Rauchfangkehrer – mehr als nur Glücksbringer
Wer Rauchfangkehrer berührt oder am Knopf der Kleidung dreht, wird im neuen Jahr Glück haben, sagt der Volksmund. Dementsprechend gern gesehen sind Vertreter der Innung gerade rund um den Jahreswechsel. Das traditionelle Berufsbild hat sich im Laufe der Zeit gewandelt.
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Der im Volkstum verankerte Glaube, dass Rauchfangkehrer Glück bringen, rührt daher, dass es früher eine Katastrophe für einen Haushalt war, wenn der Kamin verstopft war oder schlecht zog. Das Essen konnte nicht gekocht werden, es wurde nicht warm in der Stube und auch Rauchgasvergiftungen waren keine Seltenheit. Retter in der Not war der Kaminkehrer.
Das Bild des Berufsstands wurde im Laufe der Zeit um zeitgemäße Aufgaben erweitert, mittlerweile kommt ihm auch eine besondere Rolle im Bereich der Sicherheit und Ökologie zu. Viele Betriebe bieten neben der Kehrtätigkeit und der Heizanlagen- und Rauchfangüberprüfung auch Energieberatung mit Thermographie, die Überprüfung der Verbrennungsluftversorgung oder auch den Check der Energieeffizienz von Heizanlagen an. Auch die Feuerstättenbeschau wird seit Jahren durchgeführt.
„Die Rauchfangkehrer sind echte Service-Dienstleister für sicheres, effizientes und umweltschonendes Heizen mit einer immer stärker werdenden technischen Seite“, betont Landesinnungsmeister Herbert Baumrock.
Die umfangreiche Palette an Leistungen erfordere auch eine umfassende Ausbildung. „Facharbeiter werden dringend gebraucht, Lehrlinge sind höchst willkommen, auch Quereinsteiger – es wartet Arbeit ohne Ende. Rauchfangkehrer ist ein Beruf mit Zukunft und eine gute Chance für Jugendliche mit Mut, handwerklichem Geschick und technischem Interesse“, so Baumrock.
Im Burgenland gibt es derzeit 23 Rauchfangkehrerbetriebe, 9 Rauchfangkehrer-Lehrlinge stehen in Ausbildung, rund 15 Prozent der Dienstnehmer sind weiblich.
Traditionell überbrachte die Innung kürzlich Neujahrswünsche an den Präsidenten und den Direktor der Wirtschaftskammer Burgenland. „Wer freut sich nicht, Rauchfangkehrer zu sehen? Von ein wenig Glück kann gerade in herausfordernden Zeiten auch die heimische Wirtschaft nur profitieren“, bedankten sich Andreas Wirth und Harald Schermann.
Prosit 2025! Landesinnungsmeister Herbert Baumrock, Georg Ehrenhöfer, Wirtschaftskammerdirektor Harald Schermann, Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth sowie die Landesinnungsmeister-Stv. Anton Zolles und Bernhard Sammer (v. l.). // Foto © WKB