben. Dies schließt den Einsatz von umweltfreundlichen Technologien und Produkten ein, die dazu beitragen, Umweltrisiken zu minimieren und Umweltverschmutzung zu reduzieren. Zusätzlich liegt ein Fokus auf der effizienten Nutzung natürlicher Ressourcen, was sich in der Entwicklung und Bereitstellung von ressourcenschonenden Gütern und Dienstleistungen widerspiegelt.

Heruntergebrochen auf die statistische Abschnitts- und Branchenebene finden sich Bereiche der Umweltwirtschaft sowohl im primären, sekundären wie auch tertiären Sektor. Die Herstellung von Waren, als einer der wesentlichen Bereiche des sekundären Sektors (Produzierender Bereich), generiert 42 % des umweltbezogenen Produktionswertes der Umweltwirtschaft (insgesamt 53,4 Mrd. Euro), 35 % der umweltbezogenen Bruttowertschöpfung (insgesamt 20,9 Mrd. Euro) und beachtliche 85 % des Umweltexports (insgesamt 17,9 Mrd. Euro). Mehr als jeder vierte Beschäftigte (27 %) der insgesamt rund 214.400 Umweltbeschäftigten in der Umweltwirtschaft ist in der Herstellung von Waren tätig (Daten laut Statistik Austria, bezogen auf das Jahr 2022). 

Statistik: Umweltbezogene Kennzahlen
© Statistik Austria Quelle: Statistik Austria, Umweltgesamtrechnungen, Umweltorientierte Produktion und Dienst-leistung (EGSS), 2022 (vorläufige Erg.)

Umweltaktivitäten lassen sich in zwei Drittel aller Wirtschaftsbereiche nachweisen, hier ein paar exemplarische Beispiele aus der Herstellung von Waren:

  • Maschinenbau: Diese Branche ist mit mehr als einem Viertel der gesamten Umweltexporte die Top Branche beim Umweltexport (28 %). Exportiert werden u.a. Umwelttechnologien wie Abwasserbehandlungsanlagen oder Biomassekessel.
  • Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten: Wechselrichter für Photovoltaikanlagen sowie die Mess-, Steuer- und Regeltechnik sind u.a. in dieser Branche klassifiziert. Mit einem Anteil von mehr 18 % ist sie eine der exportstärksten Wirtschaftszweige (Platz 2).
  • Herstellung von elektrischen Ausrüstungen: Den dritthöchsten Exportanteil (rund 10 %) erwirtschaftet diese Branche, die z.B. Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie, Batterien für Elektrofahrzeuge, LED-Komponenten oder E-Ladestationen erzeugt.
  • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen: Umweltexportstark ist auch diese Branche, die beispielsweise die Produktion von Schalldämpfern und Rußpartikelfiltern, Müllfahrzeugen oder den Bereich der E-Mobilität umfasst.
  • Herstellung von Holzwaren und Korbwaren: Mit Brennstoffen, Lärmschutzwänden, vor allem aber mit Fertigteilhäusern im Passivhaus- bzw. Niedrigenergiestandard sowie Lärmschutz- und wärmesparenden Fenstern und Türen punktet diese Branche in punkto Umweltwirtschaft.

Zusätzlich zu diesen genannten Branchen trägt auch die Herstellung von chemischen Erzeugnissen oder die Herstellung von Metallerzeugnissen nennenswert zum Umweltexport bei. Zwischen 2008 und 2022 gab es die stärksten Zuwächse bei den Umweltexporten im Maschinenbau (von 1,6 Mrd. Euro auf 4,9 Mrd. Euro) und in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten (von 0,9 Mrd. Euro auf 3,3 Mrd. Euro).

Die Herstellung von Waren ist ein essenzieller Akteur in der Umweltwirtschaft, sie schafft Arbeitsplätze, generiert Produktion und Wertschöpfung am Standort und exportiert ihre Produkte über die heimischen Grenzen hinweg. In allen Bundesländern ist sie einer der Garanten für Leistungskraft, nicht nur im Hinblick auf die umweltorientierte Produktion, sondern auch im Zusammenspiel mit dem Dienstleistungsbereich (für Bundesländerergebnisse s. Umweltorientierte Produktion und Dienstleistung - STATISTIK AUSTRIA - Die Informationsmanager).

Autorin:

Mag. Sandra Lengauer
E-Mail: sandra.lengauer@wko.at

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