Illustration einer emissionsfreien Stadt: Elektroautos auf Straße fahrend, ringsum Solarpanele und Windräder, im Hintergrund Hochhäuser in grün
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Lettland: Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen

Geschäftschancen für österreichische Firmen im Bereich Energiewirtschaft

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Lettland Energiewirtschaft Erneuerbare Energien Umwelttechnologie

Seit Februar 2022 - dem Kriegsanfang in der Ukraine – forciert Lettland die Erreichung von Energieversorgungs-Unabhängigkeit von Russland und Belarus. Die endgültige Trennung vom BRELL-Netz erfolgt Anfang Februar 2025.  

Die Tendenz zur Solarenergie ist rasant steigend – bereits September 2022 sind in Lettland laut Verteilernetz über 8.000 Mikrogeneratoren mit einer Leistungvon 63 MW angeschlossen. Über zwei Drittel dieser Generatoren wurden erst im Jahr 2022 angeschlossen. Im Vergleich zu den anderen beiden baltischen Staaten liegt Lettland jedoch immer noch deutlich zurück und hat sehr viel Nachholpotenzial – und das bietet Chancen für die Anlagenlieferanten.

Die gesamte installierte Solarkraft-Leistung (sowohl Mikrogeneratoren als auch Kraftwerke) im Verteilungssystem beträgt derzeit etwa 360 MW, könnte aber Ende 2024 bereits 700 MW überschreiten (davon könnten mehr als 500 MW direkt durch Kraftwerke erzeugt werden).

Die Medien berichten oft über aktuelle Großprojekte im Bereich Solar- und Windenergie.

Als Beispiel- Solarpark in Targale.

Der dänische Entwickler erneuerbarer Energien „European Energy“ hat mit dem Bau eines Solarparks in Targale, Region Ventspils, begonnen und es ist geplant, 80 Millionen Euro in die Entwicklung des Projekts zu investieren, teilten Vertreter des Unternehmens der nachrichtenagentur LETA mit. Die Gesamtkapazität des Solarparkprojekts ist auf 148 Megawatt (MW) geplant, die Fläche des Parks wird 138 Hektar betragen. Der neue Park wird jährlich rund 154.550 Megawattstunden (MWh) Strom erzeugen können, was dem Jahresverbrauch von rund 60.000 Haushalten entspricht. Der Start der Energieproduktion ist für Ende 2025 geplant.

Weiteres Beispiel – Solarpark des Pharmaerzeugers „OLPHA“

Das lettische Pharmaunternehmen Olpha (ehemals Olainfarm) hat 3,56 Millionen Euro in einen Solarpark auf dem Firmengelände investiert. Am 2. Oktober wurde im Beisein des Klima- und Energieministers Kaspars Melnis auf dem Territorium des führenden lettischen Pharmaherstellers „Olpha“ einer der größten Solarpanelparks Lettlands eröffnet.

Die Gesamtinvestitionen des Projekts belaufen sich auf 3,56 Millionen Euro. Die Kapazität des Solarpanelparks beträgt 3,2 Megawatt (MW), was bis zu 40 Prozent des gesamten jährlichen Stromverbrauchs von „Olpha“ decken wird. Das entspricht dem Stromverbrauch, mit dem etwa 1.000 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden könnten. Insgesamt befinden sich im Park 5.390 Solarmodule, die dazu beitragen, den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren und die Unabhängigkeit des Unternehmens von fossilen Energiequellen zu erhöhen.

Windenergie 

Im Bereich der Windenergie gibt es sowohl onshore, als auch offshore ambitionierte Projekte. Der Windparkentwickler „EOLUS GmbH“ plant den Bau von 3 Windparks im Umkreis der Stadt Kuldiga (Peivika Wind, Minde Wind, Alokste Wind). 80 Turbinen sollen für eine Leistung zwischen 480 – 600 MW sorgen.

Genauso wird nun in Zusammenarbeit von Lettland und Estland gemeinsam ein Offshore-Windpark in der Ostsee geplant. Das Projekt ELWIND soll bis zum Jahr 2030 fertiggestellt werden und die geplante Leistung soll 700 – 1.000 MW betragen. Verantwortlich für den Aufbau der Infrastruktur zur Stromübertragung und Anbindung ans Stromnetz der beiden Staaten sind die Unternehmen „Elering AG“  und „AST AG“. Für die Entwicklung des ELWIND Projekts hat die „Latvenergo AG“ (größter Stromerzeuger Lettlands) bereits einen Partner gewählt: die deutsche „RWE“, den zweitgrößten Windparkentwickler in der Welt.

Die „Latvenergo" plant, bis 2026 Projekte für erneuerbare Energiequellen auf dem heimischen Markt und außerhalb mit der Leistung von 600 Megawatt (MW) und bis 2030 erneuerbare Energieprojekte mit einer Kapazität von 2300 MW umzusetzen.

Im Oktober 2024 hat die „Latvenergo“ ein Windpark-Projekt der Firma „Laflora Energy“ gekauft. Es handelt sich um ein Projekt vom Torfgewinnungsunternehmen „Laflora“, welches auf den abgebauten Gebieten einen Winpark einrichten und auf dem Boden Heidelbeeren anbauen plant. Es Die geplante Leistung beträgt 90 MW und die Fläche des Windparks erreicht 763 ha.

Stand: 22.10.2024

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