Kinderbetreuung
© GettyImages

Ferienbetreuung muss ausgebaut werden

„Die Themen Ferienbetreuung und Schließzeiten sind aktueller denn je, wir brauchen hier dringend Verbesserungen“, fordert Andrea Längle, Vorstandsmitglied von Frau in der Wirtschaft, im Hinblick auf die bevorstehenden Herbstferien.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 27.10.2023

In Vorarlberg starten heute die Herbstferien, ein freudiges Ereignis für die Kinder und Jugendlichen, für zahlreiche Eltern aber eine große Herausforderung. Denn wenn die Schulen geschlossen sind, braucht es alternative Betreuungsmodelle, die oft mit zusätzlichen Kosten verbunden sind. „Diese Problematik zeigt sich aber nicht nur bei schulpflichtigen Kindern, sondern zieht sich durch alle Altersstufen“, informiert Andrea Längle und konkretisiert: „Sieht man sich die Statistik der Schließtage unserer elementarpädagogischen Einrichtungen österreichweit an, zeigt sich, das Vorarlberg sehr schlecht abschneidet. Hier braucht es ehestmöglich Verbesserungen!“ Denn mit durchschnittlich 29,2 Schließtagen – der österreichische Durchschnitt liegt bei rund 22 Tagen – liegt Vorarlberg auf dem vorletzten Platz. 

Starre Systeme – wenig bedarfsorientiert

Hinsichtlich der Ferienbetreuung sowie der Nachmittagsbetreuung in Schulen habe es in den vergangenen Jahren natürlich Verbesserungen gegeben, allerdings regiere hier nach wie vor das Prinzip der Nachfrage, erklärt Längle: „Meist wird zu Beginn des Schuljahres gefragt, wer eine Betreuung für seine Kinder benötigt und anhand dessen das Angebot erarbeitet. Gäbe es aber von vornherein ein besseres und flexibleres Angebot, würde mit Sicherheit auch der Bedarf noch weiter ansteigen.“ Denn oftmals bringt das starre System die Eltern dazu, sich um alternative Lösungen zu bemühen. Wenn schon zusätzliche Kosten für die Betreuung entstehen, sollte diese zumindest bestmöglich den Bedürfnissen entsprechen. „Dies führt aber zu einem Teufelskreis, der vor allem jene trifft, die sich keine Alternativen leisten können und nicht auf Großeltern oder Verwandte zurückgreifen können“, stellt die Unternehmerin klar.  

Unterstützung durch Arbeitgeber

Gerade vor dem Hintergrund des akuten Arbeitskräftemangels führt an einer gut ausgebauten Kinderbetreuung kein Weg vorbei, betont Längle. Bis dies in Vorarlberg aber so weit ist, haben Arbeitgeber die Möglichkeit, ihre Mitarbeitenden finanziell zu unterstützen, um die hohen Kosten für die Kinderbetreuung etwas abzufedern: „Österreichs Frauen sind heute so gut ausgebildet wie noch nie. Wir können es uns nicht leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten. Als Arbeitgeber haben wir die Möglichkeit unseren Angestellten einen steuerfreien Sachbezug in der Höhe von 1.000 Euro auszubezahlen, das ist gerade für Familien mit geringem Einkommen eine große Unterstützung“, informiert die Unternehmerin. Aber auch hier fordert Frau in der Wirtschaft weitere Verbesserungen, so sollte der steuerfreie Sachbezug von bisher 1.000 Euro auf 2.000 Euro erhöht werden, um wirklich eine Entlastung der Familien zu erzielen.