Teddy Maier
© Frederick Sams

„Unser Know-how ist weit über die Grenzen Vorarlbergs hinaus gefragt“

Film- und Musikwirtschaft Vorarlberg. Teddy Maier, ehemaliger Obmann der Fachgruppe Film- und Musikwirtschaft im Gespräch mit „Die Wirtschaft“ über seine Tätigkeit sowie die Chancen für die Branche in der Zukunft.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 17.11.2023

Herr Maier, Sie waren von 2010 bis 2023 Obmann der Vorarlberger Film- und Musikwirtschaft, was waren Ihre persönlichen Highlights?
Zu den Highlights während meiner Tätigkeit gehören sicher die Gründung des Filmwerk Vorarlberg,  die Etablierung einer Filmförderung im Land sowie die Veranstaltung der Klausur des Bundesfachverbandes in
Bregenz 2018. Außerdem die zahlreichen Filmwerk-Stammtische und die Filmwerk-Schau mit dem Vorarlberger Komponisten und Filmemacher Harald Kloser sowie dem Produzenten Veith Heiduschka.

Was waren Ihre Beweggründe das Amt nun niederzulegen?

Mit 65 Jahren und einer 13-Jährigen Tätigkeit für die     Vorarlberger Film-und Musikwirtschaft war es an der Zeit, die Agenden einem jüngeren Kollegen zu übergeben. Ein frischer Wind, innovative Ideen und Ansätze  sollen der Fachvertretung neue Impulse geben.

Was zeichnet die Vorarlberger Film- und Musikwirtschaft aus?

Die Film- und Musikwirtschaft in Vorarlberg ist bestens vernetzt. Unsere Auftraggeber, zumeist heimische Industriebetriebe und Kommunen, aber auch internationale Konzerne, schätzen das Know-how der Branche sehr. Industrie-und Wirtschaftsfilm, Musikproduktionen, tagesaktuelle Produktionen oder Dokumentationen - Vom Podcast bis zur Kino-Produktion: Vorarlbergs Film-und Musikbetriebe sind bis weit über die Grenzen gefragt.

Stichwort Filmwerk, was waren die Beweggründe dieses zu gründen?

Die Kooperation ermöglicht es, gemeinsam Potenziale und Ressourcen zu nutzen und flexibel auf  Anforderungen  und  Bedürfnisse von Kunden  zu reagieren.     Ziel ist es, Wissen zu teilen und zu erweitern und so die Qualität Vorarlberger Produktionen zu sichern -  ganz nach unserem Motto: Gemeinsam weiterdenken.

Sie haben in ihrer Obmann-Tätigkeit wesentlich zur Vorarlberg eigenen Filmförderung beigetragen. Was ist das Einzigartige daran?
Eine Filmförderung in Vorarlberg war längst überfällig. Filmproduktionen in Europa werden ausschließlich über Förderungen finanziert. Somit war es nur logisch, dies auch bei uns zu realisieren um mehr interessante Filmprojekte nach Vorarlberg zu bringen und der Vorarlberger Film-und Musikwirtschaft die Möglichkeit zu eröffnen, bei diesen Projekten mitzuarbeiten. Das Fördergeld muss in Vorarlberg ausgegeben werden und die die Werbeeffekte insgesamt für das Land sind enorm. Allein die Krimi-Produktion „Die Toten vom Bodensee“ erreichte bislang über 200 Millionen Zuseher:innen in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Wie hat die Digitalisierung die Film- und Musikwirtschaft verändert, und welche Chancen oder Herausforderungen ergeben sich daraus?
Film-und Musikproduktionen sind heute um ein vielfaches günstiger zu realisieren als vor der Digitalisierung. Das erleichterte den Einstieg in diese Branche  was die hohen Zahlen an Neuanmeldungen in unserem Gewerbe belegen. Auf Grund der neuen Verbreitungsmöglichkeiten werden Bewegtbild und Sound auch in Zukunft sehr gefragt sein.

Wo sehen Sie die größten Veränderungen und Potenziale in den kommenden Jahren?
Das Thema KI ist auch bei uns angekommen und verändert die Branche grundlegend. Der richtige Mix aus Kreativität und intelligentem Einsatz neuer Tools wird entscheidend sein für zukünftige Erfolge am Markt. Kooperationen werden dabei eine wichtige Rolle spielen.