KI-Potenzial entdecken
Rückblick auf den ICircle vom 20.11.2024
Lesedauer: 3 Minuten
Wieviel glaubt man über Künstliche Intelligenz zu wissen und wieviel weiß man wirklich?
Und wieviel muss man wissen, um erste KI-Tools in den eigenen Unternehmensalltag integrieren zu können und sich damit Freiraum für Kreativität oder andere wichtige Aufgaben zu schaffen?
Der ICircle der Landessparten Information und Consulting der Wirtschaftskammern Wien, Niederösterreich und Burgenland widmete sich diesen Fragen am 20. November in der Orangerie Schönbrunn mit Top-Speakern.
Digital Skills Barometer- KI-Kompetenzen im Fokus
Österreich ist noch nicht KI-fit - das untermauerte Markus Schaffhauser, CEO von Eviden Austria und Präsident von fit4internet, anhand der Ergebnisse des Digital Skills Barometer 2024. Gefragt bzw. überprüft wurde die Selbsteinschätzung und das Wissen zu KI sowie auch das Technologie-Verständnis. So trauen sich ältere Generationen weniger zu als jüngere; sie sind sich ihres Nicht-Wissens jedoch tendenziell bewusster als die jüngere Generation.
Das Fazit zu KI im betrieblichen Kontext:
- Die Top 3-Hemmnisse im betrieblichen Kontext für einen effektiven Einsatz von KI sind
- Mangel an Fachwissen
- Unklare rechtliche Vorgaben
- Akzeptanz von Mitarbeitenden und Management
- 28 % der ArbeitnehmerInnen orten in KI-Anwendungen und -Systemen eine hohe bis sehr hohe Relevanz für das eigene Unternehmen.
- Rund 50 % geben an, dass durch KI neue Geschäftsfelder entstehen und sich Jobprofile verändern werden.
- Mehr als ein Drittel gibt auch an, dass nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um für KI gut gerüstet zu sein.
Schaffhauser stellte zwanzig Empfehlungen für ein digital-fittes und zukunftsfähiges Österreich vor – u.a. einen Digital Hub für BürgerInnen, einen digitalen Fitnesscheck als Vorsorgemaßnahme, KI-Bootcamps und ein digitales Upgrade für die Lehre.
PräsentationAI-gestützte Beratung: Potenziale und Grenzen
Laut Anna Kofler, Geschäftsführerin von thynkAI, steht das wahre Potenzial der KI zwischen Angst (KI wird mich ersetzen) und Begeisterung (KI wird alle meine Probleme lösen) und lautet: KI ist ein unterstützendes Tool. Denn: Die Unternehmerinnen und Unternehmer haben eine Vielfalt an Aufgaben (Marketing, Buchhaltung, Unternehmensberatung, Projektmanagement) und nur begrenzt Zeit zur Verfügung.
Und damit man das Beste aus der KI herausholen kann, empfiehlt sie Folgendes:
- Generative KI geht weit über die Grenzen von ChatGPT hinaus. Es können eine Vielzahl an Content-Formate (unter anderem auch Videos, Stimmklone, Bilder) erstellt werden.
- KI eignet sich sehr gut, um spezifische Tasks zu automatisieren, der Human in the Loop bleibt aber unersetzlich.
- Der Output einer KI muss kritisch hinterfragt werden, da eine KI auch Falschinformationen generieren (halluzinieren) oder Antworten mit starken Bias generieren kann. Es liegt an uns, die Qualität des Contents zu prüfen und dem Output einen kritischen faktischen und qualitativen Check zu unterziehen.
Best Practice Beispiele
Andreas Fraunberger von GenAI D’avantgarde Community zeigte Beispiele zu Agentic Systems. Dabei handelt es sich um eine neue Klasse von KI-Systemen, die autonom handeln können. Agentic Systems können eigenständig Aufgaben ausführen, indem sie ihre eigenen Abläufe entwerfen und verfügbare Werkzeuge nutzen. So können beispielweise Text, Audio und Video automatisch kombiniert werden, um aus einfachen Newslettern KI-erzeugte Video-Newsletter zu erstellen.
Andres Fraunberer nutzt Agentic Systems, um für seine Kundinnen und Kunden Probleme oder auch Aufgaben kreativ zu lösen.
Wolfgang Hemmerich brachte gemeinsam mit Johannes Fisecker (Geschäftsführer der Werbeagentur K25) ein interessantes Beispiel von einem ihrer Kunden – dem Österreichischen Werberat.
Was war das Ergebnis? GPT4o ist eine Unterstützung, doch die KI ersetzt niemanden. Die Werberäte bleiben die ExpertInnen. Aber: Die Bearbeitungszeit hat sich drastisch reduziert – von teils mehreren Stunden auf wenige Minuten. So bleibt mehr Zeit für fachliche Themen bei gleicher Qualität wie bisher.
Das Fazit lautet: Kleine Schritte, dranbleiben! Und auch: KI ist Chefsache!
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