Welttag des Buches: Lesekompetenz vermehrt in schulischen Fokus rücken

Funktionaler Analphabetismus in Österreich nimmt zu: „Deutlich über 30 Prozent der 15-Jährigen haben Schwierigkeiten Texte sinnerfassend zu lesen. Es ist an der Zeit, das Lesen im Schulalltag wieder verstärkt ins Zentrum zu rücken“, betont Rebekka von der Thannen, Obfrau der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft.

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Aktualisiert am 14.09.2023

„Lesen ist die Grundkompetenz des Wissens und essenziell für ein erfolgreiches Leben“, unterstreicht von der Thannen anlässlich des Welttags des Buches am 23. April, die Bedeutung des Lesens und des Buches. Auch in Vorarlberg sei man zunehmend mit funktionalem Analphabetismus – also mit Schwierigkeiten hinsichtlich des sinnerfassenden Lesens - konfrontiert. Laut Bildungsstandarderhebungen ist jede:r Dritte der 15-Jährigen in Österreich gefährdet. „Die sichtbaren Bildungsmängel gefährden mittelfristig unseren Wohlstand und unsere Demokratie“, warnt die Fachgruppenobfrau und appelliert in Richtung Politik, hier mit gezielten Maßnahmen gegenzusteuern. 

Erste Schritte diesbezüglich wurden in Vorarlberg bereits gesetzt - mit großer Beteiligung aus der Wirtschaft. So unterstützt die Sparte Industrie 15 Schulstandorte mit 2.800 Test-Heften des Salzburger Lesescreenings (SLS). Denn der Grundstein für das sinnerfassende Lesen wird bereits in der Volksschule gelegt. 

Kulturgut Buch sichern
Um den Schutz des Kulturgutes Buch bei gleichzeitigem Erhalt der großen Vielfalt im Buchvertrieb in Österreich zu sichern, brauche es zudem weitere Maßnahmen, stellt von der Thannen klar und spricht sich deutlich für eine Senkung der Umsatzsteuer auf Bücher von derzeit 10 Prozent aus: „Wir haben in Österreich den höchsten Mehrwertsteuersatz auf Bücher im gesamten deutschen Sprachraum. Das ist ein deutlicher und für die Branche schädlicher Wettbewerbsnachteil.“