Transportwirtschaft wehrt sich gegen Schlechtmachen der Branche.
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Transit-Verkehr verzerrt das Bild der Branche

84 Prozent der Transporte in Österreich erfolgen durch regionale Zulieferer mit guten Bedingungen und fairem Kollektivvertrag.

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Aktualisiert am 21.03.2024

„In unseren Unternehmen der Güterbeförderungsbranche gelten höchste Standards und ein attraktiver Kollektivvertrag“, hält Michael Zimmermann, Obmann der Sparte Transportwirtschaft fest. Die Negativ-Vorfälle mit ausländischen Frächtern und deren mediale Aussagen würden die Transportwirtschaft in ein schlechtes Licht rücken. Die heutigen Schwerverkehrskontrolle auf der A14 zeigen das ebenfalls eindrücklich. Zimmermann betont: „Das bildet nicht im Ansatz unsere Branche im gesamten ab, schon gar nicht die heimische.“

Heimische Frächter als regionale Zulieferer
Tatsache sei, dass in Österreich, einem Transitland, 98,6 Prozent des Transportaufkommens auf nicht hier ansässige Unternehmen entfallen. „Etwaige illegale Praktiken werden somit ungerechtfertigter Weise der heimischen Transportwirtschaft, unseren Mitgliedsbetrieben, zugerechnet“, sagt der Spartenobmann Faktum ist auch: Die rot-weiß-rote Transportwirtschaft fokussiert sich auf regionalen Zulieferverkehr. 97,8 Prozent des Transportaufkommens im Inlandsverkehr wird von heimischen Unternehmen übernommen. 84 Prozent davon werden auf einer Streckenlänge von höchstens 80 Kilometern transportiert.

Familienfreundliche Bedingungen, faire Bezahlung
Die wertschätzende Bezahlung geht in der Betrachtung oftmals unter: Löhne und Gehälter im Kollektivvertrag, den die Sozialpartner verhandeln, steigen traditionell weit über die Inflationsanpassung. „In den vergangenen drei Jahren hat es gar eine im KV festgeschriebene Lohnsteigerung von insgesamt 23 Prozent gegeben“, ruft Zimmermann in Erinnerung. Wer für ein Vorarlberger Unternehmen als Fahrerin oder Fahrer tätig ist, unterliegt diesem Kollektivvertrag. „Unsere Vorarlberger Transportwirtschaft bietet gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung für die mehr als 4.500 Beschäftigten in unseren Mitgliedsbetrieben. Wir schaffen Mehrwert – für die Wirtschaft und für jeden unserer Fahrerinnen und Fahrer“, unterstreicht Spartenobmann Zimmermann.
„Veraltete Vorurteile über Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer entsprechen der Realität in unserem Land nicht“, stellt er klar. „Weil der Beruf allerdings immer noch unter solchen falschen Vorstellungen in Verbindung gebracht wird und darunter leidet, wird auch die Suche nach neuem Personal erschwert“, sagt Zimmermann. Mit medialen Aussagen wie „Berufskraftfahrer ist kein Traumjob“ werden die Bemühungen der Branche, neue Fahrer:innen zu finden – wie etwa bei der AMS-Jobbörse – mit einem Schlag zunichte gemacht.