Sparte Industrie

Massive Einbrüche bei den Auftragseingängen in der Produktion seit März 2020

Die ersten fünf Monate des Jahres 2020 sind gekennzeichnet von Einbrüchen in der industriellen Produktion bzw. den Auftragseingängen. 

Lesedauer: 1 Minute

13.03.2023

Im Mai 2020 wird um 30,7 % weniger Produktion abgesetzt als dies noch im Vorjahresmonat der Fall war. Im April zeigt sich der Rückgang in der industriellen Produktion mit einem Minus von 32,5 % noch stärker, so die vorläufigen Ergebnisse der Konjunkturstatistik der Statistik Austria in der Sonderauswertung der Kammersystematik.

Ähnlich stark ausgeprägt ist das Bild bei den um die Storni bereinigten Auftragseingängen der Industrie, allerdings offenbart sich hier bereits im März 2020 ein zweistelliger Rückgang in der Höhe von 29,2 %. Die Dynamik in den Folgemonaten zeigt sich auf gleichermaßen hohem Niveau. Während das Minus im April bei 35,8 % liegt, ist jenes im Mai mit 27,6 % nicht gänzlich derart signifikant — mancherorts wird dies als zumindest leichte Erholung interpretiert. 

Ähnlich zur Entwicklung der gesamten Auftragseingänge offenbart sich die Dynamik der um die Storni bereinigten Auslands-Auftragseingänge der Industrie — allerdings ist das Minus in den Monaten März bis Mai jeweils noch höher angesiedelt. Sowohl bei den Auftragseingängen aus dem Ausland wie auch jenen aus dem Inland fallen die Einbußen im April 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat am ausgeprägtesten aus.

Im Mai 2020 arbeiten um 3,1 % weniger Beschäftigte in den heimischen Industriebetrieben. In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet dies einen um rund 14.000 Köpfe geringeren Gesamtpersonalstock (Eigen- und Fremdpersonal) als noch im Vorjahresmonat. Der Personalstock an Eigenpersonal ist um 1,4 % geringer ausgeprägt als noch im Mai 2019, jener des Fremdpersonals um 28,9 %. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2020 ist das Minus beim Fremdpersonal jeweils im zweistelligen Bereich, wohingegen jenes beim Eigenpersonal maximal 1,5 % beträgt (April 2020; Mai 2020: -1,4 %).

Werden diese Einzeldynamiken zu einem Gesamtdurchschnitt vereint, so sinkt die abgesetzte Produktion der heimischen Industrie zwischen Jänner und Mai 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 20,0 % (auf 59,7 Mrd. Euro) und die gesamten Auftragseingänge gehen um 20,1 % (auf 36,5 Mrd. Euro) zurück. Bei den Auftragseingängen aus dem Inland resultiert ein Minus von 16,0 % (10,2 Mrd. Euro), wohingegen das Minus bei jene aus dem Ausland bei 21,6 % (26,3 Mrd. Euro) liegt. Das Gesamtpersonal liegt mit im Schnitt rund 447.260 Personen um 2,0 % unter dem Referenzwert des Vorjahres, wobei das Eigenpersonal um 0,7 % (auf 424.765 Personen) bzw. das Fremdpersonal um 21,6 % (auf 22.498 Personen) abnimmt.

Grafik
© BSI

Quelle: Statistik Austria; Konjunkturstatistik Produzierender Bereich, Sonderauswertung nach der Kammersystematik, 2019 vorläufig (inkl. BSI-Adaptierung) & 2020 vorläufig

Autorin: Mag. Sandra Lengauer 
E-Mail: sandra.lengauer@wko.at

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