Somalia wurde am Freitag, den 24. November 2023, als achtes Mitglied in die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC) aufgenommen - etwas mehr als ein Jahr nach dem jüngsten Beitritt der Demokratischen Republik Kongo ( DRC). Allgemein besteht die Hoffnung, dass der Beitritt die Wirtschaft des Landes ankurbeln wird.
Die EAC mit Sitz in der tansanischen Stadt Arusha wurde im Jahr 2000 gegründet und fördert den Handel durch den Abbau von Zöllen zwischen den Mitgliedsstaaten.
Zu den Vorteilen gehören der Wegfall tarifärer und außertariflicher Hemmnisse sowie die Einbindung in künftige Infrastrukturprojekte, die den Handel ankurbeln und die Transportkosten durch die Verbindung der EAC-Partnerstaaten herabsetzen. Mit der Aufnahme Somalias wird auch ein mehr als 3.000 km langer Küstenstreifen - der längste in Afrika - in den Block aufgenommen, was den Zugang zur Arabischen Halbinsel ermöglicht und den Handel ankurbelt. Der Küstenstreifen birgt auch Potenzial für Offshore-Ressourcen wie Öl und Gas.
Laut der EAC Website haben die EAC Staaten gemeinsam (Somalia ausgenommen) eine Landfläche von 4,8 Millionen Quadratkilometern und ein Bruttoinlandsprodukt von 305 Mrd. Dollar. Obwohl die EAC im Laufe der Jahrzehnte bedeutende Fortschritte bei der wirtschaftlichen Integration gemacht hat, kämpft sie auch mit der Überwindung von Handelshemmnissen wie Bürokratie, politischer Instabilität, schlechter Infrastruktur und Handelsstreitigkeiten.
Somalia hatte 2012 erstmals sein Interesse an einem Beitritt zur EAC bekundet, wurde aber aufgrund interner Probleme und dem damaligen Fehlen eines stabilen rechtlichen und politischen Umfelds abgewiesen. Die Hoffnungen auf einen Beitritt zum regionalen Block wurden jedoch wieder geweckt, als 2016 der ebenfalls von Spannungen geplagte Südsudan und 2022 die Demokratische Republik Kongo aufgenommen wurden. Befürchtungen, dass die EAC-Integration die Bewegung von Kämpfern und Schmuggelware in der Region erleichtern könnte, wurde von einigen Stellen laut.
Der Beitritt Somalias zur EAC könnte auch den Weg für die Aufnahme seiner Nachbarn Eritrea und Dschibuti ebnen, die ebenfalls in den EAC-Erweiterungsplan aufgenommen wurden, um das gesamte Horn von Afrika, einschließlich Äthiopien und möglicherweise den Sudan, einzubeziehen.
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