
Griechenland: 2,5 GW an Parks mit Betriebsbereitschaft warten auf die Netzanbindung
Die installierte Kapazität wird bis Ende 2025 über 18 GW steigen
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Griechenland Energiewirtschaft Erneuerbare Energien UmwelttechnologieInhaltsverzeichnis
Ungebremster Zuwachs an neuen erneuerbaren Energien
Der Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) schreitet in Griechenland schneller voran als ursprünglich geplant. Laut Informationen von Energypress gibt es derzeit ein Portfolio von 2,5 Gigawatt an Projekten mit Betriebsbereitschaft, also Anlagen, die kurz vor der Inbetriebnahme stehen.
Diese Zahl umfasst EE-Kraftwerke sowohl im Übertragungs- als auch im Verteilungsnetz, die voraussichtlich bis 2025 ans Netz gehen. Bereits Ende 2024 betrug die installierte EE-Kapazität in Griechenland 15,2 Gigawatt. Damit ist es nahezu sicher, dass die Kapazität im Jahr 2025 mindestens auf 17,9 GW steigen wird. Da viele Projekte derzeit noch im Bau sind, wird dieser Wert in der Praxis noch höher ausfallen.
Jeden Monat kommen neue Projekte hinzu, die die Betriebsbereitschaft erklären, was bedeutet, dass sie noch 2025 ans Netz gehen.
Griechenland übertrifft die eigenen EE-Ziele
Die geplanten 17,9 GW überschreiten deutlich die Vorgaben des aktualisierten Nationalen Energie- und Klimaplans (ESSEK) für 2025. Laut diesem Plan sollten bis Mitte des Jahrzehnts neue Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 15,5 GW installiert werden.
Die tatsächliche Entwicklung übertrifft diese Prognosen jedoch bereits jetzt um über 2 GW. Dies zeigt, dass der EE-Ausbau in Griechenland schneller als erwartet voranschreitet und das Land seine Klimaziele früher als geplant erreichen könnte.
Woher kommt das neue EE-Wachstum?
Das aktuelle Wachstum erneuerbarer Energien verteilt sich gleichmäßig auf zwei Kategorien. Einerseits gibt es Projekte mit garantierter Einspeisevergütung, die durch staatliche Fördersysteme abgesichert sind. Andererseits existieren Anlagen, die direkt auf dem freien Markt operieren und somit unabhängig von Subventionen bestehen.
Insgesamt stammen 1.478 MW der neuen Kapazität aus Projekten mit garantierter Einspeisevergütung, die hauptsächlich über Stromeinspeiseverträge (PPA) geregelt sind. Zusätzlich sind etwa 1.000 MW bereit, ohne Förderung in den Markt einzutreten und Strom direkt auf dem Großhandelsmarkt zu verkaufen.
Überangebot an Strom könnte Einnahmen aus erneuerbaren Energien belasten
Obwohl die Investitionen in erneuerbare Energien rasant steigen, wächst die Nachfrage nach Strom nicht im gleichen Tempo. Dies führt dazu, dass immer häufiger eine Überproduktion an EE-Strom auftreten könnte. Dadurch könnten die Einnahmen für Betreiber erneuerbarer Energien sinken, da häufiger Einspeisebeschränkungen (Curtailments) verhängt werden.
Zusätzlich wird erwartet, dass Null- oder sogar negative Strompreise häufiger auftreten, insbesondere nach der Einführung negativer Gebote im Ausgleichsmarkt. Dadurch könnten EE-Anlagenbetreiber in Phasen hoher Erzeugung gezwungen sein, Strom zu minimalen oder negativen Preisen zu verkaufen, was ihre Rentabilität gefährdet.
Bereits im Jahr 2024 konnten rund 800 GWh an EE-Strom nicht eingespeist werden. Für 2025 wird erwartet, dass dieser Wert auf 1,2 bis 1,5 TWh steigt. Ohne geeignete Maßnahmen könnte dies die Wirtschaftlichkeit neuer EE-Projekte in Frage stellen.
Wann ist mit einer Lösung zu rechnen?
Eine langfristige Lösung für dieses Problem ist der Ausbau von Batteriespeichern. Die ersten autonomen Batteriespeichersysteme zur Stabilisierung des Stromnetzes werden jedoch frühestens Mitte 2026 in Betrieb gehen.