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Krisenresilienz für Unternehmen

Schwerpunkt Blackout, NIS 2-RL und RKE-RL

Lesedauer: 3 Minuten

05.12.2023

Aufgrund der Ereignisse der letzten Jahre (z. B. COVID-19 Pandemie, Ukraine-Krieg, fehlende Rohstoffe und Mitarbeiter, Inflation) sind Betriebe immer öfter mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Das Thema Risikomanagement und Krisenresilienz wird immer wesentlicher. Denn je besser Unternehmen sich auf mögliche Szenarien vorbereiten, desto besser kann im Ernstfall reagiert werden. In unserer Veranstaltung beleuchteten wir verschiedene Gegebenheiten und zeigten einige Best Practice Beispiele, wie Firmen aus unterschiedlichsten Branchen etwa mit den Themen „Krisenmanagement und Blackout“ umgehen.  

Ein Blackout oder ein Großstörung sind Szenarien, auf die sich die Wirtschaft gut vorbereiten muss, um negative Auswirkungen und Schäden zu minimieren. Als WKNÖ bieten wir einen Leitfaden "Sicher bei Blackout" mit einer Checkliste für Präventionsmaßnahmen und geförderte Blackoutberatungen an, welchen Sie auch im Downloadbereich finden.  

EU-Cybersicherheits-Richtlinien NIS 2 und EU-Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichten

Von europäischer Ebene kommen zusätzlich neue Vorgaben auf unsere Mitgliedsbetriebe zu, so müssen etwa die Cybersicherheits-Richtlinie NIS 2 und die Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichtungen (RKE) in österreichisches Recht umgesetzt werden.

Mit der neuen Cybersicherheits-Richtlinie mit der Bezeichnung "NIS 2" gelten ab Oktober 2024 für viele Unternehmen bestimmter Sektoren verpflichtende Sicherheitsmaßnahmen und Meldepflichten bei Sicherheitsvorfällen. Grundsätzlich soll die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegen Cyberattacken gestärkt werden. Der bisherige Anwendungsbereich der NIS-Richtlinie nach Sektoren wird mit NIS2 auf einen weit größeren Teil der Wirtschaft ausgeweitet.

Bei der Richtlinie (EU) 2022/2557 über die Resilienz kritischer Einrichten (kurz: RKE -Richtlinie) steht der physische Schutz kritischer Infrastrukturen im Mittelpunkt. Grundsätzlich soll die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber allen – durch Naturkatastrophen oder vom Menschen verursachten Gefahren gestärkt werden. Folgende Bereich sind primär betroffen: Energie, Verkehr, Bankwesen, Finanzmarktinfrastruktur, Gesundheit, Trinkwasser, Abwasser, digitale Infrastruktur, Lebensmittel, öffentliche Verwaltung und Weltraum. 

Angebote der WKNÖ zur Unterstützung von Betrieben

Die WKNÖ stellt über die Ökologische Betriebsberatung Checklisten zur Verfügung und führt Blackout-Beratungsförderungen durch

Inhalte:

  • Vorbereitung auf einen möglichen Blackout
  • Maßnahmen eruieren und im Betrieb verankern (MitarbeiterIn­nen einbinden)
  • energetische Optimierungen  

Förderungsumfang: max. 8 Stunden zu 100 % gefördert - eine Beratung pro Unternehmen

Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: Blackout Beratungen - WKO 

Im Bereich der Vorbereitung unserer Betriebe auf die Vorgaben aus der NIS-2-RL bietet die WKNÖ über unser TIP einen 8h Quickcheck 100% gefördert an, in welchem Punkte wie Netzwerk- und Systemarchitektur, die Zugriffskontrolle und Benutzerverwaltung, aber auch das Schwachstellenmanagement von externen Expert:innen behandelt werden. Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: Bedrohungen der Cybersicherheit - TIP (tip-noe.at) 

Weitere Informationen und Fördermöglichkeiten im Bereich Cybersicherheit entnehmen Sie dem folgendem Link https://wko.at/nis2 und dem angefügten Dokument: „Infoblatt Fördermöglichkeiten“

Nachlese der Vorträge:

  •  "Zivilschutzvorsorge und Empfehlungen für den Blackoutfall", Thomas HAUSER, NÖ Zivilschutzverband
  • „Nationale Umsetzung der RKE-Richtlinie – Schutz kritischer Infrastrukturen auf neuen Beinen“, DI Thomas FESSL, WKÖ Stabstelle Krisenmanagement und Sicherheitsvorsorge
  •  "Was bedeutet die Cybersicherheits-Richtlinie NIS 2 für Unternehmen?", Mag. Verena BECKER BSc, WKÖ Bundessparte Information und Consulting
  •  "Überblick Lagebild Blackout, Resilienz und Business", Obst Gerald FÜHRER, MBA,MSc, BC Consulting GmbH
  •  "Krisenplanung und zivilmilitärische Zusammenarbeit im Blackoutfall am Beispiel Militärkommando NÖ" m.d.F.b. Militärkommandant Obst Michael LIPPERT
  •  "Krisenmanagement im Lebensmittelgroßhandel", KommR Christof KASTNER, KASTNER Gruppe, KASTNER BeteiligungsgesmbH 
  •  "Resilienz der ASFINAG im Blackout-Fall" DI Mag. Alice Mahr-Saverschel, ASFINAG
  •  "Resilienz und Krisenmanagement von Busatis", KommR Mag. Dr. Christoph JORDAN, Busatis GmbH
  •  "Vorstellung der Blackout Beratungen der WKNÖ", Ing. Jürgen SCHLÖGL, WKNÖ Umweltpolitik
Gruppenfoto
© Anja Grundboeck

Helmut Schwarzl (NÖ Spartenobmann Industrie, 1. Reihe, 2. v. l.) eröffnete die Informationsveranstaltung „Krisenresilienz für Unternehmen – Schwerpunkt Blackout“ in der Zentrale der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ) in St. Pölten. Oberst Michael Lippert (Militärkommandando NÖ), Verena Becker (WKÖ, 1. Reihe, v. l.), Thomas Feßl (WKÖ, 1. Reihe, r.), Gerald Führer (BC Consulting GmbH), Thomas Hauser (NÖ Zivilschutzverband) und Jürgen Schlögl (WKNÖ, 2. Reihe, v. l.) zählten zu den Experten, die unter der Moderation von Alexandra Hagmann-Mille (WKNÖ, 1. Reihe, 2. v. r.) zu diesem aktuellen Thema informierten.  

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