Unternehmerinnen kritisieren fehlende Kinderbetreuung zu Randzeiten
Eine aktuelle Erhebung von Frau in der Wirtschaft Burgenland zeigt Verbesserungspotential in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Lesedauer: 1 Minute
Frau in der Wirtschaft Burgenland startete im Herbst 2024 eine Umfrage unter ihren Mitgliedern zum Thema „Kinderbetreuung und Unternehmertum“. Die Ergebnisse bescheinigen dem Burgenland zwar generell gut ausgebaute Betreuungsmöglichkeiten, allerdings mit einigen Defiziten, die vor allem beruflich selbständige Frauen belasten.
Die 150 befragten Unternehmerinnen unterstreichen, dass sich in den vergangenen Jahren die Betreuungszeiten in den einzelnen Gemeinden verbessert hätten, Betreuungsplätze im Kindergarten und in der Schule vorhanden seien. Jedoch gibt es Kritik an fehlenden Öffnungsangeboten zu den Randzeiten. 66 Prozent wünschen sich angepasste Betreuungszeiten vor allem in der Früh und am Abend.
Frau in der Wirtschaft-Landesvorsitzende Petra Schumich betont: „Die Doppelbelastung durch ein eigenes Unternehmen und Kinderbetreuungspflichten sorgt für einen hohen zeitlichen und persönlichen Druck. Als Unternehmerin hat man keinen geregelten Arbeitsalltag, sondern muss aufgrund von Kundenwünschen bzw. Öffnungszeiten einmal früher oder länger arbeiten - hier gibt es Verbesserungsbedarf.“ Als Mutter zugleich auch uneingeschränkt als Unternehmerin tätig zu sein, ist nur für ein Viertel der Befragten möglich.
Die Umfrage belegt außerdem die notwendige Unterstützung von Oma und Opa, falls keine Kinderbetreuung im Ort vorhanden ist. Für Schumich ein Zeichen des Miteinanders im Burgenland, „aber nicht alle Mütter und Väter haben ihre Eltern oder Geschwister in der Nähe, auf die sie zurückgreifen können.“
Die Landesvorsitzende erneuert angesichts der Doppelbelastung von Frauen die Forderung nach besseren Öffnungszeiten in der Kinderbetreuung: „Weihnachten war erst vor kurzem, aber unser Wunschzettel ist ganz klar, nämlich dass auf die Bedürfnisse der Unternehmerinnen und Angestellten geachtet wird und noch bessere Kinderbetreuungszeiten für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geschaffen werden. Die Tagesrandzeiten sorgen für einen unternehmerischen Spagat bei der Kinderbetreuung.“
Frau in der Wirtschaft-Landesvorsitzende Petra Schumich. // Foto © WKB