Zwei Personen in dunklen Anzügen sitzen in Besprechungszimmer vor Tablet, am Tisch liegen Unterlagen
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UBIT Wien gestaltet aktiv die Zukunft der Unternehmensberatung

Mit einem Strategiepapier zeigt die UBIT Wien Möglichkeiten besonders für Ein-Personen- und kleine Unternehmensberatungen auf, um sich durch Spezialisierung oder Kooperationen gut im Markt zu positionieren. Der Fachverband will damit bereits heute auf zukünftige Herausforderungen für die Branche reagieren.

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Aktualisiert am 11.04.2024

„Unternehmensberatungen helfen nicht nur Betrieben, sich zukunftsfit aufzustellen, sie müssen auch laufend an der eigenen Positionierung arbeiten. Mit unserem Strategiepapier wollen wir ihnen Hilfestellungen an die Hand geben, um im intensiven Wettbewerb zu bestehen und die sich ändernden Ansprüche der Kunden im Blick zu haben“, erklärt Michael Raab, Vorsitzender der Berufsgruppe Unternehmensberatung der UBIT Wien. „Aus meinen eigenen Erfahrungen als EPU kann ich nachvollziehen, dass neben dem operativen Geschäft, der Akquise und Administrationsaufgaben oftmals die Zeit für einen kritischen strategischen Ausblick des eigenen Unternehmens fehlt. Als Berufsgruppenvertretung haben wir daher versucht, eine kompakte Übersicht für unsere Mitglieder zur Verfügung zu stellen, um mögliche Wachstumsfelder, Herausforderungen und Chancen im Rahmen der umfangreichen Transformationsprozesse aufzuzeigen“, beschreibt Raab die Motivation zur Erstellung des Strategiepapiers.

Als Berufsgruppenvertretung haben wir daher versucht, eine kompakte Übersicht für unsere Mitglieder zur Verfügung zu stellen, um mögliche Wachstumsfelder, Herausforderungen und Chancen im Rahmen der umfangreichen Transformationsprozesse aufzuzeigen

Bei den fast 24.000 aktiven Mitgliedern des Fachverbands Unternehmensberatung zeigt sich mit 98 Prozent eine klare Dominanz von Ein-Personen-Unternehmen und kleineren Beratungen mit bis zu zehn Mitarbeitenden. Seit 2008 hat sich der Branchenumsatz auf 7,48 Milliarden Euro mehr als verdreifacht. Allerdings stagnieren die Umsätze pro Mitglied und rund 17 Prozent der Mitglieder üben ihre Tätigkeit nicht in Vollzeit aus. Das verstärkt den Wettbewerb immens. „Der Fachverband muss sich um Entwicklungsperspektiven kümmern. Obwohl es ein steigendes Branchenwachstum gibt, haben wir trotzdem mit einer kritischen Marktdynamik zu tun, der ‚Return on Consulting‘ wird für die Kunden verständlicherweise immer wichtiger“, sagt Wilfried Drexler, Berufsgruppensprecher Unternehmensberatung UBIT Österreich.

Digitalisierung als größte Chance unserer Zeit

Digitale Prozesse sind unverzichtbarer Bestandteil des Geschäftsalltags, elf Prozent der österreichischen Unternehmen nutzen bereits künstliche Intelligenz (KI). Auch für Unternehmensberatungen eröffnen sich neue Wettbewerbschancen durch erhebliche Leistungssteigerungspotenziale: Durchschnittlich können durch den Einsatz von KI in der Beratung die Anzahl der bearbeitenden Aufgaben um zehn Prozent erhöht werden, die Geschwindigkeit um 25 Prozent und die Qualität um bis zu 40 Prozent. So können u.a. komplexere Themenfelder angegangen oder größere Aufträge akquiriert werden. Die globale Marktgröße für KI-Beratungsleistungen wurde im Jahr 2022 auf 11,4 Milliarden USD geschätzt und soll bis 2028 um mehr als 34 Prozent anwachsen.

Spezialisierung auf Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Bedeutung von Branchenkenntnissen und fundiertem Fachwissen ist zwischen 2020 und 2022 um sieben Prozent gestiegen. Durch zunehmende Komplexität gewinnen Seniorität und Erfahrung an Bedeutung. Diese Faktoren spielen verstärkt bei den Themen Nachhaltigkeit und ESG eine große Rolle. Mit der Verpflichtung zum ESG-Reporting durch die EU-CSR-Richtlinie sind Unternehmen gefordert, ihre Berichterstattung anzupassen und Geschäftsmodelle zu überdenken. In Österreich fallen mehr als 2.000 Unternehmen direkt unter die Berichtspflicht. Durch die Weiterreichung an Lieferanten betrifft diese jedoch defacto wohl ein Vielfaches der Betriebe. Die Größe des globalen Marktes für Nachhaltigkeitsberatung wurde 2022 auf mehr als 7.300 Millionen USD geschätzt und soll bis 2031 auf 29 Milliarden USD ansteigen.

Partnerschaften nutzen

Neben der Spezialisierung ist das Eingehen von Partnerschaften eine weitere erfolgsversprechende Strategie für Unternehmensberatungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Damit können besonders Ein-Personen-Beratungen ihre Reichweite vergrößern und Zugang zu neuen Kundengruppen und Märkten erlangen. Oft ist es auch eine Kombination aus Spezialisierung und strategischen Partnerschaften, die Beratungsunternehmen einzigartig und damit für ihre Kunden unverzichtbar macht.