Allianz für kritische Arzneimittel
Die Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) der Europäischen Kommission hat einen offenen Aufruf zur Interessenbekundung für den Beitritt zur Allianz für kritische Arzneimittel veröffentlicht.
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Die Allianz soll alle relevanten Interessenträger zusammenbringen und darauf hinarbeiten, die Zusammenarbeit zwischen der Kommission, den nationalen Regierungen, der Industrie und der Zivilgesellschaft zu stärken. Darin sollen die Herausforderungen, Handlungsprioritäten und mögliche politische Lösungen für Engpässe bei kritischen Arzneimitteln in der EU ermittelt werden. Die Allianz ist ein Konsultationsmechanismus, der auch als Netzwerk fungieren wird, um die Umsetzung der EU-Maßnahmen in diesem Bereich zu beschleunigen.
Wirtschaftliche Aspekte
Die Allianz soll dazu beitragen, Fertigungs-, Vertrags- oder Finanzierungslösungen zu erschließen, um eine größere strategische Autonomie für kritische Arzneimittel zu ermöglichen. Sie soll auf den Erfahrungen anderer EU-Allianzen aufbauen, die sich mit großen industriellen Herausforderungen befassen (z. B. Allianzen für Batterien und kritische Rohstoffe) und kann sich auf ein vielfältiges Instrumentarium politischer Maßnahmen stützen, wie:
- Prüfung der Möglichkeiten zur Diversifizierung der globalen Lieferketten durch strategische internationale Partnerschaften
- Stärkung der Fähigkeit Europas, in koordinierter Weise bei der Herstellung kritischer Arzneimittel und ihrer Inhaltsstoffe zu produzieren und innovativ zu sein
- Entwicklung eines gemeinsamen strategischen Konzepts für die Bevorratung von Arzneimitteln in der EU
- Unterstützung bei der Mobilisierung und Abstimmung von EU- und nationalen Mitteln für die Umsetzung von Lösungen für Arzneimittelengpässe
Die Allianz für kritische Arzneimittel steht allen Unternehmen und Organisationen, den Mitgliedstaaten, lokalen und regionalen Gebietskörperschaften und ihren Agenturen, Sozialpartnern, der Zivilgesellschaft, Angehörigen der Gesundheitsberufe, Patienten, Verbrauchern sowie anderen Interessengruppen, Einrichtungen und Agenturen der EU offen.
Interessierte sollten das auf der Website der Allianz verfügbare Interessenformular ausfüllen.
Nächste Schritte
Die Allianz wird eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Es wird erwartet, dass sie in diesem kommenden Frühjahr ihre Arbeit aufnehmen und bis Herbst ihre ersten Empfehlungen für Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung mit kritischen Arzneimitteln veröffentlichen wird.