EU-Recovery für Tschechien
So können österreichische Unternehmen von den Aufbau- und Resilienzplänen profitieren
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Tschechische RepublikRRF-Investitionen für Tschechien
Tschechien hat für die im Rahmen des EU-Programms „Recovery and Resilience Facility“ (RRF) zugesagten Mittel in Höhe von etwa 9,2 Milliarden Euro (einschließlich eines kürzlich hinzugefügten REPowerEU-Kapitels) einen umfassenden nationalen Aufbauplan (National Recovery and Resilience Plan, NRRP) erstellt. Dieser Plan umfasst eine Vielzahl von Reformen und Investitionen, die hauptsächlich auf die grüne und digitale Transformation abzielen. Die Maßnahmen müssen bis 2026 abgeschlossen sein.
Stand der Umsetzung
Im März 2023 erhielt Tschechien eine erste Auszahlung von 928 Millionen Euro für erfolgreiche Reformmaßnahmen in Bereichen wie digitale Bildung, Gesundheitsdienste und Verkehrsinfrastruktur.
Ende 2023 reichte Tschechien Anträge für die zweite und dritte Auszahlung ein. Diese wurden im April 2024 von der Europäischen Kommission genehmigt, und Tschechien erhielt weitere 702 Millionen Euro.
Aktueller Fortschritt: Bisher hat Tschechien insgesamt etwa 1,99 Milliarden Euro aus dem RRF erhalten, was 21,6 % des modifizierten Gesamtplans entspricht. Dies umfasst Vorauszahlungen und spezifische Mittel aus dem REPowerEU-Programm, das darauf abzielt, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Energiewende zu beschleunigen.
Thematische Schwerpunkte in Tschechien
Tschechiens konzentriert sich im Wesentlichen auf die Bereiche Klima, digitale Transformation sowie „soziale Resilienz“.
Der Aufbauplan umfasst sieben Säulen:
- digitale Transformation
- grüne Transformation und physische Infrastruktur
- Bildung und Arbeitsmarkt
- Forschung, Entwicklung und Innovation
- Institutionen, Regulierung und Unternehmensförderung in Reaktion auf Covid
- Gesundheit und
- REPowerEU
Zur Bewältigung der Klimaherausforderungen plant Tschechien die Erhöhung des Anteils nachhaltiger Verkehrsmittel, die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, den Ersatz von Kohlekesseln in Haushalten sowie durch besseren Hochwasserschutz und verstärkte Wiederaufforstung.
Die digitale Transformation will Tschechien unter anderem durch Investitionen in leistungsfähigere Netze, den Ausbau von E-Government-Diensten, Erhöhung der Cybersicherheit und E-Health beschleunigen.
In den Bereich „soziale Resilienz“ fallen z.B. Projekte für den Ausbau von Sozial- und Kinderbetreuungseinrichtungen, in den Bereichen Bildung und Wohnungswesen, sowie Investitionen in eine bessere Gesundheitsversorgung.
Zugang für österreichische Unternehmen
Die österreichische Wirtschaft ist in Tschechien mit ca. 1.800 Niederlassungen und mehreren Tausend österreichischen Unternehmen mit regelmäßigen Geschäftsbeziehungen in praktisch allen Sektoren gut aufgestellt.
Österreichische Unternehmen bzw. ihre lokalen Niederlassungen können sich direkt und auch indirekt via Ausschreibungen an geförderten Projekten beteiligen. Die zuständigen Behörden veröffentlichen regelmäßig konkrete Fördermöglichkeiten mit den jeweiligen Förderperioden. Die Antragstellung für RRF-Förderungen erfolgt für die jeweiligen Teilbereiche über die zuständigen Ministerien. Fördernehmer erhalten nach erfolgreicher Antragstellung (Prozessdauer ca. 4-7 Monate) die beantragten Kosten im Nachhinein rückerstattet. Für die richtige Beantragung von förderwürdigen Projekten empfiehlt sich dringend die Zusammenarbeit mit lokalen EU-Förderberater:innen.
Weitere Informationen
Gerne unterstützt das AußenwirtschaftsCenter Prag auch individuell bei Vorhaben und Projekten in Tschechien.
Stand: 11.09.2024