Neue Lehrberufe für den Bau
Die Baulehre wird attraktiviert und zukunftsfit gemacht
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Die hochwertige Ausbildung von Fachkräften ist der Schlüssel für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Bauunternehmen. Um die Baulehre zukunftsfit zu machen, wurde in den vergangenen Jahren ein ganzheitliches Konzept erarbeitet: Dabei wurden unter anderem die Bau-Lehrberufe und ihre Inhalte strategisch neu ausgerichtet und eine Bau-Kaderlehre entwickelt. Anhand der Ergebnisse dieses Konzepts wurden die Ausbildungsordnungen neu erstellt und als sogenanntes Lehrberufspaket II beschlossen. Dieses ist mit 1. Jänner 2020 in Kraft getreten.
Neugliederung der Bau-Lehrberufe im Überblick
Die bisherigen Bau-Lehrberufe erhalten neue Bezeichnungen:
• Hochbau (bisher: Maurer)
• Betonbau (bisher: Schalungsbau)
• Tiefbau (bisher: Tiefbauer)
Die neuen Berufsbilder tragen dem zunehmenden Einsatz von digitalen Geräten auf der Baustelle und den modernen Bautechniken Rechnung. Insbesondere fließen neue Arbeitstechniken – digitale Vermessung, elektronisches Datenmanagement oder das Prüfen von Vorleistungen – in die Ausbildungspläne mit ein.
Bau-Kaderlehre
Einen Meilenstein im Bereich der Lehrausbildung bildet die neue vierjährige Bau-Kaderlehre. Sie wurde als Anreiz für besonders geeignete Lehrlingskandidaten geschaffen, die eine Karriere als Bau-Führungskraft anstreben. Die Bau-Kaderlehrberufe beinhalten die Grundlagen von zwei Bau-Lehrberufen, eine vertiefte baubetriebswirtschaftliche Ausbildung sowie einen (frei wählbaren) technischen Schwerpunkt.
Spezialisierung
Die neue Bau-Kaderlehre ermöglicht Lehrlingen eine auf die spezifischen Anforderungen ihres Lehrbetriebs ausgerichtete Zusatzausbildung, mit den folgenden Schwerpunkten:
• Hochbauspezialist: Lehrberufe Hochbau und Betonbau, Schwerpunkte Neubau oder Sanierung
• Betonbauspezialist: Lehrberufe Betonbau und Hochbau, Schwerpunkte Stahlbeton-Hochbau oder konstruktiver Betonbau;
• Tiefbauspezialist: Lehrberufe Tiefbau und Hochbau, Schwerpunkte Verkehrswegebau oder Siedlungswasserbau oder Baumaschinenbetrieb.
Digitalisierung der Ausbildung
Um Auszubildende in den Bauberufen auf ihre berufliche Zukunft in einer sich schnell wandelnden Branche vorzubereiten, stellt die Bundesinnung Bau und der Fachverband der Bauindustrie Lehrlingen im 2. Lehrjahr kostenlos Tablets zur Verfügung, die die zukünftigen Facharbeiter in der Ausbildung unterstützen und sie auf die rapiden technischen Fortschritte ihres Berufszweigs vorbereiten soll. Dieses kann sowohl im Rahmen der Ausbildung als auch auf der Baustelle genutzt werden. Neben der Vermittlung neuer Arbeitstechniken, wie die digitale Vermessung, wird somit auch ein starker Fokus auf den Bereich „e-learning“ gesetzt.
Das Tablet bietet zahlreiche Tools, um den Lern- und Arbeitsprozess zu optimieren. Neben den 20 wichtigsten Bau-Normen können die Lehrlinge schnell und einfach eine Sicherheits-Baumappe abrufen. Mit der BauMaster Education App wird die Ausbildung zudem dokumentiert und an den jeweiligen Lehrbetrieb übermittelt. Highlight des Tablets ist ohne Zweifel die integrierte Wissensplattform: Onlinekurse und YouTube-Videos präsentieren den Auszubildenden auf anschauliche Art und Weise handwerkliche Fertigkeiten.
Attraktive Entlohnung und Aufstiegschancen
Eine Lehre in den drei Bau-Berufen bietet nicht nur Jobsicherheit und enorme Aufstiegschancen, sie ist auch finanziell äußerst attraktiv. Kein anderer Lehrberuf in Österreich wird besser
entlohnt als eine Lehre am Bau:
• 1. Lehrjahr: 1.020 Euro (brutto)
• 2. Lehrjahr: 1.531 Euro (brutto)
• 3. Lehrjahr: 2.041 Euro (brutto)
• 4. Lehrjahr: 2.297 Euro (brutto)
Rückfragen:
BAUAkademie/Lehrbauhof Tirol
Martina Spornberger, MA
T 0512 57 86 24-16
E martina.spornberger@tirol.bauakademie.at