Mehrere sitzende Personen in Rückenansicht, im Hintergrund verschwommen Person auf Bühne
© kasto | stock.adobe.com
Versicherungsagenten, Landesgremium

Podiumsdiskussion: Entbürokratisierung und Überregulierung

Am 8. November 2024 diskutierte das Bundesgremium der Versicherungsagenten in der Wirtschaftskammer Österreich über Entbürokratisierung und zentrale Regulierungsfragen wie IDD, Weiterbildungsverpflichtung und das EU-Provisionsverbot.

Lesedauer: 1 Minute

12.12.2024

Am 8. November 2024 veranstaltete das Bundesgremium der Versicherungsagenten eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion in der Wirtschaftskammer Österreich zum Thema Entbürokratisierung und Überregulierung in der Branche. Im Fokus standen Themen wie die Insurance Distribution Directive (IDD), die Weiterbildungsverpflichtung, das geplante EU-Provisionsverbot und die Geldwäscherichtlinien. 

Horst Grandits, Bundesobmann des Bundesgremiums der Versicherungsagenten, plädierte: "Weiterbildung sollte wirkliche Weiterbildung sein." Er betonte die Verantwortung des Fachverbands, qualitativ hochwertige Veranstaltungen anzubieten, um die Beratungsqualität zu sichern. 

Reinhard Pohn, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Generali Österreich, hob die Bedeutung einer guten technischen Infrastruktur hervor: "Eine gute technische Infrastruktur ist für die Bewältigung der Anforderungen unerlässlich". Gleichzeitig betonte er die Wichtigkeit der Qualität der Beratung als Schlüssel, um den Kundenbedarf erkennen und passende Lösungen anbieten zu können. 

Auch internationale Perspektiven kamen zur Sprache. Michael Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute, kritisierte die Überregulierung: "Wir brauchen keine zusätzliche Bürokratie aus Brüssel. Die Versicherungsbranche kann ihre Qualifizierungsmaßnahmen selbst regulieren und die hohen Standards bewahren." 

Ein Appell, den auch Maria Althuber-Griesmayr (Versicherungsverband) unterstrich: "Konsumentenschutz ist wichtig, aber zu viel Bürokratie, die den Versicherungsvertrieb im Kerngeschäft behindert."

Die Regulierungsdichte auf EU-Ebene nahm Christian Mandl, Abteilungsleiter Europapolitik der Wirtschaftskammer Österreich, kritisch unter die Lupe: "Es besteht ein dringender Bedarf an Bürokratieabbau."

Stefan Trojer, Gewerberechtsexperte im Wirtschaftsministerium, forderte praxisnahe Regularien: "Das Ziel sollte sein, Regularien so zu gestalten, dass sie praktikabel sind, aber dennoch einen hohen Standard aufrechterhalten." 

Von Seiten der Finanzmarktaufsicht betonte Ludwig Pfleger den Ansatz "Beraten statt Strafen" und plädierte für eine Evaluierung bestehender Regelungen, um Effizienz und Konsumentenschutz in Einklang zu bringen.

Pressemeldung und Fotos