Algerien: Wirtschaftslage
Die wichtigsten Informationen zur algerischen Wirtschaft – zuverlässig und aus erster Hand
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Aktuelle Lage: Wirtschaftsbericht
Algeriens Wirtschaft wird voraussichtlich bis Ende 2023 ein Wachstum von 2,8 % verzeichnen, wobei das Land verstärkt auf die Diversifizierung seiner Wirtschaft und den Ausbau der lokalen Produktion setzt. Diese Strategie zielt darauf ab, die Abhängigkeit von Öl- und Gasexporten zu verringern und langfristiges, nachhaltiges Wachstum zu fördern. Im ersten Halbjahr 2023 gab es einen signifikanten Anstieg der österreichischen Warenexporte nach Algerien um 127,29 % auf 112,83 Mio. Euro. Parallel dazu verzeichneten die österreichischen Warenimporte aus Algerien einen Anstieg um 9,49 % auf 169,20 Mio. Euro, was auf eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern hinweist.
Algerien hat sich als wichtiger Handelspartner für Österreich in Afrika etabliert, sowohl in Bezug auf Exporte als auch Importe. Algerien hat ehrgeizige Pläne für die Zukunft, darunter das Ziel, bis 2030 insgesamt 27 % seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken. Zudem plant das Land, ab 2030 grünen Wasserstoff zu produzieren und nach Europa und Asien zu exportieren, was potenziell neue Geschäftsmöglichkeiten für österreichische Unternehmen in diesem aufstrebenden Sektor eröffnet. In den Bereichen Maschinen, Infrastruktur, Gesundheitswesen und Landwirtschaft bestehen ebenfalls vielversprechende Geschäftschancen für österreichische Unternehmen in Algerien.
Key Facts und aktuelle Entwicklungen auf einen Blick: derBesondere Entwicklungen
Die algerische Wirtschaft wird voraussichtlich bis Ende 2023 um 2,8 % wachsen, angetrieben durch steigende Erdgasförderung, eine erhebliche Zunahme der Getreideproduktion und verstärkte Investitionen in Industrie und Bauwesen.
Algeriens Wirtschaft ist stark von Erdöl und Erdgas abhängig. Etwa 60 % der Steuereinnahmen und 90 % der Exporteinnahmen des Landes kommen aus diesem Sektor. Diese Abhängigkeit hat sich durch die gesteigerte europäische verstärkt.
Eine Diversifizierung der Wirtschaft steht hoch auf der Agenda Algeriens, um die Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas zu verringern. Dies soll durch wirtschaftliche Reformen, den Ausbau des Privatsektors und Investitionen in verschiedene Branchen wie erneuerbare Energien, Umwelttechnik, Gesundheitswesen, Bergbau, Landwirtschaft und Tourismus erreicht werden.
Algerien ist bestrebt, sich als Logistik-Drehscheibe zwischen Europa und Afrika zu positionieren, sowie den Ausbau von digitaler Infrastruktur und die Förderung von Start-ups voranzutreiben.
Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich
Im ersten Halbjahr 2023 verzeichneten österreichische Unternehmen einen signifikanten Anstieg ihrer Warenexporte nach Algerien. Mit einem Zuwachs von 127,29 % im Vergleich zur Vorjahresperiode beliefen sich die rot-weiß-roten Exporte nach Algerien im ersten Halbjahr 2023 auf 112,83 Mio. Euro. Dies unterstreicht das gesteigerte Interesse und die wachsenden Handelsbeziehungen zwischen Österreich und Algerien.
Die wichtigsten österreichischen Exportgüter nach Algerien umfassen Maschinen und Anlagen, elektrische Geräte, Fahrzeuge sowie spezialisierte Maschinen. Auch chemische Erzeugnisse, Kunststoffe und pharmazeutische Produkte haben einen maßgeblichen Anteil an den Exporten nach Algerien. Zusätzlich gehören Papier und Pappe, Werkzeuge und Messerschmiedewaren, essbare Zubereitungen und Zuchtrinder zu den bedeutenden österreichischen Exportgütern, die auf dem algerischen Markt gefragt sind.
Die Warenimporte aus Algerien nach Österreich verzeichneten ebenfalls ein Wachstum von 9,49 % in der ersten Jahreshälfte 2023 im Vergleich zum Vorjahr und erreichten einen Wert von 169,20 Mio. Euro. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um mineralische Brennstoffe, insbesondere Erdöl und Erdgas, die Österreich aus Algerien einführt. Darüber hinaus importiert Österreich chemische Produkte wie Phosphate und Helium sowie Lebensmittel, insbesondere algerische Datteln.
Geschäftschancen für österreichische Unternehmen
Obwohl das bilaterale Handelsvolumen zwischen Österreich und Algerien im internationalen Vergleich vergleichsweise gering ist, bietet die wachsende wirtschaftliche Beziehung zwischen beiden Ländern erhebliche Geschäftschancen für österreichische Unternehmen. Insbesondere in den Bereichen Maschinenbau, Elektronik, Pharmazeutik, erneuerbare Energien und Umwelttechnologie bestehen Möglichkeiten für eine vertiefte Zusammenarbeit. Algerien ist Österreichs drittwichtigster Export- und Import-Partner in Afrika.
Das South H2 Corridor Projekt, geleitet von einem Konsortium aus fünf Unternehmen plant die Versorgung von Österreich und Deutschland mit grünem Wasserstoff aus Nordafrika bis 2030. Eine 3.300 km lange Wasserstoff-Pipeline, die von Algerien und Tunesien über Italien und Österreich bis nach Bayern verläuft, soll einen bedeutenden Teil des europäischen Wasserstoffbedarfs decken. Dieses Projekt bietet nicht nur Unterstützung für energieintensive Industrien bei der Umstellung auf klimaneutralen Wasserstoff, sondern eröffnet auch Geschäftschancen für österreichische Unternehmen im Bereich grüner Technologien.
Statistik: Länderprofil
Einen kurzen Überblick über die wichtigsten statistischen Daten zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bietet das Länderprofil Algerien der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der Stabsabteilung Statistik.
Wichtige Wirtschafts- und Basisdaten und Informationen für eine Vielzahl weiterer Länder finden Sie auf den jeweiligen Länderseiten sowie in der Übersicht Länderprofile weltweit.
Maßgeschneiderte Informationen
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Allgemeines zu Wirtschaft, Land und Leute sowie persönliche Tipps finden Sie in unserem Länderreport Algerien.
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Stand: 27.09.2023