Lächelnde Person über offene Motorhaube gebeugt
© Günter Menzl | stock.adobe.com
Fahrzeugtechnik, Landesinnung

Aus- und Weiterbildungsstrategie der Bundesinnung Fahrzeugtechnik

Schritt für Schritt in eine erfolgreiche Zukunft

Lesedauer: 3 Minuten

22.09.2023

Die Zukunft verändert den Tätigkeitsumfang von Fachkräften in allen Wirtschaftsbereichen. Technologische Herausforderungen stellen alle Unternehmen vor große strukturelle Aufgaben.

Um Unternehmen und deren Mitarbeiter:innen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, ist eine gesamtheitliche Aus- und Weiterbildungsstrategie auf der Grundlage des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) geschaffen worden, der dem Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) gerecht wird.

„Die Fahrzeugtechnologien entwickeln sich rasend schnell weiter. Heute ist E-Mobilität bereits Alltag, morgen wird uns autonomes Fahren und damit verbunden die vielschichtigen Kommunikationsebenen beschäftigen. Für die Bundesinnung als Interessentenvertretung gilt es daher, Mitarbeiter*innen für die Zukunft in den Unternehmen bestens zu qualifizieren und diesen gleichzeitig eine Perspektive in einem modernen zu bieten.“

Insgesamt 7.903 junge Menschen haben sich in den Jahren 2016 bis 2018 entschieden, eine duale Ausbildung in einem Beruf der Fahrzeugtechnik zu beginnen. Etwa 10 % haben diese Ausbildung abgebrochen, ebenso viele die Lehrabschlussprüfung nicht bestanden.

Somit erreichten 1.610 Jugendliche keinen Abschluss. Sie können sich auch nicht in einem höheren Qualifikationsniveau positionieren. Und ohne Berufsausbildung/-Abschluss sinken die Chancen am sich rasant entwickelnden Arbeitsmarkt einzugliedern drastisch. Diesen jungen Menschen wollen wir eine Perspektive schenken.

4 Schritte in die Zukunft mit den Qualifikationen – NQR III bis VI:

Infografik
© WKO / BI Fahrzeugtechnik

Der Einstieg (NQR III)

Facharbeiter-Assistent

  • Mitarbeiter:innen in diesem Bereich haben eine fundierte Allgemeinbildung sowie grundlegendes Wissen in ihrem Arbeits- oder Lernbereich und sind in der Lage, einfache Tätigkeiten bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen selbstständig durchzuführen.
  • Sie können Lösungen für alltägliche Herausforderungen aufzeigen und nach Rücksprache umsetzen. Sie können ihr Verhalten im Rahmen von Routinesituationen selbstständig anpassen und eigenverantwortlich handeln.
  • In dieser Ausbildung werden Grundkenntnisse und mechanischen Fertigkeiten der gesamten Branche vermittelt, die für die Vor- und Nachbereitung in der Fahrzeuginstandsetzung bedarf. Das betrifft insbesondere Zerlege- und Vorbereitungsarbeiten, sowie das wieder Zusammenstellen.

Die Orientierung (NQR IV)

Karosseriebautechnik – Schwerpunkt Karosserie

Karosseriebautechnik – Schwerpunkt Lack

Fahrzeugtechnik – Schwerpunkt Mechanik

Fahrzeugtechnik – Schwerpunkt Diagnose

  • Mitarbeiter:innen in diesem Bereich haben eine vertiefte Allgemeinbildung sowie theoretische Kenntnisse in ihrem Arbeits- oder Lernbereich und sind in der Lage, Routinearbeiten selbstständig durchzuführen sowie Lösungen für gängige Herausforderungen auch bei wechselnden Rahmenbedingungen zu finden.
  • Sie verfügen über ein gewisses kritisches Verständnis.
  • Sie können Tätigkeiten eigenverantwortlich ausführen und die branchen- und fachüblichen Instrumentarien, Verfahren und Methoden normgerecht und situationsadäquat einsetzen.
  • Mit dieser Ausbildung ist die Orientierung des Bildungsweges grundlegend abgeschlossen. Die Grundkenntnisse im komplexen Fachbereich und mechanischen Fertigkeiten der gesamten Branche können umgesetzt werden, die in immer wiederkehrenden Reparatur- und Wartungsarbeiten in der Fahrzeuginstandsetzung bedarf. Das betrifft insbesondere komplexe Routinearbeiten, sowie nach Abschluss der Arbeit, das Prüfen auf Funktionsfähigkeit.

Die Spezialisierung (NQR V)

Fahrzeug Hochvoltfachkraft

§ 57a KFG geeigneter Fahrzeugprüfer

Zertifizierter Dellentechniker

Caravan-Techniker

Kundendienstberater

Mobilitätsberater

  • Mitarbeiter:innen in diesem Bereich haben umfassende theoretische Grundlagen in ihrem Arbeits- oder Lernbereich und sind in der Lage, Projekte eigenständig zu konzipieren sowie Lösungen für unterschiedliche Probleme auch in nicht vorhersehbaren Kontexten zu finden.
  • Sie verfügen über die Fähigkeit zur kreativen Eigenleistung und zu kritischem Denken.
  • Sie können Aufgaben eigenverantwortlich ausführen.
  • Sie können Arbeitsteams leiten und die Verantwortung für die termingerechte und ergebnisorientierte Umsetzung übernehmen.
  • Die Spezialisten dieser Ausbildung analysieren eigenverantwortlich vorliegende Problemstellungen in ihrem Spezialgebiet. Er leitet daraus die notwendigen Entscheidungen ab und plant eine termingereichte Umsetzung. Das betrifft insbesonders die Fehlerdiagnose, Zusammenstellung und deren Qualitätskontrolle im fokussierten Spezialisierungen.

Der Meister (NQR VI)

  • Meister:innen haben ein vertieftes theoretisches Wissen in ihrem Arbeitsbereich.
    Sie können Aufgaben auf sehr hohem professionellem Niveau selbstständig und letztverantwortlich durchführen.
  • Sie sind fähig auch umfassende Herausforderungen in sich ändernden Kontexten zu bewältigen und neue, innovative Lösungsansätze zu entwickeln.
  • Sie können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen und Entscheidungsverantwortung übernehmen.
  • Sie sind fähig, Projekte, Funktionsbereiche oder Unternehmen zu leiten.
  • Die höchste Stufe der beruflichen Ausbildung in Österreich wird sichtbar aufgewertet. Mit der Novelle zur Gewerbeordnung vom 8. Juli 2020 wurde der Meister- und Meisterinnentitel eintragungsfähig für offizielle Dokumente.
Weitere interessante Artikel