Fahrzeugtechnik, Landesinnung

Der Modulare Lehrberuf

Die Verordnung für den modularen Lehrberuf zum Kraftfahrzeugtechniker  ist die Basis für eine flexible und moderne Ausbildung 

Lesedauer: 1 Minute

"Nun heißt es aber Gas geben.", drängt KommRat Friedrich Nagl, Bundesbildungsreferent und stellvertretender Bundesinnungsmeister. „Denn diese Verordnung tritt mit 1. Mai 2009 in Kraft.“ Das bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt alle neuen Lehrlinge nach der modularen Systematik auszubilden sind.

Modulare Systematik

Das System der Modularisierung ist die Basis des neuen Berufsbildes. In einem 2-jährigen Grundmodul werden allen jungen Lehrlingen die grundlegenden Elemente des Berufes vermittelt.

Im darauf folgenden 1,5-jährigen Hauptmodul – hier kann der Lehrling zusammen mit dem Lehrherrn aus den drei Bereichen Personenkraftwagentechnik, Nutzfahrzeugtechnik oder Motorradtechnik wählen – erwirbt der Lehrling die notwendigen Kompetenzen der jeweiligen Fahrzeugklasse. Diese beiden Pflichtmodule ergeben zusammen somit eine Lehrzeit von 3,5 Jahren.

In dem frei wählbaren Spezialmodul, das ein halbes Jahr dauert, kann sich der Lehrling zusätzliche Fähigkeiten aus einer anderen Fahrzeugklasse oder aus der Systemelektronik aneignen.

"Sollte der Markt zusätzliche Anforderungen benötigen, so sind wir mit dieser Modularisierung so flexibel, dass wir in kürzester Zeit weitere Spezialmodule entwickeln und anbieten können", hebt Nagl hervor. So läuft zum Beispiel derzeit in Deutschland ein Schulversuch des Restaurators für historische Fahrzeuge, der sich neben Oldtimern, besonders auf die immer mehr zugelassenen Youngtimer konzentriert. Ein weiteres Spezialmodul könnten alternative Antriebe sein, welche sich derzeit am Markt entwickeln.

Ob sich in Zukunft das Gas-, Hybrid- oder gar Elektrofahrzeug durchsetzen wird, kann aus heutiger Sicht nicht gesagt werden. „Wenn wir den Trend des zukünftigen Wissen, werden wir auch ein Spezialmodul haben“, so Nagl weiter.

Next Steps

Eine Verordnung alleine macht noch lange keinen modularen Lehrberuf. Hierfür müssen alle Ausbildner, die Berufsschulen, sowie deren Lehrer weitergebildet werden.

Als erster Schritt wurde seitens der Bundesinnung eine Informationsbroschüre für Betriebe und Ausbildner entwickelt, welche über die Landesinnungen oder die Homepage der Bundesinnung bezogen werden kann. Darüber hinaus wird es auf der >AutoZum 2009< eine eigene Präsentationsveranstaltung zum Modularen Lehrberuf geben.

Nagl betont besonders die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Unterrichtsministerium, welches nicht nur den Rahmenlehrplan erstellt hat, sondern auch entsprechende Informationen für die Lehrer zur Verfügung stellt. "Eine gemeinsame Informationskampagne in ganz Österreich, sowie eine moderne Arbeitsunterlage ist schon in Planung."

Der Lehrberuf Kraftfahrzeugtechniker zählt seit Jahren unangefochten zum beliebtesten Ausbidlungsberuf in Österreich. Durch die Modularisierung wird er noch spannender, flexibler und den täglichen Anforderungen gerechter. "Eine Chance, die wir unbedingt nützen sollten und müssen", so Nagl, "denn es ist schon genug Zeit verloren gegangen."

Weitere Informationen 

» Ausbildungsordnung Modullehrberuf Kraftfahrzeugtechniker

» Informationsbroschüre für Ausbildungsbetriebe

» Ausbildungsnachweis zur Mitte der Lehrzeit

Stand: 11.07.2018

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