Politiker im Gespräch
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Aktuelle Herausforderungen des Arbeitsmarktes im Mittelpunkt

Vorarlberg. Die Vertreter:innen der Vorarlberger Sozialpartnerschaft erörterten vergangene Woche aktuelle Herausforderungen des Arbeitsmarktes im Landhaus.

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Aktualisiert am 15.02.2024

Am Sozialpartnergipfel im Landhaus haben Landeshauptmann Markus Wallner, Wirtschafts- und Arbeitsmarktlandesrat Marco Tittler, Wirtschaftskammerpräsident Wilfried Hopfner, Arbeiterkammerpräsident Bernhard Heinzle, Elmar Hartmann, Präsident der Indust-riellenvereinigung Vorarlberg, ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer und AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter teilgenommen.

Aktuelle Situation und Ausblick
Landesrat Marco Tittler skizzierte die aktuelle wirtschaftspolitische Situation und deren Auswirkungen auf den Ar-beitsmarkt: Die Konjunktur hat sich be-reits 2023 merklich abgekühlt. Eine Erholung bei der Industrie ist vermutlich erst ab dem 2. Halbjahr 2024 zu erwarten. Die (Vorarlberger) Bauwirtschaft ist dabei in besonderem Maße betroffen.
Die Inflation verlangsamt sich und wird für 2024 vermutlich bei vier Prozent und 2025  vermutlich bei drei Prozent liegen. Der Arbeitsmarkt ist noch stabil, eine leichte Eintrübung für 2024 ist zu erwarten. Durch den Anstieg der Einkommen kommt es zu einer Stützung des Konsums. Vorarlbergs Exporte – ein wichtiger Wirtschaftsmotor – entwickeln sich auf hohem Niveau leicht rückläufig: Nach 13,9 Milliarden Euro im Jahr 2022 liegt die Prognose für 2023 bei 13,1 Milliarden Euro. Dies ist auch auf die Entwicklung in Deutschland, dem größtem Wirtschaftspartner, zurückzuführen. Mit 172.700 unselbständig Beschäftigten wird laut aktuellen Schätzungen ein neuer Spitzenwert in Vorarlberg erreicht werden.

Lohnnebenkosten senken
Wirtschaftskammer-Präsident Wilfried Hopfner: „Angesichts der hohen Lohnabschlüsse, die sehr wohl zu einer Lohn-Preis-Spirale beitragen, sowie der bedenklichen Entwicklung der Lohnstückkosten brauchen wir dringend eine Lohnnebenkostensenkung. Auch Erleichterungen beim Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte sind dringend notwendig. Besonders ein zeitlich befristeter „Erprobungsaufenthalt“ mit der Möglichkeit, die Qualifikationen einer Person etwas konkreter zu prüfen, wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Zuletzt warnte WKV-Präsident Hopfner angesichts des anstehende Superwahljahres vor einem monatelangen Stillstand durch Wahlkämpfe.