Keine Angst vor SVS und Finanzamt – Das Video
Fortbildung für Wiener Sprachdienstleister:innen
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Am 13. Oktober 2022 lud die Berufsgruppe Sprachdienstleister im Haus der Wiener Wirtschaft zu einem Fortbildungsabend unter dem Titel „Das verflixte 3. Jahr – keine Angst vor SVS und Finanzamt“ ein. Unternehmensberater Mag. Norbert Karner referierte mit Energie und Humor über diese wichtigen Themen, die so manchen Sprachdienstleister:innen zu Beginn ihrer selbstständigen Tätigkeit Kopfzerbrechen bereiten.
Die genauen Bedeutungen und Konsequenzen von Beitragsgrundlage, Kleinunternehmergrenze, Nachbemessung und dergleichen sind bei Anmeldung des Gewerbes oft noch unklar. Umso hilfreicher war es, dass die Teilnehmenden ein Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen bereits im Vorhinein erhielten.
Der Vortrag begann mit rechtlichen Grundlagen: Pflichtversicherung, Ausnahme von der Vollversicherungspflicht, Beitragssätze und Arten von Beitragsgrundlagen. Mittels Flipchart und Zahlenbeispielen erklärte Mag. Karner, wie sich in der Selbstständigkeit im Gegensatz zu einer Anstellung Versicherungsbeiträge und Einkommensteuer erst im Nachhinein festsetzen lassen.
Im weiteren Verlauf des Abends ging es darum, nachzuvollziehen, welche Fristen für Erklärungen und Zahlungen zu berücksichtigen sind und warum Nachbemessungen und Nachzahlungen erst zwei Jahre später zum Tragen kommen. Dabei gab es stets praktische Tipps rund um Liquiditätsplanung und -fallen, abhängig von der eigenen Kundenzusammensetzung.
Besonders interessant für den Bereich Sprachdienstleistungen war die Frage, wie sich selbstständige Einkünfte in verschiedenen Höhen zusätzlich zu Einkünften aus einem Anstellungsverhältnis auswirken. Hier kann der falsche Eindruck entstehen, dass auf selbstständige Einkünfte unverhältnismäßig hohe Einkommensteuer zu zahlen ist. Dies liegt daran, dass Einkommen aus einer Anstellung stets zuerst versteuert wird und somit von der Einkommensteuerbefreiung auf die ersten EUR 11.000,- profitiert.
Die weiteren Ausführungen im Vortrag waren mit praktischen Beispielen aus dem Alltag der Berufsgruppe gespickt. Mag. Karner ging etwa darauf ein, dass sich ein Auslagern von Übersetzungsaufträgen nicht negativ auf die Inanspruchnahme der Basispauschalierung auswirkt, jedoch bei der steuerlichen Bewertung der Reisekosten zwischen einem Konferenzdolmetschauftrag in Grönland und einem Gerichtsdolmetscheinsatz in Wien zu unterscheiden ist.
Allgemein profitierten die Teilnehmenden stark vom Erfahrungsschatz des Vortragenden und nach anfänglicher Zurückhaltung gab es zahlreiche Fragen zu den verschiedensten Themen. Wir freuen uns sehr, die Aufzeichnung dieses lehrreichen Abends hier auf unserer Website zur Verfügung stellen zu können, und legen den Vortrag besonders Einsteiger:innen ans Herz.