Person mit Schutzkleidung und rotem Schutzhelm steht vor einer Mülldeponie und telefoniert mit einem Smartphone
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Entsorgungs- und Ressourcenmanagement, Fachgruppe

Branchenbild der österreichischen Abfallwirtschaft 2024

Studie zur volkswirtschaftlichen Wertschöpfung der Abfall- und Ressourcenbranche (Dezember 2024)

Lesedauer: 1 Minute

03.02.2025

Im Auftrag des Fachverbandes Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), dem Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB), dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) und der Vereinigung öffentlicher Abfallwirtschaftsbetriebe (VÖA) hat das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) eine wegweisende Studie zur volkswirtschaftlichen Wertschöpfung der Abfall- und Ressourcenbranche erstellt und beeindruckende Ergebnisse geliefert:

2.998 Unternehmen der österreichischen Abfallwirtschaft erwirtschafteten im Jahr 2024 mit 31.573 Beschäftigten einen Umsatzerlös von 9,17 Milliarden Euro. Dabei entfielen rund 87% der Wirtschaftskraft der Abfallwirtschaft auf die Abfallbehandlung. In rund 3.422 österreichischen Anlagen werden jährlich etwa 73,9 Millionen Tonnen Abfall behandelt, wobei besonders hervorzuheben ist, dass 34 Prozent des gesamten Abfallaufkommens recycelt werden. Besonders beeindruckend: Bei Siedlungs- bzw. Haushaltsabfällen erzielt Österreich mit 62,2 Prozent die zweithöchste Recyclingquote Europas und übertrifft das EU-Ziel von 55% für das Jahr 2025 mit Leichtigkeit.

Ein weiterer entscheidender Aspekt der Studie betrifft die Entwicklung der Treibhausgasemissionen. Durch den Einsatz fortschrittlicher Verfahren und kontinuierliche Investitionen in neue Technologien und Anlagen konnte die Abfallwirtschaft ihre jährlichen Emissionen im Jahr 2024 auf die Hälfte des Niveaus von 1990 senken. Dies entspricht einer Einsparung von mehr als 2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent und unterstreicht die Schlüsselrolle der Branche in Sachen Klimaschutz – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erreichung der Ziele des Green Deals und der Förderung der Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus trägt die Abfallwirtschaft durch die thermische Verwertung nicht-rezyklierbarer Abfälle zur Energiegewinnung bei, was die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert, und die nationale Energieversorgung stärkt.

Zusätzlich verdeutlicht die Studie die enorme Bedeutung der Abfallwirtschaft für den Arbeitsmarkt mit der Sicherung von rund 75.000 Arbeitsplätzen und der Beisteuerung eines Beitrages von 6,64 Mrd. Euro zum heimischen BIP. Um diese Erfolgsbilanz weiter auszubauen, ist es entscheidend, weiterhin gezielt in zukunftsfähige Technologien zu investieren. Zudem erfordert es der Schaffung eines „Schengenraums“ für Abfall und Rezyklate, um einen fairen Wettbewerb mit primären Rohstoffen zu ermöglichen. So lässt sich die nachhaltige Entwicklung der Abfallwirtschaft weiter vorantreiben und ihr positiver Einfluss auf die österreichische Volkswirtschaft langfristig sichern.

Das Branchenbild wurde am 27. Januar 2025 im Rahmen einer Pressekonferenz bei der APA präsentiert.

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