Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth.
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Wirth: „Mit Märchen muss Schluss sein!“

Rund um Weihnachten deponiert auch Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth seine Wünsche: keine neuen Steuern, weniger Bürokratie und mehr Miteinander.

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Aktualisiert am 17.12.2024

Rund um die Debatten zur neuen Bundesregierung, aber auch in Hinsicht auf die Landtagswahl, deponiert Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth klar, was er sich wünscht: Keine neuen Steuern, weniger Bürokratie und „Belohnungen“ für Menschen, die fleißig sind.

Besonders die Senkung der Lohnnebenkosten liegt Wirth am Herzen: „Die Steuern auf Arbeit sind in Österreich ähnlich hoch wie auf Zigaretten und Schnaps. Unser Land zählt mit 47 Prozent Besteuerung des Faktors Arbeit zu den Top fünf in Europa mit den höchsten Lohnnebenkosten! Daher fordern wir: Runter mit den Lohnnebenkosten! Vermögens- oder Erbschaftssteuern, welche von einigen Parteien gefordert werden, würden der Wirtschaft nur weiteren Schaden zufügen.“

In der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage brauche es statt neuer Steuern vielmehr Anreize, damit Menschen Geld ausgeben und Unternehmen investieren. „Nur so kurbeln wir die Wirtschaft an - sie jetzt zusätzlich zu belasten, ist der völlig falsche Weg.“ Ebenso verlangt Wirth Anreize, um Menschen zur Leistung zu motivieren: „Der Sozialstaat agiert derzeit so, dass den Menschen kein Auffangnetz geboten wird, sondern eine bequeme Hängematte. Wir müssen einen Weg finden, die Menschen für Mehrleistung zu belohnen. Abgabenfreie Überstunden, Arbeiten in der Pension - hier braucht es Anreize. Denn man wird niemanden finden, der sagt, dass wir aus der Krise mit weniger Arbeit rausgekommen wären. Leistung muss sich lohnen!“

„Bürokratie als rauchender Bremsklotz“

Seitens der Politik seien generell „klare Signale“ gefordert, so der Wirtschaftsvertreter, besonders etwa auch, was eine Eindämmung der aktuell „ausufernden Bürokratie“ betreffe. Einer von der WKO in Auftrag gegebenen Studie zufolge müssten etwa Ein-Personen-Unternehmen rund 20 Stunden pro Woche allein für die Bewältigung von Bürokratie aufwenden, rechnet Wirth vor: „Bürokratie, Dokumentationspflichten und Kontrollen sind die rauchenden Bremsklötze der Betriebe. Es braucht ein klares und schlankes Regelwerk, damit wir Unternehmerinnen und Unternehmer uns wieder um unsere Kernaufgaben kümmern können: Produkte auf den Markt bringen und Dienstleistungen anbieten.“

„Mehr Miteinander statt Gegeneinander“

Zur Bewältigung aktueller und kommenden Herausforderungen sei künftig mehr Miteinander gefragt, mahnt Wirth: „Wir brauchen endlich wieder einen Schulterschluss aller Menschen – egal ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, egal von welcher Partei. Nehmen wir nur einmal die angedachte Arbeitszeitverkürzung her - viele Aufträge könnten nicht mehr erfüllt werden, viele Dienstleistungen würden vom Markt verschwinden, es würde auch viel weniger Geld in die Kassen des Sozialsystems fließen, dadurch würden etwa Leistungen der Krankenkassen reduziert. Wir werden unseren Sozialstaat, wie wir ihn kennen, nicht erhalten können, wenn weniger gearbeitet wird. Mit diesem Märchen muss Schluss sein!

Ähnlich bei Lohnerhöhungen. Waren und Dienstleistungen würden in der Folge teuer, es würde nicht mehr im Börsel bleiben. Hier braucht es einen anderen Weg: Eine Senkung der Lohnnebenkosten bringt Arbeitgebern und Arbeitnehmern etwas. Die Zeit des Durchwurschtelns ist vorbei: Wir brauchen endlich Lösungen und neue Wege der kommenden Regierungen!“

 

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