Vorarlberger Innovationsbericht 2024 vorgestellt
© Land Vorarlberg/C.Hefel

Vorarlberger Innovationsbericht 2024 vorgestellt

Landesrat Marco Tittler, Wirtschaftskammerpräsident Wilfried Hopfner und WISTO Geschäftsführer Jimmy Heinzl haben heute (Mittwoch) den Vorarlberger Innovationsbericht 2024 vorgestellt. Studien wie diese tragen dazu bei, konkrete Initiativen und Schwerpunkte zu setzen, um den Innovations- und Forschungsstandort Vorarlberg zielgerichtet weiterzuentwickeln, betonten Tittler, Hopfner und Heinzl. Eine aktuelle Maßnahme ist beispielsweise die am Donnerstag (21. März) stattfindende Innovations- und Technologiebörse #ITB24 im Festspielhaus Bregenz, die sich zu einer zentralen Vernetzungs-Plattform entwickelt.

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Aktualisiert am 20.03.2024

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, kommt der kontinuierlichen Weiterentwicklung regionaler Forschungsstrukturen ein Hauptaugenmerk zu, führte der Landesrat an: „Die intensive Kooperation zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und der Wirtschaft spielt bei Innovationen eine entscheidende Rolle.“ Hervorzuheben sei dabei die substanzielle Erweiterung der FHV – University of Applied Sciences, die voll im Gange ist sowie der Aufbau der Digital Factory Vorarlberg, die sich mit Zukunftsthemen wie KI, digitale Modellfabrik und Cybersecurity beschäftigt. Mit einer weiteren Forschungseinrichtung, dem neuen Institut für Computer Science der Hochschule St. Gallen in Vorarlberg, rückt die Digitalisierung noch stärker in den Fokus.

„Der vorliegende Bericht beleuchtet eindrucksvoll die Errungenschaften unserer Region im Sektor Forschung, Technologie und Innovation“, betonte Wirtschaftskammerpräsident Hopfner: „Es ist ein Zeugnis des Engagements und der Innovationsfreudigkeit unserer Unternehmen, dass Vorarlberg mit einer herausragenden Anzahl von Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner glänzen kann.“ Der Bericht hebe aber auch kritische Punkte hervor – wie den Mangel an Fachkräften und die Notwendigkeit, den Zugang zu Fördermitteln für Unternehmen zu erleichtern. Gerade Mittel aus der EU werden noch zu wenig in Anspruch genommen, führte Hopfner an.

Vorarlberger Innovationsbericht 2024 

Der aktuelle Innovationsbericht liefert einen Einblick in relevante Innovations- und Forschungsthemen der Vorarlberger Unternehmen sowie ein Monitoring des regionalen Innovationssystems. Die Erkenntnisse tragen dazu bei, Veränderungen und Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und die Innovationsbemühungen der Wirtschaft mit bedarfsgerechten Leistungen und optimalen Rahmenbedingungen zu unterstützen. „Die Ergebnisse der Erhebung sollen Anhaltspunkte liefern, um den Innovationsstandort und dessen Forschungsstrukturen bestmöglich weiterzuentwickeln und unser Service-Angebot zur Forcierung der Innovationstätigkeiten noch gezielter auf die unternehmerischen Bedürfnisse auszurichten“, erklärte WISTO-Geschäftsführer Heinzl. 
   

Ein Bestandteil des Berichts ist das Innovationsbarometer, eine jährliche Trendumfrage zu Innovation und Forschung und Entwicklung (F&E) in Vorarlberger Unternehmen. An der Befragung haben rund 70 forschungsaffine Unternehmen teilgenommen. Die wichtigsten Ergebnisse:

• 92 Prozent der befragten Unternehmen führen eigenbetriebliche Innovations- bzw. F&E-Tätigkeiten durch. Die große Mehrheit davon bewertet Innovation bzw. F&E als wesentlichen Treiber für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit.
• Forschungsintensität: 60 Prozent der befragten Unternhmen weisen einen F&E-Anteil am Umsatz von mindestens 6 Prozent auf, was dem EU-Schnitt entspricht
• Die Hälfte der Unternehmen plant in diesem Jahr, die F&E-Ausgaben auf konstant hohem Niveau zu halten, ein Drittel beabsichtigt sogar eine Steigerung.
• Damit einher geht ein Personalaufbau für Innovationstätigkeiten, der in 50 Prozent der Unternehmen vorgesehen ist. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Digitalisierung (KI, Software, Engineering), Produktentwicklung als auch Konstruktion.
• Die Umfrage offenbart zugleich, dass mangelnde Personalressourcen ein Hemmnis der betrieblichen F&E-Tätigkeit darstellen. Dies ist bei knapp der Hälfte der Unternehmen der Fall.
• Kooperationen: 82 Prozent der Unternehmen arbeitet mit anderen Unternehmen und / oder Forschungseinrichtungen bei Innovationstätigkeiten zusammen, zahlreiche davon mit regionalen Innovations-Partnern.
• Patentschutz: Neue technische Lösungen werden von 75 Prozent der Unternehmen EU- und / oder weltweit geschützt. 
• Zwei von drei befragten Unternehmen nutzen Förderprogramme (v. a. der FFG, aws als auch des Landes Vorarlberg) für die Umsetzung innovativer Projekte.

Das FTI-Monitoring umfasst die folgenden Vorarlberger Forschungseinrichtungen: FHV – Vorarlberg Universitiy of Applied Sciences, Digital Factory Vorarlberg, V-Research, Forschungsinsitut für Textilchemie und Textilphysik (mit TCCV), VIVIT – Vorarlberg Institute of Vascular Investigation and Treatment. Das kumulierte Forschungsvolumen der Forschungseinrichtungen (exkl. VIVIT) lag im Jahr 2023 bei elf Millionen Euro. Etwas mehr als 60 Prozent davon sind erfolgreich eingeworbene Drittmittel. 107 Vollzeitäquivalente (das sind 154 Beschäftige) sind in der Forschung und Entwicklung in diesen Einrichtungen tätig. In etwa 104 Forschungsprojekten wird derzeit an Forschungsfragen und Innovationen gearbeitet.

Der aktuelle Vorarlberger Innovationsbericht kann auf der WISTO-Website unter www.wisto.at/innovationsbericht2024 heruntergeladen werden.