Erdgasversorgung weiterhin stabil
Am 16. November 2024 hat Gazprom die Gaslieferungen an die OMV eingestellt. Der Gasspeicherfüllstand hat Ende Oktober mit rd 96 TWh den Höchststand erreicht.
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Am 16. November 2024 hat Gazprom wie angekündigt die Gaslieferungen an die OMV eingestellt. Trotz dieser Maßnahme zeigt sich die Gasversorgung Österreichs laut Austrian Gas Grid Management (AGGM) weiterhin stabil.
Erdgasversorgung (Stand: 17.11.2024)
Die am Hub Baumgarten importierte Gasmenge hat sich im Vergleich mit 15. November 2024 in Summe bislang nur geringfügig geändert (gemeldete Importe aus der Slowakei für den jeweiligen Tag):
- 15.11.: ca. 293 GWh/d
- 16.11.: ca. 244 GWh/d
- 17.11.: ca. 240 GWh/d
Importe aus Deutschland nach Tirol und Vorarlberg bleiben unverändert.
Zusätzliche Importe aus Deutschland und Italien in das Marktgebiet Ost sind bislang nicht gestiegen.
Die restlichen Gasmengen zur versorgungssicheren Deckung des für 17. November 2024 prognostizierten Gasverbrauchs in Österreich von rd 288 GWh kommen aus den Speichern.
Der Gasspeicherfüllstand hat Ende Oktober mit rd 96 TWh den Höchststand erreicht, mit rd 93,5 TWh sind die österreichischen Gasspeicher weiterhin gut gefüllt.
Bei Börsenschluss am 15. November 2024 lag der Preis für an der CEGH (Erdgas Day Ahead) bei ca EUR 47 / MWh. Der Anfang 2024 stark gefallene Gaspreis (Low am 23.2.2024: 24,005 EUR /MWh) hat sich gegenüber dem Tiefststand in diesem Jahr nahezu verdoppelt. Die weitere Preisentwicklung ist nicht absehbar.
Es scheint ein Szenario einzutreten, dass zwar in der Vergangenheit diskutiert wurde, dessen Wahrscheinlichkeit nicht abgeschätzt werden konnte: „Gas aus Russland [wird] nun direkt an der Börse gehandelt […], dem Central European Gas Hub. Das würde auch erklären, dass die Gaspreise am Freitag als Reaktion auf den angekündigten Lieferstopp an die OMV zunächst angezogen haben, dann aber auf das Ausgangsniveau zurückgefallen sind. "Es handelt sich um eine wirtschaftliche Änderung, keine physische"“ (vgl. Artikel des Standard vom 16. November 2024). Ob und wie lange Russland weiterhin Erdgas liefert ist nicht absehbar.
2. Hintergründe des Lieferstopps
Die OMV gab am Freitagabend (15.11.2024) bekannt , von der russischen Gasprom darüber informiert worden zu sein, dass man mit Samstagfrüh kein Gas mehr erhalten werde. Der Lieferstopp ist das Resultat eines Schiedsspruchs, bei dem der OMV 230 Millionen Euro plus Zinsen zugesprochen wurden.
3. Ausblick auf 2025
Zusätzlich bleibt das von der Ukraine angekündigte Auslaufen des Gastransitvertrages aufrecht, wonach – ohne Folgevertrag – ab 1. Jänner 2025 von der Ukraine kein russisches Erdgas mehr durchgeleitet werden würde. Damit droht ab 1. Jänner 2025 kein russisches Gas über die Ukraine und die Slowakei mehr in Österreich anzukommen. Momentan gibt es keine verlässlichen Informationen, ob dieser Gastransit (z. B. mit Erdgas aus Aserbaidschan statt aus Russland) weitergeführt wird.
4. Deutsche Gasspeicherumlage
Nach dem Scheitern der deutschen Regierungskoalition bleibt ungewiss, ob die deutsche Gasspeicherumlage von derzeit 2,5 Euro pro Megawattstunde (MWh) wie ursprünglich gegenüber Österreich zugesagt, zum Jahresende 2024 auslaufen wird. Das erforderliche Gesetz dazu wurde bislang nicht im Deutschen Bundestag verabschiedet.