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Die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen Malaysia und der Europäischen Union (MEUFTA) wurden offiziell wiederaufgenommen. Dies wurde während des Arbeitsbesuchs von Premierminister Anwar Ibrahim in Brüssel, Belgien, am 20. Januar 2025 bekannt gegeben. Die Gespräche, die 2012 begonnen hatten, sind mittlerweile überholt, da sich sowohl die Weltwirtschaft als auch Malaysia erheblich weiterentwickelt haben. Die Wiederaufnahme der Gespräche folgt auf eine Bestandsaufnahme, die im September 2023 begann und Ende 2024 abgeschlossen wurde. Diese Überprüfung zeigte eine weitgehende Übereinstimmung der Ansichten über den Umfang und die Ziele des Abkommens, was eine solide Grundlage für die erneuten Verhandlungen bietet.
Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Malaysia gewinnt angesichts der aktuellen geopolitischen Spannungen, die weltweite Handelsströme und Lieferketten stören, besondere Bedeutung, betont EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die EU strebt an, vertrauensvolle Handelspartnerschaften mit Ländern zu entwickeln, die grundlegende Werte und gemeinsame Interessen teilen. Diese Entscheidung stellt einen wichtigen Schritt in den bilateralen Beziehungen zwischen der EU und Malaysia dar und unterstreicht das gemeinsame Engagement beider Parteien für wirtschaftlichen Wohlstand.
Die EU plant, ein Abkommen auszuhandeln, das den gegenseitigen Marktzugang für Waren, Dienstleistungen und Investitionen sowie für öffentliche Beschaffungen fördert. Zudem sollen wichtige Regulierungsbereiche wie digitaler Handel, geistige Eigentumsrechte, gesundheits- und pflanzenschutzrechtliche Maßnahmen sowie Fragen im Bereich Energie und Rohstoffe geregelt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Handel und nachhaltiger Entwicklungen, das Teil des Abkommens sein soll.
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Malaysia sind bereits stark und dynamisch. Der jährliche Handelsumsatz zwischen den beiden Regionen beläuft sich bereits auf 45 Milliarden Euro, was weiteres Wachstum durch das Abkommen erwarten lässt. Die EU ist Malaysias viertgrößter Handelspartner und machte 2023 9,5 % seines gesamten Warenhandels aus. Zudem ist Malaysia die zweitgrößte Quelle ausländischer Direktinvestitionen. Malaysia wiederum ist der drittgrößte Handelspartner der EU innerhalb ASEAN. Das Freihandelsabkommen wird Malaysia voraussichtlich Zugang zum zweitgrößten Markt der Welt verschaffen und könnte insbesondere Sektoren wie Elektronik, Palmöl und wissenschaftliche Geräte stärken.
Handelsverhandlungen sind ein großes und komplexes Unterfangen, das mehrere Jahre dauern kann. Beide Seiten haben mit ihren internen Vorbereitungen begonnen, und es wird erwartet, dass noch vor dem Sommer eine erste Verhandlungsrunde stattfinden wird.