Warnstreiks nach Abbruch der KV-Verhandlungen
Informationen der Bundessparte Industrie
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In der Metalltechnischen Industrie hat auch die vierte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen keine Einigung gebracht. Von Montag bis Mittwoch soll es nun Warnstreiks geben.
Trotz einer deutlichen, im nachhaltigen Teil sogar verdoppelten Erhöhung des Angebots der Arbeitgeber wurde die eigentlich letzte Verhandlungsrunde am Donnerstag, den 2. November von den Gewerkschaften nach 8-stündigen Verhandlungen einseitig abgebrochen. Konkret legten die beiden Verhandlungsführer des FMTI, DI Johannes Collini und Mag. Stefan Ehrlich-Adám, ein Angebot in zwei Varianten:
1.) 2 Jahres-Abschluss
Ab 1.11.2023: +5,4 % plus 750 Euro Einmalzahlung (VPI-Schätzung für Oktober 2023)
Ab 1.11.2024: +4,0 % plus 750 Euro Einmalzahlung (WIFO-Prognose VPI für 2024)
2.) „Normaler“ Abschluss für ein Jahr
+2,5 % plus Fixbetrag von 100 Euro pro Monat plus 1.050 Euro Einmalzahlung; der nachhaltige Teil macht dabei im Schnitt des FMTI 5,02 % aus, die Einmalzahlung 3,4 % netto als Teuerungsprämie.
Beide Varianten wurden von der Gewerkschaft als „meilenweit von einem möglichen Abschluss entfernt“ abgelehnt. Sie beharrten auf einer nachhaltigen Abgeltung der rollierenden Inflation von 9,6 % (zum Zeitpunkt des Verhandlungsbeginns). Eine Teuerungsprämie würden sie allenfalls als zusätzlichen Bestandteil eines Abschlusses darüber hinaus akzeptieren, keinesfalls aber in Anrechnung auf den nachhaltigen Teil.
Auch ein Versuch einer Einigung im kleinsten Kreis am Ende brachte keine Annäherung.
Die Gewerkschaften kündigten daraufhin die Wiederaufnahme der unterbrochenen Betriebsversammlungen sowie die Abhaltung von Warnstreiks im Zeitraum vom 6. - 8. November 2023 an und sagten auch die Verhandlungen mit dem Fachverband Bergbau-Stahl, der Fahrzeugindustrie und der Gas- und Wärmeerzeuger ab. Noch unklar ist, ob auch deren Unternehmen ab Montag bestreikt werden sollen. Der Fachverband NE-Metall hält am vereinbarten Verhandlungstermin fest.
Die Unternehmen wurden via die Fachverbände und Landessparten bereits mit Unterlagen und Checklisten für die Geschäftsleitungen und Personalbüros zum Umgang mit Arbeitskampfmaßnahmen informiert.
Ein nächster Verhandlungstermin wurde für den 9. November 2023 vereinbart. Soll es auch an diesem Termin zu keiner Einigung kommen, dann gehen die Gewerkschaften nach eigenen Angaben ab Montag, den 13. November 2023 zu flächigen Vollstreiks über.
Autor:
Mag. Thomas Stegmüller
E-Mail: thomas.stegmueller@wko.at