Illustrierte Weltkarte in Blau mit unterschiedlich hohen Statistiksäulen
© XuBing | stock.adobe.com

Malaysia: Erfreuliche Erwartungen für Auftragslage, Umsatz und Kapazitätsauslastung

Global Situation Report 27.2.2024

Lesedauer: 2 Minuten

14.09.2024

Einschätzung des WKÖ-Wirtschaftsdelegierten

Rückblick 2023 & Ausblick 2024 zur allgemeinen Wirtschaftslage

Malaysia ist eine stark exportorientierte Volkswirtschaft im Herzen Südostasiens mit diversifiziertem Produktmix, der von Rohöl bis zu Elektronik und Halbleitern reicht. Das Land mit 34 Mio. Einwohnern steht lt. UNO knapp vor dem Sprung in die Gruppe der Staaten mit hohem Einkommen. Dank eines entwickelten Finanzdienstleistungssektors ist es im islamischen Finanzwesen weltweit führend.

Malaysia erzielt ein jährliches Wirtschaftswachstum von 4 bis 5 %, getrieben von Warenexporten und dem privaten Konsum. Energie- und Grundnahrungsmittelsubventionen sorgen für eine niedrige Inflation. Die Haushaltskonsolidierung genießt Priorität, Subventionen sollen reformiert, eine Kapitalertragssteuer eingeführt und die Dienstleistungssteuer von 6 auf 8 % erhöht werden.

Fazit: Die exportorientierte, entwickelte Volkswirtschaft setzt ihren dynamischen Weg fort.  

Vier Statistikdiagramme nebeneinander
© WKÖ

Global Business Barometer – Einschätzungen der österreichischen Auslandsniederlassungen für 2024

Im Vergleich zum Vorjahr sehen Österreichs Niederlassungen in Malaysia vermehrt optimistisch in die Zukunft - sowohl im Vergleich zu Europa als auch mit anderen Ländern in Südostasien. Besonders positive Erwartungen betreffen die Auftragslage, Umsatz und Kapazitätsauslastung, während Investitionen und Personalstand in den Erwartungen gleichbleiben. Der Wirtschaftsstandort punktet in Bezug auf Arbeitskosten, dem lokalen Zuliefernetz, bei Rechtsordnung, Infrastruktur und Digitalisierung, wohingegen die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und die Korruptionsbekämpfung Herausforderungen darstellen. Den Wettbewerb zwischen den USA und China, die sich verlangsamende Globalisierung und den zunehmenden Protektionismus sehen die Niederlassungen als größte Risikofaktoren für die Wirtschaftstätigkeit vor Ort. Südostasien und insbesondere Malaysia gewinnen angesichts der geopolitischen Lage, der zunehmenden Wirtschaftskraft, dem Qualitätsbewusstsein und Austausch innerhalb der ASEAN-Region als Ziel- und Sourcing-Destination an Bedeutung. Als Hemmnisse werden die Bürokratie und die teils mangelnde Kaufkraft angeführt, was potenziell die Entwicklungsfähigkeit negativ beeinflusst. Durch den Beitritt Malaysias zu den multilateralen Handelsabkommen RCEP und CPTPP ergeben sich Verbesserungen im Handel, wovon auch österreichische Firmen vor Ort profitieren können.

Mit den letzten Auslandsinvestitionen ist eine Verlagerung von Wertschöpfungsketten im Hochtechnologiebereich in Richtung Malaysia für arbeits- und energieintensive Fertigungen zu beobachten. Speziell die Elektronik-, Halbleiter- und Elektroautoindustrien boomen.

Fazit: Malaysia etabliert sich als attraktiver Standort für Fertigung und den regionalen Vertrieb.

Geschäftschancen für österreichische Unternehmen

Der neue industrielle Masterplan 2030 (NIMP2030) priorisiert Digitalisierung und stellt mehr Mittel für Schlüsselsektoren wie Chemie, Elektrofahrzeuge, Pharmazie, Luft- und Raumfahrt bereit. Dies wird die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe steigern und zu Investitionen in die Modernisierung sowie Automatisierung der Produktionsabläufe führen. Die National Energy Transition Roadmap (NETR) soll den Gebrauch fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien, Energieeffizienz- und CO2-Reduktionsmaßnahmen verringern. Mit einem gut vernetzten Partner vor Ort eröffnen sich hier viele Projektchancen für heimische Betriebe im Bereich nachhaltiger Energielösungen. Der Wettbewerb zwischen den USA und China verleiht Malaysia Rückenwind als neutralem, attraktivem Standort – auch dank eines kostengünstigem Umfelds (Energie, Personal, Boden) und Arbeitskräften mit guter Ausbildung.

Fazit: Digitalisierung der Industrie und die Energiewende schaffen Raum für langfristige Investitionen.

Vier Statistikdiagramme nebeneinander
© WKÖ