Japan: Transplantationen von Darmflora und Rindersehnen
Japans Mediziner machen derzeit mit Fortschritten bei Transplantationen auf sich aufmerksam. Zwei neue Entwicklungen sind Darmflora-Transplantationen mit Implikationen für Krebsbehandlungen und die die Transplantation von Rindersehnen zur Rekonstruktion gerissener Bänder.
Darmflora-Transplantation
Im Mittelpunkt der klinischen Studien am National Cancer Center Hospital stehen Patienten mit fortgeschrittenem Speiseröhren- und/oder Magenkrebs. Mit der Transplantation von Darmflora von gesunden Spendern sollen Störungen in der bakteriellen Flora, welche die Entstehung von Darmkrebs begünstigen, behandelt werden.
Durch die Wiederherstellung eines gesunden Darmmilieus soll die Wirksamkeit von Immuntherapie-Medikamenten verbessern werden. Die Studie involviert drei verschiedene Antibiotika, deren Einfluss die Darmbakterien reduziert, danach die Transplantation von Bakterien aus dem Stuhl gesunder Spender und die Implantation in den Dickdarm der Studienteilnehmer. Am Ende wird die Wirksamkeit des Einsatzes von Immuntherapie-Medikamenten gemessen.
Rindersehnen-Transplantation
Die Waseda University versucht die Welt der Sportmedizin zu revolutionieren. Anstatt – wie bisher - Sehnen aus anderen Körperregionen des Patienten zu verwenden, werden Rindersehnen vorerst bei vorderen Kniebändern getestet.
Das besondere daran, Zellen der Rindersehen, die üblicherweise starke Immunreaktionen auslösen, werden im Vorfeld entfernt. Die Sehnen sollen damit nach der Transplantation zu körpereigenen Bändern werden. Rindersehnen eignen sich für den Einsatz beim Menschen, da Säugetiere ähnliche Proteinstrukturen aufweisen. Durch die neue Methode soll vor allem das Risiko von Lähmungen und Muskelschwäche reduziert werden.
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Stand: 18.11.2024