Vorarlberger Finanzdienstleister setzen sich für individuelle Lösungen bei der Kreditvergabe ein

Arnold Tollinger, Fachgruppenobmann der Vorarlberger Finanzdienstleister, betont hinsichtlich der aktuellen Debatte über mögliche Restriktionen bei der Immobilienkreditvergabe: „Eine fundierte Beratung und sorgfältige Vorbereitung für den Kauf von Eigenheimen oder Eigentumswohnungen ist in Bezug auf die finanzielle Absicherung essenziell!“

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Aktualisiert am 14.09.2023

In Hinsicht auf die laufende Diskussion um variabel verzinste Kredite und die durch die KIM-Verordnung auferlegten Beschränkungen für Immobilienkäufer:innen und Banken, vertritt Tollinger den Standpunkt, „dass es wenig sinnvoll ist, sämtliche Kreditnehmer:innen über einen Kamm zu scheren und gleiche Einschränkungen anzuwenden“. Der Fachgruppenobmann hebt hervor, dass beim Erwerb einer Immobilie die individuelle Situation des Käufers umfassend berücksichtigt werden muss: „Dabei geht es nicht nur um Zinssätze, sondern auch um Eigenmittel, Ratenzahlungen, Lebenshaltungskosten, Kreditlaufzeiten sowie persönliche Umstände wie Ausbildung, berufliche Chancen, Alter und Altersvorsorge. Ein maßgeschneiderter Kredit, der nicht nur leistbar ist, sondern auch zukünftigen Belastungen standhält, ist von zentraler Bedeutung.“

Arnold Tollinger unterstreicht, dass standardisierte Kreditlösungen nicht ausreichend seien. Vielmehr sollten die Angebote individuell an die Bedürfnisse der Kund:innen angepasst werden. „Trotz der jüngsten Zinssteigerungen“, betont Tollinger, „sind die Kund:innen der unabhängigen Kreditvermittler:innen und Vermögensberater:innen derzeit überwiegend solide aufgestellt.“ Dies sei auf die gezielte Beratung zu fixverzinsten Immobilienkrediten oder variabel verzinsten Krediten mit Zinsdeckelung zurückzuführen, erläutert der Experte. 

Persönliche Beratung statt Restriktion

„Die persönliche Beratung und transparente Aufklärung im Finanzierungsbereich ist der Schlüssel, um ohne gesetzliche Verbote und Restriktionen auszukommen“, stellt Tollinger klar und spricht sich in diesem Zusammenhang für eine Lockerung der KIM-Verordnung aus und lehnt verbindliche Zinsmodell-Vorgaben ab. Er begrüßt die Initiative der Banken, vorübergehend auf Verzugszinsen und Mahngebühren bei Wohnkrediten zu verzichten, wenn Kreditnehmer:innen in Zahlungsverzug geraten.

Die Vorarlberger Finanzdienstleister:innen setzen verstärkt auf maßgeschneiderte Beratung, um gemeinsam mit den Kund:innen Lösungen zu entwickeln. „Eine Option ist beispielsweise die Umschuldung in einen festverzinslichen Kredit, da die Zinsen hier derzeit um rund ein Prozent niedriger liegen, als bei variablen Zinssätzen“, erläutert der Experte und rät die Finanzierung zumindest einer Prüfung zu unterziehen, um festzustellen, welche Alternativen sich bieten.   

Abschließend betont der Obmann, dass schnelles Handeln im Interesse der Kunden gefragt sei, da im Laufe dieses Jahres weitere Zinserhöhungen erwartet werden.