Norwegische Werft baut die weltweit größten Wasserstofffähren
Norwegen ist weiterhin führend in der Energy Transition
Lesedauer: 1 Minute
Norwegen Erneuerbare Energien Maritime Industry Verkehrsinfrastruktur/Tiefbau EngineeringDas Transportunternehmen Torghatten Nord hat die norwegische Werft Myklebust mit dem Bau von zwei Wasserstofffähren beauftragt, die bis zu 120 Autos auf Norwegens längster Fährstrecke zwischen Bodø und den Lofoten befördern werden. Die Fähren werden die größten Wasserstoffschiffe der Welt sein und mit lokal produziertem Wasserstoff betrieben.
Bereits 2026 sollen die Fähren einsatzbereit sein und Passagiere und Autos über den Vestfjord transportieren. Jährlich werden dadurch rund 26.000 Tonnen CO₂ eingespart.
Auch die norwegische Reederei Halten Bulk AS baut zwei große wasserstoffbetriebene Schiffe, die zwischen Ölplattformen und entlang der gesamten norwegischen Küste verkehren sollen. Das Unternehmen hat von der staatlichen Förderungsagentur Enova eine Unterstützung in Höhe von 142 Mio. NOK für das Vorhaben erhalten. Die Fähren werden im Jahr 2025 fertiggestellt und aus fünf neuen Produktionsanlagen mit Wasserstoff befüllt.
Grüner Wasserstoff
Grundvoraussetzung für diese Projekte sind die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff in der Region. Daher unterstützt die norwegische Regierung zahlreiche Pilotprojekte im Bereich nachhaltiger Energieerzeugung als Teil des ambitionierten Klimaplans. Eines dieser Projekte ist der Bau der Wasserstoffproduktionsanlage des Unternehmens Norwegian Hydrogen in Hellesylt. Die Wärme aus der Produktion in Hellesylt wird unter anderem zum Heizen eines nahen gelegenen Hotels und der Sauerstoff für die lokale Fischzucht verwendet.
Elektrischer Strom der wichtigste Kostenfaktor bei der Produktion von erneuerbarem Wasserstoff und dies bringt Norwegen einen Wettbewerbsvorteil. Das Land ist der fünftgrößte Wasserkrafterzeuger der Welt. Durch die vielen Berge und Flüsse ist die geographische Lage optimal für die Verwendung von Fließwasser als Energiequelle, und der Ausbau von Wasserkraft wird weiter forciert. Norwegen gehört dadurch seit langem zu den Top-Exporteuren von sauberer Energie. Die Produktion von grünem Wasserstoff in industriellem Umfang ist für Unternehmen mit einem großen finanziellen Risiko und technischen Herausforderungen verbunden. Der norwegische Staat fördert das Projekt mit knapp 5 Mio. Euro, um diese Risiken zu minimieren und erhofft sich dadurch, wichtige Erkenntnisse für zukünftige Projekte im Rahmen des Klimaplans zu gewinnen.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:
- Wasserstoffstrategie der norwegischen Regierung (englisch) u
- The Norwegian Hydrogen Landscape – Übersicht über Wasserstoff- und Ammoniak-Projekte in Norwegen (Quelle: Norsk Hydrogenforum).
Ebenso steht Ihnen für Fragen auch unser Team des AußenwirtschaftsBüros in Oslo jederzeit gerne zur Verfügung.