Tourismussparten-Obmann Markus Kegele
© Mauche Daniel

Tourismus: „Wandel jetzt aktiv nutzen“

Schneearme Winter hat es auch in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Betriebe und Gebiete – speziell auch mit Bezug zu ihrer Höhenlage – bereiten sich schon seit Jahren darauf vor. Die Branche werde sich aber vom Saisonmodell verabschieden müssen. Alles spricht für einen neuen „Vier-Jahreszeiten-Tourismus“. 

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Aktualisiert am 06.06.2023

Die jährlichen Investitionen in Beschneiung und Pistenpräparierung helfen den Übergang zu ermöglichen bzw. auch bei wenig Schnee, Gäste zufrieden zu stellen. Dies ist im bisherigen Verlauf der Saison jedenfalls gelungen. Zudem sorgen attraktive Alternativprogramme für einen geglückten Winterurlaub. „Schnee allein bringt aber noch keine Wintersportgäste ins Land. Wer sich im Wettbewerb durchsetzen möchte, muss den Gästen ein Gesamtpaket bieten können. Dazu zählt eine große Auswahl an qualitativen Unterkunftsmöglichkeiten – vom günstigen Selbstversorger-Appartement bis hin zum Fünf-Sterne-Hotel – ebenso wie vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, Freizeit- und Sportaktivitäten und ein herausragendes kulinarisches Angebot. Und eben dieses breite Angebot wird in den kommenden Jahren noch weiter ausgebaut werden“, erklärt Tourismus-Spartenobmann Markus Kegele. 

Für Vorarlberg-Urlauber:innen gehören neben der Landschaft, Gastfreundschaft und Kulinarik zu den wichtigsten Reisemotiven. Das belegen regelmäßige Umfragen. Der Trend zeige zudem in Richtung Ganzjahrestourismus, was in der Folge zu einer höheren und gleichmäßigeren Auslastung in den Tourismusregionen führt.

 „Vier-Jahreszeiten-Tourismus“

„Die Folgen eines solchen Ganzjahrestourismus wären weniger Menschenstau an touristischen Hotspots, weniger Umweltbelastung, mehr fixe und fair bezahlte Ganzjahresarbeitsplätze, ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und vor allem der effiziente und energieschonende Einsatz von touristischer Infrastruktur“, sagt Markus Kegele und ergänzt: „Vorarlberg hat durch seine Einbindung in die Vier-Länder-Region und abwechslungsreiche Gebiete (vom Bodensee bis zum Arlberg) eine große Chance im touristischen Wettbewerb der Destinationen und bildet die Grundlage für verschiedenartige Natur-/Kultur-, Bewegungs- und Kulinarik-Erlebnisse und -genüsse auf überschaubarem Raum. Die Tourismusstrategie 2030 nimmt intensiv darauf Bezug. „Mit der neu geschaffenen Stelle bei Vorarlberg Tourismus wird es uns gelingen, die Zukunftsfähigkeit des Tourismus in Vorarlberg noch weiter zu forcieren“, betont der Tourismus-Spartenobmann. Dabei gelte es die Kommunikation des breiten Angebotes und des Zusammenspiels über Destinations- und Ländergrenzen hinweg weiter zu verbessern. 

Meister der Regionalwertschöpfung.

Frühstücksei, Milch, Fleisch oder Brot für den Gast kommen von örtlichen Bauern, Bäckern, Metzgern - mit den zusätzlichen Einnahmen, den sie ohne Touristen nicht hätten, finanzieren sie langfristig neue Stallgebäude, Backstuben und Geschäfte, beschäftigen ihrerseits örtliche Baufirmen, Zimmerer, Schlosser, Fliesenleger, IT-Fachleute, Versicherungsagenten. Dies ist ein Kreislauf, der in der Region Wohlstand sichert und Abwanderung verhindert. Mit rund 3,8 Milliarden Euro Bruttoregionalprodukt im Tourismusjahr 2018/19 hat die Vorarlberger Tourismuswirtschaft - bis zum Einbruch aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 - zu etwa 20 Prozent zur Wertschöpfung des Landes beigetragen. 85 Prozent dieses Gesamteffektes fielen direkt in Vorarlberg an und rund 31.000 Vollzeitarbeitsplätze waren regional mit dieser Wirtschaftsleistung verbunden.

Foto: mauche.at